TANYAS UMFASSENDES HANDBUCH

 

ÜBER CHRONISCHE NIERENERKRANKUNG (CNE)

 

BEI KATZEN

 

Nach 20 Jahren werde ich die deutsche Übersetzung meiner Website nicht mehr weiter aktualisieren und auf dem jetzigen Stand einfrieren.

 Ich lasse sie jedoch stehen, da sich dort immer noch sehr viele gültige Informationen über die chronische Niereninsuffizienz bei Katzen befinden.

Die englische Version überarbeite und aktualisiere ich jedoch weiterhin ständig."

 

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ERNÄHRUNGSANFORDERUNGEN VON CNE-KATZEN

 

AUF DIESER SEITE:


Die physiologischen Anforderungen einer Katze generell und von CNE-Katzen in Besonderen


Gewicht und Muskeln


Kalorienbedarf


Protein (Eiweiß) und die Debatte über proteinreduzierte Ernährung


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WAS IST CNI?


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Akute Niereninsuffizienz


 

SCHLÜSSELTHEMEN


Erbrechen, Übelkeit, Appetitverlust und Magensäureüberschuss


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Alles über Verstopfung


Kaliumungleichgewicht


Stoffwechselübersäuerung - metabolische Azidose


Nierensteine


 

UNTERSTÜTZUNG


Der Umgang mit CNI


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SYMPTOME


Alphabetische Auflistung von Symptomen und Behandlungsmaßnahmen


Ungleichgewicht im Flüssigkeitshaushalt und den Harnwegen (Austrocknung, Wasseransammlung und Harnwegsprobleme)


Störungen im Stoffwechselhaushalt (Erbrechen, Appetitverlust, Magensäureüberschuss, gastrointestinale Probleme, Mundgeschwüre usw.)


Phosphat und Kalziumungleichgewicht


Verschiedene Symptome (Schmerzen, Verstecken usw.)


 

DIAGNOSE: WAS BEDEUTEN ALL DIE TESTERGEBNISSE?


Klinische Chemie: Nierenfunktion, Kalium, andere Tests (ALT, Amylase, (Cholesterin usw.)


Kalzium, Phosphat, Parathormon (PTH) und Sekundärer Hyperparathyreoidismus


Komplettes Blutbild: Rote und weiße Blutzellen: Anämie und Infektion


Urinanalysen (Urintests)


Andere Tests: Ultraschall, Biopsie, Röntgen usw.


Renomegalie (vergrößerte Nieren)


Welche Untersuchungen, und

wie oft


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Normale Referenzwerte


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BEHANDLUNGS

MAßNAHMEN


Welche Behandlungsmaßnahmen sind unverzichtbar


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Phosphat, Kalzium und Sekundärer Hyperparathyreoidismus (Calcitriol)


Verschiedene Behandlungsmethoden: Stammzellentransplantation, ACE-Hemmer (Fortekor), Steroide, Nierentransplantation


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Ganzheitliche Behandlungsmaßnahmen, einschließlich Slippery elm bark (Ulmenrinde)


ESS (Aranesp, Epogen, Eprex, NeoRecormon) bei schwerer Anämie


Allgemeine Gesundheitsprobleme bei CNI-Katzen: Flöhe, Arthritis, Kognitive Dysfunktion (Demenz), Impfungen


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DIÄT UND ERNÄHRUNG


Ernährungsanforderungen von CNI-Katzen


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Subkutane Infusionen - Wie Sie Ihren TA davon überzeugen können


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Startseite > Diät und Ernährung > Ernährungsanforderungen von CNI-Katzen

 


Überblick


  • Diese Seite beginnt mit einem kurzen generellen Überblick über die physiologischen Anforderungen von Katzen.

  • Danach werden die speziellen Ernährungsanforderungen von CNE-Katzen untersucht und auf die Diskussion über eine Proteinreduzierung eingegangen.

  • Hier finden Sie auch andere ernährungsrelevante Themen wie die wichtigen Fragen zu Gewicht und Muskelerhaltung.

  • Wenn Sie sich jetzt noch damit überfordert fühlen und einfach nur einige Anregungen suchen, was Sie Ihrer Katze füttern sollen, überspringen Sie diese Seite, und lesen Sie stattdessen Was soll ich füttern? und So motivieren Sie Ihre Katze zum Fressen.


Die physiologischen Anforderungen einer Katze


 

Katzen sind keine kleinen Hunde, ihre physiologischen Grundbedürfnisse sind einzigartig. Bei einer CNE müssen Sie auf diese Grundbedürfnisse achten und auch die spezifischen, durch die CNE entstandenen Anforderungen, so gut es geht mit einbeziehen.

 

Physiologische Grundbedürfnisse


Es gibt viele Meinungen über die beste Ernährung von Katzen, und die Debatten werden teilweise sehr hitzig geführt. Darauf möchte ich nicht eingehen, sondern die Grundbedürfnisse von Katzen aus wissenschaftlicher Perspektive darstellen.

 

Katzen sind „obligate Karnivoren“. Das bedeutet nicht, dass sie ausschließlich Fleisch fressen müssen, sondern dass sie – anders als andere Spezies, wie z.B. Menschen oder Hunde – bestimmte lebenswichtige Aminosäuren nicht selbst herstellen können. Um diese Aminosäuren zu bekommen, müssen sie Futter fressen, das diese enthält. Idealerweise ist das Fleisch. Sie sind aber auch in der Lage, diesen Bedarf durch andere Nahrungsmittel abzudecken (Getreideglutenmehl, der Proteinteil des Getreides, enthält tatsächlich alle Aminosäuren, die Katzen benötigen).

 

Es handelt sich um einen Mythos, dass unsere Hauskatzen Miniaturausgaben der Großkatzen, wie z.B. Löwen, sind. Großkatzen sind Teil eines Rudels und jagen zusammen. Hauskatzen sind hingegen Einzeljäger. Leben sie alleine in der Wildnis, fressen sie nur was sie bekommen können. Sie fangen Mäuse, Insekten, was immer gerade vorbeikommt oder sie erjagen können. Das bedeutet, sie haben sich entwickelt, nur wenig, aber dafür häufig zu fressen. Ihre natürliche Nahrung enthält auch nur sehr wenige Pflanzen oder Kohlehydrate, es beschränkt sich auf das, was gerade in einem Mausmagen ist, obwohl sie manchmal auch Gras fressen.

 

Da Katzen ursprünglich aus der Wüste stammen, ist ihr Trinkbedürfnis nur gering. Da eine Maus ungefähr zu 60 Prozent aus Wasser besteht, bestand für sie historisch gesehen auch keine Notwendigkeit zu Trinken. Ihre Nahrung versorgt sie mit ausreichend Flüssigkeit. Aus diesem Grund enthält ideales Katzenfutter bereits eine ausreichende Menge Wasser.

 

In einer Studie, Geometric analysis of macronutrient selection in the adult domestic cat, Felis catus  (2011) Hewson-Hughes A. K., Hewson-Hughes V. L., Miller A. T., Hall S. R., Simpson S. J. & Raubenheimer D., Journal of Experimental Biology 214 pp1039-1051, wurde Katzen verwehrt, so viel zu fressen, wie sie wollten, dafür ließ man Ihnen aber die Wahl, das zu fressen, was sie bevorzugen. In der Studie fand man heraus, dass „das Ziel der täglichen Nahrungsaufnahme nahe bei 26 g Protein, 9 g Fett und 8 g Kohlehydraten liegt. Das ergibt insgesamt eine Energiezusammensetzung der Makronährstoffe von 52 Prozent Protein, 36 Prozent Fett und 12 Prozent Kohlehydraten“.

 

Zusammengefasst bedeutet das: Das Futter gesunder Katzen sollte zu einem hohen Prozentsatz aus Fleischproteinen bestehen und nur sehr wenig Gemüse und Getreide enthalten. Sie müssen nicht viel, dafür aber häufig fressen und idealerweise ein Nassfutter, das ungefähr 60 Prozent Flüssigkeit enthält, wobei die Zusammensetzung der Nahrungsbestandteile wichtiger ist.

 

Ernährung der Katze von Dr. Doris Quinten gibt einen guten Überblick über die Ernährungsbedürfnisse von Katzen.

Tier-Gesundheitspraxis beschreibt ebenfalls gut verständlich die Ernährungsanforderungen von Katzen.

The feeding behavior of the cat (2010) Horwitz D., Soulard Y. & Junien-Castagna A., Encyclopaedia of Feline Nutrition pp439-477 ist ein ausgezeichneter Überblick über feline Fressgewohnheiten.

 


Die physiologischen Anforderungen von CNE-Katzen


 

Etwas komplizierter wird es, wenn zu diesen Anforderungen noch die einer CNE kommen. Sie möchten Ihrer Katze ein Futter geben, das die oben ausgeführten, grundlegenden physiologischen Anforderungen erfüllt, aber möglichst auch eine Diät, die bei CNE hilfreich ist.

 

Es gibt zwei Hauptanforderungen an eine Ernährung von CNE-Katzen:

  1. Es ist lebenswichtig, dass Ihre Katze regelmäßig frisst, und so viel Gewicht und Muskelmasse wie möglich behält.

  2. Im Idealfall wollen Sie nichts füttern, das die Krankheit beschleunigt und/oder dazu führt, dass die Katze sich krank fühlt.

Unten gehe ich darauf ein, wie wichtig das Gewichtsmanagement und die Kalorienaufnahme für CNE-Katzen sind, gefolgt von Erklärungen zu den Hauptbestandteilen der felinen Ernährung wie Protein, Phosphat und deren Einfluss auf eine CNE. Der Proteinabschnitt enthält auch Informationen über die Vor- und Nachteile einer proteinreduzierten Diät.

 

Damit Sie die Hauptanforderungen an eine feline Ernährung verstehen, empfehle ich Ihnen, dieses Kapitel zu lesen. Dann können Sie in dem Kapitel Was soll ich füttern? weiterlesen. Dort bekommen Sie Informationen zur Futterauswahl einschließlich der therapeutischen Nierendiäten, und was Sie tun können, wenn Ihre Katze sie verweigert.

 

Vergessen Sie nicht: Am wichtigsten ist es, dass Ihre Katze frisst. Ich kann das gar nicht oft genug betonen. Wenn Sie Probleme haben, ihre Katze zum Fressen zu bewegen, lesen Sie bitte So motiveren Sie Ihre Katze zum Fressen.

 


Gewicht und Muskeln


 

Der Gewichts- und Muskelerhalt ist außerordentlich wichtig. Die Prognose anorexer (damit sind Katzen gemeint, die nicht mehr fressen) und kachektischer Katzen (Katzen mit starkem Muskelverlust) ist weitaus schlechter als die von Katzen mit Normalgewicht. Daher ist außerordentlich wichtig, dass Sie das Gewicht und die Körperkonstitution Ihrer Katze eng überwachen. Aber vor allem: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze frisst.

 

In Staged management of chronic kidney disease in dogs and cats (2009) einer Präsentation auf dem World Small Animal Veterinary Association World Congress, schreibt Dr. D. Polzin: "Idealerweise sollten Patienten durch eine angemessene Ernährung ausreichend Kalorien aufnehmen, um einen Körperindex von 4 bis 5/9 zu halten. Bei Patienten mit einem Körperindex von 3/9 oder niedriger sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um eine ausreichende Kalorienaufnahme sicherzustellen, oder wenn die Patienten nicht genügend Kalorien aufnehmen, um ein angemessenes Körpergewicht stabil zu halten.“

 

The World Small Animal Veterinary Association zeigt ein Diagramm, das Ihnen hilft, die körperliche Verfassung Ihrer Katze einzuschätzen.

 

Das Hamburger Tierspital bietet es auf Deutsch an.

 

Wenn Sie das Glück haben, und Ihre Katze ist etwas übergewichtig, freuen Sie sich. Ich persönlich würde sie keinesfalls auf Diät setzen, denn durch das Voranschreiten der CNE wird Ihre Katze ohnehin so gut wie sicher Gewicht verlieren.

 

Gewicht


Ohnehin tendieren ältere Katzen (über zehn Jahre) zu Gewichtsverlust, auch wenn keine Gesundheitsprobleme vorliegen. Es ist nicht genau bekannt, warum ältere Katzen Gewicht verlieren. Man glaubt, dass es zumindest teilweise daran liegt, dass ihre Körper Nährstoffe nicht mehr ausreichend verdauen können, insbesondere Fett und Protein. Skinny old cats: why some senior cats lose weight. What's going on? (2014) Williams D., DVM360 Magazine schreibt: „Die Anzahl der Katzen mit einer eingeschränkten Fettverdauung erhöht sich mit dem Alter und trifft auf zehn bis 15 Prozent der erwachsenen Katzen (acht bis zwölf Jahre alt) und 30 Prozent der geriatrischen Katzen (> 12 Jahre alt) zu. Bei einigen geriatrischen Katzen betrug die Fettverdauungsfähigkeit nur noch 30 Prozent. Die einzigen klinischen Anzeichen dafür waren große Kotmengen (kein Durchfall) und ein niedriges Körpergewicht. Auch eine reduzierte Proteinverdaulichkeit scheint bei erwachsenen und geriatrischen Katzen aufzutreten. Allerdings ist die Anzahl mit einer reduzierten Proteinverdauungsfähigkeit niedriger als die mit einer niedrigen Fettverdauungsfähigkeit. Bei ungefähr 20 Prozent der Katzen älter als 14 Jahre liegt die Proteinverdauungsrate niedriger als 77 Prozent. Eine reduzierte Fett- und Proteinverdaulichkeit tritt meist bei denselben Katzen auf. Ein deutlicher Rückgang ist offenbar besonders häufig bei Katzen, die älter als zehn Jahre sind.“

 

Ohnehin tendieren ältere Katzen (über zehn Jahre) zu Gewichtsverlust, auch wenn keine Gesundheitsprobleme vorliegen. Es ist nicht genau bekannt, warum ältere Katzen Gewicht verlieren. Man glaubt, dass es zumindest teilweise daran liegt, dass ihre Körper Nährstoffe nicht mehr ausreichend verdauen können, insbesondere Fett und Protein.

 

Was immer auch der genaue Grund für den Gewichtsverlust älterer Katzen ist, es sind keine guten Nachrichten. Determining protein requirements: nitrogen balance versus lean body mass (2013) Laflamme D. P., Nestlé Purina Companion Animal Nutrition Summit Tackling Myths About Pet Nutrition pp42-45 sagt: „Frühere Forschungen deuten darauf hin, dass ein unerklärlicher Gewichtsverlust, insbesondere bei geriatrischen Katzen, bereits das erste Anzeichen für ein bevorstehendes Endstadium sein kann.“ Effect of nutritional interventions on longevity in senior cats (2007 Cupp C. J., Jean-Philippe C., Kerr W. W., Patil A. R. & Perez-Camargo G., The International Journal of Applied Research in Veterinary Medicine 5(3) schreiben: „Es gibt Beweise, dass die extreme Abmagerung älterer Katzen tatsächlich schädlich sein könnte. Abgemagerte Katzen tragen ein signifikant höheres Todesrisiko im Vergleich zu Katzen mit einer optimalen Körperkondition. Perez-Camargo et al. wiesen, dass Körpergewicht, Körpermasse und Fettmasse von Katzen über zwölf Jahren sich verringern, insbesondere in den beiden letzten Lebensjahren.

 

As far as CKD goes, Risk factors associated with the development of chronic kidney disease in cats evaluated at primary care veterinary hospitals  (2014) Greene JP, Lefebvre SL, Wang M, Yang M, Lund EM & Polzin DJ Journal of the American Veterinary Medical Association 244(3) pp320-327 found that median weight loss in CKD cats in the 6-12 months before diagnosis was 10.8%, which was a lot higher than in cats who did not develop CKD. Evaluation of weight loss over time in cats with chronic kidney disease (2016) Freeman LM, Lachaud M-P, Matthews S, Rhodes L & Zollers B Journal of Veterinary Internal Medicine 30(5) pp1661–1666 found that "weight loss was already present 3 years before diagnosis and accelerated after diagnosis of CKD. Cats <4.2 kg at the time of diagnosis had significantly shorter survival time compared to cats ≥ 4.2 kg at diagnosis."

 

Ein Gewichtsverlust geschieht bei CNE-Katzen, nicht nur, weil sie an Appetitmangel leiden, sondern weil sie zusätzlich auch noch aufgrund ihrer Krankheit Gewicht verlieren. Mechanisms causing loss of lean body mass in kidney disease (1999) Mitch W. E., The American Journal of Clinical Nutrition 67 pp359-66 beschreibt dieses Problem am Beispiel von Menschen.

 

Prolonging life and kidney function (2009) Chew D. J. & DiBartola S. P., CVC in Kansas City Proceedings sagt: „Die Aufrechterhaltung eines stabilen Körpergewichts und der Serumalbuminkonzentration lassen auf eine ausreichende Kalorien- und Proteinaufnahme schließen, wohingegen eine fortschreitende Abnahme sowohl an Körpergewicht als auch der Serumalbuminkonzentration auf eine Unterernährung oder ein Fortschreiten der Erkrankung schließen lassen und darauf hinweisen, dass mehr Protein gefüttert werden sollte.“

 

Aus diesem Grund ist es außerordentlich wichtig, dass Sie das Gewicht Ihrer Katze überwachen und vor allem dafür sorgen, dass sie frisst. Daher empfehle ich Ihnen, Ihre Katze mindestens einmal wöchentlich zu wiegen. Hier finden Sie Links, wo Sie passende Waagen finden können.

 

Feline weight loss (2011) Scherck M NAVC Clinician's Brief Nov 2011 pp18-19 has a diagnostic tree to help narrow down the cause of weight loss in a cat.

 

Muskel


Muskelschwund ist bei CNE-Katzen sehr verbreitet, denn meistens sind diese Katzen älter, und ältere Tiere neigen zu Sarkopenie, einem altersbedingten Muskelverlust. Außerdem können CNE-Katzen auch an einer Kachexie leiden. In Cachexia versus sarcopenia  (2011) Rolland Y., Abellan van Kan G., Gillette-Guyonnet S. & Vellas B., Current Opinion in Clinical Nutrition and Metabolic Care 14(1) pp15-21 steht: „Sarkopenie wird jetzt als ein multifaktorielles, geriatrisches Syndrom erkannt. Eine Kachexie ist ein metabolisches Syndrom, dessen wichtigstes Merkmal eine Entzündung ist, daher kann eine Kachexie einer Sarkopenie zugrundeliegen. Kürzlich wurde die Kachexie als „komplexes metabolisches Syndrom, dem eine Erkrankung zugrundeliegt“ bezeichnet. Sie wird durch Muskelverlust mit oder ohne Verlust an Fettmasse charakterisiert. Das hervorstechendste klinische Merkmal einer Kachexie bei Erwachsenen ist Gewichtsverlust.“

 

CNE ist solch eine zugrundeliegende Erkrankung. In  Review of muscle wasting associated with chronic kidney disease (2010) Workeneh B. T. & Mitch W. E., American Journal of Clinical Nutrition 91(4) pp1128S-1132S steht, dass Muskelschwund häufig bei CNE-Patienten auftritt, insbesondere bei jenen mit Entzündungen oder einer metabolischen Azidose.

 

Cachexia and sarcopenia: emerging syndromes of importance in dogs and cats (2012) Freeman LM Journal of Veterinary Internal Medicine 26 pp3-17 says "The syndrome of cachexia also appears to be common in companion animals with chronic diseases, such as CHF, CKD, and cancer." Cachexia must be taken seriously. Dr Freeman goes on to say "The prevalence of cachexia in people with CKD is estimated to be 20%. Although the prevalence of cachexia in dogs and cats with CKD has not specifically been measured, it appears to be relatively high and likely has negative clinical effects."

 

Kreatinin, eine der Maßeinheiten der Nierenfunktion, ist ein Muskelnebenprodukt, daher kann sich bei Katzen mit Muskelverlust der Kreatininspiegel verringern, da sie nicht mehr so viel Kreatinin herstellen können. The Merck Veterinary Manual schreibt: "Serumkreatininspiegel können bei Patienten mit schwerem Muskelschwund fälschlich erniedrigt sein.“ Feeding cats with different nutritional needs: a dilemma in the multicat household (2012) Dr. M. Scherk, Vortrag auf dem 73. SCIVAC International Congress 2012, sagt: „Bekommt eine Katze durch die Ernährung nicht ausreichend Protein zur Erfüllung Ihrer metabolischen Anforderungen, ist sie als obligater Karnivore auf die Befriedigung ihrer Bedürfnisse durch endogene (gespeicherte) Proteinquellen angewiesen. Monatelang können Katzen ihren Proteinbedarf herunterregeln und anderweitig befriedigen, aber kurz- oder mittelfristig verstoffwechseln sie die eigene Muskelmasse. Der daraus resultierende Muskelschwund und die verringerte Masse reduzieren den Kreatininspiegel im Serum.“

 

Da dadurch der Kreatininspiegel fällt, glauben Sie dann vielleicht irrtümlicherweise, die CNE Ihrer Katze habe sich verbessert.

 

Katzen mit einer Schilddrüsenüberfunktion neigen ebenfalls zu Muskelverlust. Damit stellt sich Ihnen ein weiteres ernstes Problem, wenn Ihre Katze sowohl an CNE als auch an Hyperthyreoidismus leidet.

 

Dietary omega-3 fatty acid supplementation increases the rate of muscle protein synthesis in older adults: a randomized controlled trial (2011) Smith G. I., Atherton P., Reeds D. N., Mohammed B. S., Rankin D., Rennie M. J., Mittendorfer B., American Journal of Clinical Nutrition 93(2) pp402-12 untersuchten die Auswirkungen essentieller Fettsäuren (siehe unten) auf den Verlust an Muskelmasse bei älteren Menschen (Sarkopenie) und kamen zu dem Schluss, dass „Omega-3-Fettsäuren die Proteinsynthese älterer Menschen stimuliert und hilfreich bei der Prävention und Behandlung einer Sarkopenie sein könnten“.

 

The World Small Animal Veterinary Association bietet eine Grafik über Muskelbeschaffenheiten an.

 


Kalorien


 

Die meisten Menschen konzentrieren sich bei der Ernährung ihrer CNE-Katzen auf die Phosphat- und Proteinwerte. Aber der Kaloriengehalt ist genauso wichtig, insbesondere dann, wenn Sie möchten, dass Ihre Katze an Gewicht und Muskelmasse zunimmt.

 

Eine gesunde Katze benötigt täglich ungefähr 30 bis 35 Kalorien pro Pfund Körpergewicht, eine sehr aktive Katze wahrscheinlich mehr. The National Research Council stellt fest, dass eine 2,3 kg schwere, schlanke, erwachsene Katze ungefähr 170 Kalorien täglich benötigt, eine schlanke, erwachsene Katze mit 4,5 kg braucht täglich 280 Kalorien. The World Small Animal Veterinary Association Global Nutrition Committee gibt ähnliche Empfehlungen für eine durchschnittlich große, gesunde, erwachsene Katze.

 

Es ist unwahrscheinlich, dass diese Futtermenge bei älteren Katzen ausreicht. In Feeding older cats - an update in new nutritional therapies (2011) Sparkes A., Topics in Companion Animal Medicine 26(1) pp37-42, führt Dr. Sparkes aus, dass ältere Katzen mehr Kalorien als jüngere Katzen benötigen, vorzugsweise als Protein. Er fügt hinzu, dass ältere Katzen auch davon zu profitieren scheinen, wenn ihre Nahrung Prebiotika, Antioxidantien und essentielle Fettsäuren enthält. Viele Quellen, u.a. das National Research Council, gehen ebenfalls davon aus, dass chronisch kranke Katzen mehr Kalorien benötigen, möglicherweise sogar doppelt so viele, wie gesunde Katzen.

 

Ganz offensichtlich reicht daher ein Teelöffel Futter täglich nicht, um das Gewicht Ihrer CNE-Katze zu halten, geschweige denn, es zu erhöhen, wenn sie zu dünn ist. Außerdem müssen Sie auf den Wassergehalt des Futters achten. Die meisten Dosenfuttersorten enthalten ungefähr 80 Prozent, manche sogar bis zu 85 Prozent Flüssigkeit. Auch wenn ein erhöhter Flüssigkeitsanteil für zur Austrocknung neigende CNE-Katzen günstig ist, besteht dadurch die Gefahr, dass sie relativ schnell satt werden, aber für ihre Bedürfnisse zuwenig Kalorien aufnehmen. Das ist häufig der Fall bei Futtersorten, die überwiegend aus Fleisch oder Fisch bestehen. Fettarme Futtersorten enthalten auch weniger Kalorien.

 

Das Ziel bei CNE beschreiben A . J. Fascetti & S. Delaney von der University of California at Davis in Nutritional management of chronic renal disease: „Ihr Haustier muss ausreichend Kalorien zu sich nehmen, um wesentliche Nährstoffe zu bekommen, und um zu verhindern, dass der Körper die eingelagerten Proteine abbaut und sich die klinischen Anzeichen einer Urämie verschärfen.“

 

ISFM consensus guidelines on the diagnosis and management of feline chronic kidney disease (2016) Sparkes A. H., Caney S., Chalhoub S., Elliott J., Finch N., Gajanayake I., Langston C., Lefebvre H., White J. & Quimby J., Journal of Feline Medicine & Surgery 18 pp219-239 halten fest: „Die oberste Priorität bei einer CNE ist die Sicherstellung der Kalorienaufnahme.“

 

Therapeutische Nierendiäten sind kalorienverdichteter als übliche Standardfuttersorten. Einige deutsche Futtersorten können Sie hier (Dosenfutter) und hier (Trockenfutter) finden. Ich arbeite daran, auch den Kaloriengehalt in diese Tabellen mit einzuarbeiten.

 

Stanley Marks schreibt über feline Diäten und den Kalorienbedarf in Diagnostic and therapeutic approach to the anorectic cat (2001), einem Vortrag auf dem World Small Animal Veterinary Association World Congress.

 

The ins and outs of managing feline chronic kidney disease Codi M., Today's Veterinary Technician bietet eine Rechenformel an (Box 1), mit der man die täglich benötigte Energiemenge kastrierter CNE-Katzen berechnen kann.

 

PetSci has a calorie calculator.

 

Metabolische Energie


Einige Hersteller geben die metabolische Energie (ME) ihrer Futtersorten an. In Metabolizable energy: a way to looks at caloric density erklärt Dr. Holly Nash, wie sich die Futtersorten nach der Verdauung durch die tatsächlich zur Verfügung stehenden Kalorien unterscheiden: „Futtersorten mit einer höheren ME-Zahl versorgen den Körper Ihres Tieres mit konzentrierteren Kalorien und dadurch mehr Energie. Durch die höhere Anzahl an ME erhält der Körper des Tieres mehr Energie durch eine kleinere Futtermenge.“

 

Das kann sehr nützlich sein bei CNE-Katzen mit Appetitmangel.

 


Futterzusammenstellungen und Anforderungen


 

Die gängigen Richtlinien für CNE-Katzen empfehlen eine Diät, die zusätzlich mit Kalium und essentiellen Fettsäuren angereichert ist, deren Protein-, Phosphat- und Natriumgehalt aber reduziert sind. Es ist hilfreich, die hinter diesen Empfehlungen stehenden Gründe zu verstehen.

 


Protein (Eiweiß)


Die meisten Menschen würden auf die Frage „Was ist die wichtigste Ernährungsveränderung bei einer Katze mit Nierenerkrankung“ wahrscheinlich antworten: „Futter mit niedrigem Proteingehalt“. Ganz so einfach ist es aber nicht. In diesem Abschnitt bekommen Sie Informationen über die Rolle von Protein bei einer Nierenerkrankung, und ob und wann Sie die Proteinmengen reduzieren sollten.

Was ist Protein?


Protein ist eine aus einer Reihe von Aminosäuren bestehende Molekularstruktur. Diese Aminosäuren sind für den Körper zur Reparatur und Selbsterhaltung lebensnotwendig.

 

Katzen benötigen sehr viel mehr Protein als andere Spezies, denn anders als Hunde oder Menschen, kann ihr Körper bestimmte Arten von Aminosäuren (wie z.B. Taurin) nicht selbst herstellen. Sie sind daher darauf angewiesen, sie mit der Nahrung aufzunehmen. Diese fehlenden Aminosäuren befinden sich in Fleisch (und Getreideglutenmehl), daher müssen Katzen idealerweise Fleisch fressen, um diese Aminosäuren zu bekommen. Katzen werden daher auch als „obligate Karnivoren“ bezeichnet. Wenn Menschen eine Katze vegetarisch ernähren (wovon ich definitiv bei Katzen abraten möchte), verabreichen sie diese Aminosäuren in Form von Supplementen. Aber der Katzenkörper ist optimal  darauf ausgelegt, sie durch Fleisch zu erhalten.

 

Der feline Proteinbedarf


In Determining protein requirements: nitrogen balance versus lean body mass (2013) Laflamme D. P., Nestlé Purina Companion Animal Nutrition Summit Tackling Myths About Pet Nutrition pp42-45 steht: „Die AAFCO empfiehlt gegenwärtig einen Proteinfutteranteil für erwachsene Katzen von 26 Prozent in der Trockenmasse oder 65 g Protein/1000 Kcal ME. Bei einer angenommenen durchschnittlichen Kalorienzufuhr von 60 Kcal ME/kg Körpergewicht für erwachsene Katzen, entspricht das ungefähr 3,9 g Protein/kg Körpergewicht. Die National Research Council (NRC)-Richtlinien weisen auf einen täglichen Mindestproteinbedarf und eine empfohlene tägliche Proteinmenge von 2,5 und 3,13 g Protein/kg Körpergewicht hin.“

 

Lassen Sie uns die Zahlen, auf denen diese Empfehlungen basieren, genauer ansehen:

  • Die AAFCO Empfehlungen besagen, eine gesunde 4,5 kg erwachsene Katze benötigt ein Minimum von 18 g Protein täglich.

  • Die NRC Richtlinien besagen, eine gesunde 4,5 kg erwachsene Katze benötigt ein Minimum von 11,4 g, empfehlenswert sind aber 14 g Protein täglich.

Diese Werte klingen für mich zu niedrig, und wissenschaftliche Daten legen nahe, dass sie es auch sind. Discrepancy between use of lean body mass or nitrogen balance to determine protein requirements for adult cats (2014) Laflamme D. P. & Hannah S. S., Journal of Feline Medicine & Surgery 15(8) pp691-7 untersuchten die Auswirkungen von Diäten mit unterschiedlichem Proteingehalt. Die Katzen der Studie bekamen einen Monat lang eine Diät mit 34 Prozent Protein. Dann wurden sie für zwei Monate in drei Gruppen unterteilt. Diese Gruppen bekamen jeweils 20, 26 und 34 Prozent Protein. Die Studie stellte fest, dass „ungefähr 1,5 g Protein/kg (2,1 g/kg (0,75)) Körpergewicht benötigt werden, um eine ausgeglichene Stickstoffbilanz zu erhalten, während 5,2 g Protein/kg (7,8 g/kg(0,75)) Körpergewicht benötigt werden, um die LBM (lean body mass = Muskelmasse) zu erhalten. Diese Studie lieferte Hinweise, dass Stickstoffbilanzstudien zur Ermittlung der optimalen Proteinanforderungen ungeeignet sind. Tiere, einschließlich Katzen, können sich einer niedrigen Proteinzufuhr anpassen und damit ihre Stickstoffbilanz aufrechterhalten, währenddessen bauen sie aber reine Muskelmasse ab. Der Verlust an LBM (Muskelmasse) und eine damit verbundene Verringerung des Proteinstoffwechsels kann zu einer geschwächten Immunfunktion und erhöhter Sterblichkeit führen. Die aktuellen Vorgaben der Association of American Feed Control Officials (AAFCO) und des National Research Council (NRC) über die angemessenen Proteinmengen scheinen keinesfalls zur Erhaltung der Muskelmasse ausreichend zu sein. Die tägliche Mindesproteinanforderung liegt anscheinend bei 5,2 g/kg (7,8 g/kg (0.75)) Körpergewicht. Das geht weit über die aktuellen AAFCO- und NRC-Empfehlungen hinaus. Weitere Forschungen sind nötig, um auch die Auswirkungen – falls vorhanden – auf den Körperzustand, das Alter und Geschlecht herauszufinden.“

 

Basierend darauf liegt der tägliche Proteinbedarf einer 4,5 kg schweren Katze bei 23,6 g. Eine Studie, die Katzen verwehrte, so viel zu fressen, wie sie wollten, aber ihnen die Möglichkeit gab, die von ihnen bevorzugte Futterzusammensetzung zu wählen Geometric analysis of macronutrient selection in the adult domestic cat, Felis catus (2011) Hewson-Hughes A. K., Hewson-Hughes V. L., Miller A. T., Hall S. R., Simpson S. J. & Raubenheimer D., Journal of Experimental Biology 214 pp1039-1051 fand heraus, dass bei einer durchschnittlichen Katze tatsächlich „die Aufnahmemenge nahe bei 26 g Protein täglich liegt..., das ergibt eine Energiezusammensetzung der Hauptnahrungsstoffe von 52 Prozent Protein.“ Basierend auf der Größe der Katzen dieser Studie sind das umgerechnet tatsächlich 5,3 g/kg, und das liegt wiederum sehr nahe an den Laflamme Berechnungen von oben.

 

Um die Sache noch weiter zu komplizieren, könnten die  Proteinanforderungen älterer Katzen auch noch höher sein. Skinny old cats: why some senior cats lose weight. What's going on? (2014) Williams D., DVM360 Magazine schreibt "Eine reduzierte Proteinverdauungsfähigkeit scheint auch ältere und geriatrische Katzen zu betreffen. Allerdings ist die Anzahl mit einer reduzierten Proteinverdauungsfähigkeit niedriger als die mit einer niedrigen Fettverdauungsfähigkeit. Bei ungefähr 20 Prozent der Katzen älter als 14 Jahre liegt die Proteinverdauungsrate unter 77 Prozent. In Feeding old cats - an update in new nutritional therapies (2011) Sparkes A., Topics in Companion Animal Medicine 26(1) pp37-42, schreibt Dr. Sparkes, dass ältere Katzen mehr Kalorien als jüngere Katzen benötigen, vorzugsweise als Protein. Er fügt hinzu, dass ältere Katzen auch wahrscheinlich davon profitieren, wenn ihre Nahrung Prebiotika, Antioxidantien und essentielle Fettsäuren enthält.

 

Pet Education bietet einen Überblick über die Proteinbedürfnisse von Katzen an.

 

Frühe Forschungen über Proteinreduzierung bei CNE-Katzen


Studien, die sowohl an Menschen als auch Ratten durchgeführt wurden, fanden heraus, dass eine proteinreduzierte Ernährung vorteilhaft und lebensverlängernd sein könnte. Aus diesem Grund fragten sich die Wissenschaftler, ob eine reduzierte Proteinaufnahme auch auf Katzen eine ähnlich positive Auswirkung haben könnte.

 

In vielen der frühen Studien an Katzen wurde den Katzen ein großer Anteil ihrer Nieren chirurgisch entfernt, um Nierenversagen hervorzurufen. Das ist aber nicht die Art und Weise, wie sich Nierenerkrankungen bei den meisten Katzen entwickeln. Normalerweise leiden sie an einer chronischen Nierenerkrankung und nicht an einer akuten Niereninsuffizienz. Aber selbst dann traten nicht die erwarteten Ergebnisse ein.

 

In Effects of dietary protein and calorie restriction in clinically normal cats and in cats with surgically induced chronic renal failure (1993) Adams L. G.,  Polzin D. J., Osborne C. A. & O'Brien T. D., American Journal of Veterinary Research 54 pp1653-1662, wurden CNE-Katzen ein Jahr lang entweder mit 38 DMA Prozent Protein oder mit einer stark proteinreduzierten (20 DMA Prozent) Diät ernährt. Der Harnstoffwert (BUN) der Katzen, die 38 Prozent Proteingehalt bekamen, lag zwar höher (wie zu erwarten war) als bei den Katzen mit der proteinreduzierten Diät (sie erhielten 2,7 g/kg/Tag), aber dafür war der Kreatininwert niedriger. Außerdem fraßen sie mehr und nahmen im Vergleich zu den Katzen mit der proteinreduzierten Diät zu. Von denen zeigten einige gegen Ende der Studie Anzeichen von Unterernährung. Einige der Katzen, die die Diät mit dem hohen Proteingehalt erhielten, entwickelten eine vorübergehende Hypokalämie (Kaliummangel), was eventuell daran lag, dass die proteinreduzierte Diät mehr Kalium enthielt.

 

In der Studie Protein and calorie effects on progression of induced chronic renal failure in cats (1998) Finco D. R., Brown S. A, Brown C. A. et al., American Journal of Veterinary Research 59 pp575-582 wurden Katzen in vier Gruppen aufgeteilt: wenig Protein, wenige Kalorien (A); wenig Protein, viele Kalorien (B); viel Protein, wenig Kalorien (C); und viel Protein, viele Kalorien (D). Nach einem Jahr wurden keine wesentlichen Unterschiede festgestellt, und in keiner der Gruppen gab es eine Veränderung der GFR. Ein Tierarzt des Ohio State University College of Veterinary Medicine sagte mit Bezug auf diese Studie: „Jüngste Erkenntnise bei Katzen mit künstlich hervorgerufener Niereninsuffizienz deuten darauf hin, dass das Füttern einer proteinreduzierten Diät bei dieser Spezies nicht erforderlich sein könnte. Katzen, die 9 g Protein pro kg/Körpergewicht täglich bekamen, hatten keine schwereren Nierenschädigungen oder niedrigere GFR als Katzen, die täglich 5,2 g Protein pro kg/Körpergewicht bekamen.“

 

In Effects of dietary protein intake on renal function (1999) Supplement to Compendium on Continuing Education for the Practising Veterinarian 21 schreibt Dr. Finco: „Die negativen Ergebnisse der zweiten Studie weisen darauf hin, dass eine Proteinreduzierung bei Katzen mit Nierenkrankheiten sich bisher noch nicht als wirksame Maßnahme zur Verbesserung der Progression der Nierenerkrankung erwiesen haben.“

 

Die Vorteile einer reduzierten Proteindiät bei CNE-Katzen


Diese Studien weisen darauf hin, dass eine Proteinreduzierung nicht unbedingt von irgendeinem Nutzen für CNE-Katzen sind. Es gibt jedoch auch einige Studien über die Verwendung therapeutischer Nierendiäten mit reduziertem Proteingehalt im Vergleich zu stark reduziertem Proteingehalt (zusammen mit anderen Merkmalen). Sinnvollerweise konzentrierte sich die Forschung hier auch auf Katzen, deren CNE auf natürliche Art und Weise auftrat.

 

In der Studie Survival of cats with naturally occurring chronic renal failure: effect of dietary management (2000) Elliott J., Rawlings J. M., Markwell P. J., Barber P. J., Journal of Small Animal Practice 41 pp235-42, bekamen 29 Katzen eine protein- und phosphatreduzierte Nierendiät, 21 Katzen bekamen diese Diät nicht. Einige Katzen (vermutlich in beiden Gruppen) erhielten auch Phosphatbinder. Die Katzen mit der Nierendiät lebten länger als die anderen. Es ist jedoch nicht klar, ob das nicht eher an der reduzierten Phosphatmenge lag als an der Reduktion der Proteinaufnahme. Die Studie kommt zu dem Schluss: „Das Füttern einer speziell für felines Nierenversagen entwickelten Diät (falls erforderlich mit Phosphatbinder), ging einher mit einer signifikant positiven Auswirkung auf die Überlebenszeit der Katzen, die an einer natürlich aufgetretenen, stabilen CNE litten. Das ist die erste Vergleichsstudie, die an Katzen mit natürlich aufgetretener CNE durchgeführt wurde, und deren Überlebenszeit von der ersten Diagnose an überwacht wurde.“

 

Die oben beschriebenen Studien konzentrierten sich auf die Frage, ob eine verringerte Proteinaufnahme das Voranschreiten einer Nierenerkrankung verlangsamen kann und damit der Katze eine längere Überlebenszeit ermöglicht. Die andere Frage ist, ob eine proteinreduzierte Diät das Wohlbefinden der Katze steigert. Die meisten Experten zitieren diese Studie, wenn sie eine therapeutische Nierendiät empfehlen: Clinical evaluation of dietary modification for treatment of spontaneous chronic kidney disease in cats (2006) Ross S. J., Osborne C. A., Kirk C. A., Lowry S. R., Koehler L. A., Polzin D. J., Journal of the American Veterinary Medical Association 229(6) pp949-57. Die Studie fand heraus, dass eine therapeutische Nierendiät hilft, den Harnstickstoff niedrig zu halten und offenbar auch eine metabolische Azidose bei Katzen mit fortgeschrittener CNE verhindert. Sie schließt: „Die in dieser Studie untersuchte Nierendiät [Hill’s k/d] war der normalen Ernährung erwachsener Katzen überlegen. Sie minimierte urämische Episoden und nierenbezogene Todesfälle bei Katzen im Stadium 2 oder 3 einer natürlich aufgetretenen CNE.” (Kreatininwerte zwischen 2,1 und 4,5 mg/dl oder 165 bis 400 µmol/L international).

 

So war in dieser Studie die therapeutische Nierendiät nicht nur in Anbetracht der Reduzierung der Todesfälle überlegen, die Katzen zeigten auch weniger Krankheitsanzeichen, denn beim Abbau des diätetischen Proteins im Verdauungsprozess entstehen Abfallstoffe, die durch die Nieren aus dem Blut gefiltert und mit dem Urin ausgeschieden werden. Das wird wird hin und wieder auch als das Ausscheiden stickstoffhaltiger Abfallprodukte bezeichnet. Geschädigten Nieren fällt diese Aufgabe leider immer schwerer, dadurch steigt der Harnstoffspiegel. Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung handelt es sich bei Harnstoff und Kreatinin nicht um Toxine. Harnstoff und urämische Toxine korrelieren jedoch, d.h., ist der Harnstoffwert erhöht, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die Toxine erhöht sind, und Sie die verschiedenen Krankheitszeichen sehen, die unter dem Begriff Urämie zusammengefasst werden.

 

Durch eine proteinreduzierte Diät reduziert sich die für die Nieren zu verarbeitende Menge der Stickstoffabfälle. Das führt für gewöhnlich zu einer Harnstoffreduzierung im Blut und dadurch steigert sich wiederum das Wohlbefinden der Katze. A. J. Fascetti & S. Delaney von der University of California at Davis schreiben in Nutritional management of chronic renal disease "Viele der klinischen Anzeichen, die Sie bei Ihrem Tier bemerken wie Erbrechen, Lethargie, Anorexie, Durchfall, Mundgeschwüre und den nach Ammoniak stinkenden, faulen Mundgeruch, können teilweise oder vollständig durch eine Verringerung des Proteingehalts in der Ernährung Ihres Tieres gemildert werden. Diese klinischen Anzeichen – häufig auch als Urämie bezeichnet – sind eine Ansammlung von Abbauprodukten des Proteinstoffwechsels (manchmal auch als stickstoffhaltige Abfallprodukte bezeichnet). Dieses Protein hat zwei Quellen, es kommt sowohl aus dem im Futter enthaltenen Protein als auch durch die Mobilisation und den Abbau körpereigener Proteineinlagerungen. Bekommt Ihr Tier mehr Proteine als es zur Aufrechterhaltung seiner normalen Körperfunktionen benötigt, kann das die klinischen Anzeichen verschärfen.“

 

Nutritional management of chronic renal disease Fascetti A. J. & Delaney S. schreiben weiter: „Eine proteinreduzierte Ernährung trägt bei einigen Patienten auch zur Verringerung der Schwere einer Anämie bei. Eine Anämie erhöht die Schwäche und den Appetitmangel von Tieren mit Nierenerkrankungen. Es gibt verschiedene Ursachen, warum eine Anämie bei einer Nierenerkrankung auftritt. Als einen der Verschlechterungsfaktoren vermutet man einen zu hohen Proteinanteil im Futter. Man geht davon aus, dass Stickstoffabfallprodukte zu einer Anämie beitragen, indem sie die Lebenszeit der roten Blutkörperchen verkürzen. Außerdem können Abfallprodukte durch die Bildung von Magen- und Darmgeschwüren und die Verringerung der Blutgerinnungsfähigkeit einen Blutverlust fördern."

 

Vergessen Sie nicht, dass TÄ mit der Empfehlung einer Nierendiät nicht nur eine Reduzierung der Proteinmenge empfehlen. Therapeutische Nierendiäten haben auch noch andere Vorteile wie z.B. weniger Phosphat, denn die Phosphatkontrolle ist für CNE-Katzen extrem wichtig. Diese Futtersorten enthalten außerdem zusätzliche Mengen Kalium und essentielle Fettsäuren (siehe unten). Im Kapitel Was soll ich füttern finden Sie weitere Merkmale therapeutischer Nierdendiäten.

 

Die Nachteile einer proteinreduzierten Ernährung für CNE-Katzen


Selbstverständlich ist nichts jemals einfach, wenn es um Katzen geht. Daher gibt es bei einer reduzierten Proteinaufnahme auch mögliche Nachteile. Ein häufiges Problem im Zusammenhang mit einer Proteinreduzierung – Sie werden es schon vermuten – ist Gewichtsverlust. Eine Studie an gesunden Katzen Determining protein requirements: nitrogen balance versus lean body mass (2013) Laflamme D. P., Nestlé Purina Companion Animal Nutrition Summit Tackling Myths About Pet Nutrition pp42-45 stellte fest: „Katzen, die eine proteinreduzierte Diät bekamen, tendierten zu höherem Gewichtsverlust als Katzen, deren Ernährung mehr Protein enthielt, obwohl es keine großen Unterschiede in der Energiemenge gab. So wurden z.B. nur in Studie Drei - der Gruppe mit dem höchsten Proteingehalt - keine Katzen wegen eines Gewichtsverlusts von über zehn Prozent herausgenommen. In Studie Eins erhöhte sich der prozentuale Gewichtsverlust in linearer Weise mit der abnehmenden Proteinmenge.“

 

Feeding cats with different nutritional needs: a dilemma in the multicat household (2012) Dr. M. Scherk sagte in einem Vortrag auf dem 73. SCIVAC International Congress 2012: „Eine Protein:Kalorien-Mangelernährung tritt auf, wenn eine Katze zwar ausreichend Kalorien bekommt, aber zuwenig davon aus Protein stammen. Das Ergebnis kann ein Gewichtsverlust sein oder auch nicht. Aber es führt zu Muskelabbau und einer verschlechterten Fellqualität. Da Protein ein Bestandteil von Antikörpern ist, kann auch das Immunsystem beeinträchtigt werden, eine Anämie sich wegen eines Mangels an Bausteinen zur Hämoglobinbildung verschlechtern, der Albuminspiegel abfallen und die Gewebeheilung beeinträchtigt werden. Bei Protein handelt es sich außerdem um eine bevorzugte Geschmacksrichtung. Ist eine Katze bereits inappetent, kann eine Proteineinschränkung  zu einer unzureichenden Aufnahme aller Nährstoffe führen und durch die aufgenommene Proteinmenge unter die für die normalen Körperfunktionen benötigten Mengen fallen.“

 

In Bezug auf CNE Katzen schreibt Dr. D. F. Grauer in Slowing the progression of chronic renal failure (2004): "Es gibt auch potentiell unerwünschte Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einer proteinreduzierten Ernährung. Insbesondere dann, wenn die Proteinzufuhr in der Nahrung niedriger ist als der Bedarf des Tieres. Es kann dann zu einer verringerten renalen Hämodynamik (Durchblutung), Proteinauszehrung (vermindertes Körpergewicht, reduzierten Muskelmasse und Serumalbuminkonzentration) kommen. Auch eine Anämie und Azidose können auftreten oder sich verschlechtern.“

 

Nutritional management of chronic renal disease Fascetti A. J. & Delaney S., gehen sogar noch weiter und schreiben: „Ein Mangel an Protein in der Ernährung kann auch schädlich sein. Eine Proteinmangelernährung von CNE-Patienten fördert möglicherweise das Auftreten anderer Komplikationen oder führt zu einem frühen Tod.“

 

Proteinreduzierte Diäten sind ebenfalls möglicherweise ein Problem für Katzen mit einer metabolischen Azidose, denn laut Nutrition and renal function in cats and dogs: acid-base, electrolytes and renal failure (1999) Polzin D. J., Osbourne C. A., James K., Supplement to Compendium on Continuing Education for the Practising Veterinarian 21 11(K) zeigten Studien an Ratten und Menschen mit Nierenversagen, dass eine „Azidose die Fähigkeit des Patienten begrenzt, sich einer Proteinreduzierung der Nahrung anzupassen“. Es ist nicht bekannt, ob eine Azidose sich auch bei Katzen auf diese Art und Weise auswirkt, aber es scheint plausibel, wenn man bedenkt, dass der Proteinbedarf von Katzen vergleichsweise sehr viel höher ist.

 

Ihr anzustrebendes Ziel: Ausreichend Protein in einer hohen Qualität


Wie bereits oben geschrieben, werden durch den Abbau von in der Nahrung enthaltenem Protein beim Verdauungsprozess Abfallstoffe gebildet, die in den Nieren aus dem Blut gefiltert und über den Urin ausgeschieden werden, das wird manchmal auch als die Entfernung stickstoffhaltiger Abfälle bezeichnet. Kranken Nieren fällt diese Aufgabe zunehmend schwerer, daher kann es sein, dass Ihre Katze sich krank fühlt. A. J. Fascetti & S. Delaney von der University of California at Davis schreiben in Nutritional management of chronic renal disease: „Viele der klinischen Anzeichen, die Sie bei Ihrem Tier bemerken wie Erbrechen, Lethargie, Anorexie, Durchfall, Mundgeschwüre und den nach Ammoniak stinkenden faulen Mundgeruch, können teilweise oder vollständig durch eine Verringerung des Proteingehalts in der Ernährung Ihres Tieres gemildert werden... Bekommt Ihr Tier mehr Proteine als es zur Aufrechterhaltung seiner normalen Körperfunktionen benötigt, kann das die klinischen Anzeichen verschärfen.“

 

Sie merken also, Sie sollten nicht mehr Protein füttern, als der Katzenkörper benötigt, um seine normalen Funktionen aufrecht zu erhalten. Das ist der Haken bei der Sache. Auf der einen Seite wollen Sie ihrer Katze nicht so extrem wenig Protein geben, dass sie an Gewichtsverlust und Mangelernährung leidet, auf der anderen Seite möchten Sie ihren Körper nicht mit unnötig hohen Mengen an Protein überfrachten, die dazu beitragen, dass Ihre Katze sich krank fühlt. Das Ziel bei CNE ist daher nicht, viel oder wenig Protein zu füttern. Das Ziel besteht darin, ausreichend Protein mit einer ausgewogenen Menge und Anzahl an Aminosäuren zu füttern, um die Gesundheit und das Körpergewicht Ihrer Katze zu erhalten, aber gleichzeitig mit so wenig Abfallprodukten wie möglich zu belasten. Wenn wir über CNE sprechen, ist es genau das, was wir meinen, wenn wir von einer „hohen Proteinqualität“ sprechen. Damit ist nicht qualitativ hochwertiges Biofleisch gemeint.

 

Personally I would try to feed a food with a protein level of 35% on a dry matter analysis basis, or as close to this as you can get.

 

Die empfohlene Proteinmenge für eine CNE-Katze liegt bei ungefähr 25 Prozent Protein, basierend auf der Trockensubstanzanalyse. Aufgrund der oben beschriebenen möglichen Probleme einer proteinreduzierten Ernährung liegt das anzustrebende Ziel heute zwischen 28 bis 35 Prozent, basierend auf der Trockensubstanzanalyse. Das wird empohlen in Small Animal Clinical Nutrition - 5th Edition, Chapter 37 Chronic Kidney Disease (2010) Hand M. S., (Ed.) Mark Morris Institute: „Der empfohlene Bereich der DM-Proteinhöhe des für die meisten CNE-Patienten bestimmten Futters liegt bei Katzen zwischen 28 bis 35 Prozent. Futter mit weniger Protein kann bei Patienten mit fortgeschrittener CNE und wenn sie Anzeichen einer Urämie zeigen, erforderlich sein. Bei diesen Patienten ist es wichtig, auf Anzeichen eines Proteinmangels zu achten. Zusätzlich zur Proteinmenge sollte bei solchen CNE-Patienten auch Wert auf Protein mit hohem biologischen Wert gelegt werden.“

 

Die meisten Menschen erreichen das am einfachsten durch eine therapeutische Nierendiät, denn bei diesen Diäten liegt der Proteinanteil bereits in diesem Bereich. Das heißt jedoch nicht, dass sie Niedrigproteinfutter geben. Feeding cats with different nutritional needs: a dilemma in the multicat household (2012) Dr. M. Scherk Vortrag auf dem 73. SCIVAC International Congress 2012 sagt: "Eine Anmerkung zu Diäten mit eingeschränktem oder hohem Proteingehalt. Ihr Proteingehalt liegt innerhalb der Ernährungsrichtlinien, sie unterscheiden sich lediglich darin, dass sie entweder am unteren oder am oberen Ende der Bandbreite liegen.“

 

ISFM consensus guidelines on the diagnosis and management of feline chronic kidney disease (2016) Sparkes A. H., Caney S., Chalhoub S., Elliott J., Finch N., Gajanayake I., Langston C., Lefebvre H., White J. & Quimby J., Journal of Feline Medicine & Surgery 18 pp219-239 schreiben: „Feline Nierendiäten enthalten typischerweise 6 bis 7 g Protein pro 100 kcal (das liegt über der empfohlenen Menge von 5 g/100 kcal für erwachsene Katzen, aber unter den 9 bis 10 g/100 kcal der meisten Erhaltungsdiäten). Die Energieanforderungen älterer Katzen (> 13 Jahre) nehmen zu, daher können starke Proteineinschränkungen zu einem Verlust an Körpermasse führen. Aus diesem Grund wird bei CNE eine moderate Proteinreduzierung zusammen mit der Überwachung der Körpermasse, dem Gewicht und der Kalorienaufnahme empfohlen.“ In anderen Worten: Der in Nierendiäten enthaltene Proteingehalt sollte für CNE-Katzen ausreichend sein, aber überwachen Sie trotzdem das Gewicht, den Muskelaufbau und die Kalorienaufnahme Ihrer Katze.

 

Tritt bei Ihrer Katze ein Gewichts- oder Muskelverlust auf, überlegen Sie einen Wechsel zu einer Nierendiät mit einem Proteingehalt der am oberen Ende der Skala liegt. Feeding cats with different nutritional needs: a dilemma in the multicat household (2012) Dr. M. Scherk Vortrag auf dem 73. SCIVAC International Congress 2012 sagt: "Proteinreduzierte Diäten sind nicht alle gleich, es gibt einige erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung, und das betrifft nicht nur die Proteinquellen und –mengen, sondern auch die Kalorienquelle und den Phosphat-, Kalium- und Natriumgehalt.“

 

Wenn Sie besorgt sind, können Sie auch Futter mit hohem biologischen Wert, aber nur einem minimalen Anteil stickstoffhaltiger Abfälle der Nierendiät Ihrer Katze hinzufügen. Eine gute Wahl wäre z. B. Eiweiß.

 

Wenn Sie Ihre Katze nicht zu einer therapeutischen Nierendiät überreden können (siehe Was soll ich füttern, dort finden Sie Tipps, wie Sie das tun können), besteht auch die Möglichkeit, in den Futterdatentabellen andere Sorten mit einem relativ niedrigen Proteingehalt zu finden. Vergessen Sie aber nicht, dass die therapeutischen Nierendiäten noch zusätzliche Vorteile haben, und dass das in ihnen enthaltene Protein aus der CNE-Perspektive sehr hochwertig ist. Etwas, das nicht immer einfach mit einem nicht-therapeutischen Nierenfutter zu wiederholen ist.

 

Wann proteinreduziert füttern


 

IRIS Stadium 1 und 2


Aufgrund der möglichen Nachteile einer Proteinreduzierung ist es nicht unbedingt eine gute Idee, in jedem Fall proteinreduziert zu füttern. The International Renal Interest Society unterteilt CNE in verschiedene Stadien (siehe Wie ernst ist es?). Sie schlagen eine therapeutische Nierendiät ab Stadium 2 vor, d.h., wenn der Kreatininwert Ihrer Katze über 1,6 mg/dl oder 140 µmol/L liegt. Bei Katzen mit einer Proteinurie empfehlen sie jedoch ganz unabhängig vom Stadium der Katze die „Fütterung einer klinischen Diät."

 

Andere TÄ sind der Meinung, es ist besser abzuwarten, bis die Krankheit weiter vorangeschritten ist, bevor sie eine therapeutische Nierendiät empfehlen. In Managing chronic diseases in cats (2005) Veterinary Medicine konstatiert Dr. S. Little: „Reduzieren Sie Protein noch nicht bei Katzen mit einer leichten bis moderaten chronischen Niereninsuffizienz (Kreatinin zwischen 1,6 und 2,8 mg/dl oder 140 und 250 µmol/L), denn das kann zu einer Eiweißmangelernährung führen. Diese Katzen benötigen ausreichend Protein und Kalorien, um ihr Körpergewicht zu halten und einen Muskelabbau und eine Anämie zu vermeiden.“

 

Leidet Ihre Katze zusätzlich noch an einer Schilddrüsenüberfunktion, wird es sogar noch problematischer, denn hyperthyreote Katzen neigen zu Gewichtsverlust und Muskelschwund. In Diet and nutritional management for hyperthyroid cats (2011) stellt Dr. M. E. Peterson (das ist der Mann, der Hyperthyreoidismus bei Katzen zuerst diagnostizierte) fest: „Das Hauptproblem, das ich mit einigen der verschreibungspflichtigen Nierendiäten habe, liegt darin, dass Protein bis zu dem Punkt reduziert ist, wo einige Katzen – insbesondere jene mit zusätzlichem Hyperparathyreoidismus – trotz ausreichender Kontrolle ihrer Schilddrüsenfunktion, fortwährend ihre eigene Muskelmasse verstoffwechseln.“ Bei Katzen, die sowohl an CNE als auch an Hyperthyreoidismus leiden, meint er, sollte eine Proteinreduzierung in IRIS Stadium 1 und 2 vermieden werden, aber die Phosphatkontrolle ist sehr wichtig.

 

Leider ist es häufig leichter, eine stabile Katze mit noch niedrigen Werten auf eine proteinreduzierte Diät umzustellen. The International Renal Interest Society (2015) schreibt, dass eine therapeutische Nierendiät „im Frühstadium der CNE, bevor sich die Appetitlosigkeit entwickelt, oft leichter eingeführt werden kann“. Wenn also Ihre sich im Frühstadium befindende Katze bereit ist, eine therapeutische Nierendiät zu fressen, lohnt sich ein Versuch, selbst dann, wenn Sie sie noch nicht ausschließlich füttern. Die Hersteller behaupten, der Proteingehalt ihrer Diäten wäre für Katzen jeglichen Stadiums ausreichend. Achten Sie aber auf das Gewicht und den Körperzustand Ihrer Katze, ebenso ihren Albuminspiegel.

 

Prolonging life and kidney function (2009) Chew D. J. & DiBartola S. P., CVC in Kansas City Proceedings schreiben: „Die Aufrechterhaltung eines stabilen Körpergewichts und der Serumalbuminkonzentration lassen auf eine ausreichende Kalorien- und Proteinaufnahme schließen, wohingegen eine fortschreitende Gewichtsabnahme und fallende Serumalbuminkonzentration auf Unterernährung oder ein Fortschreiten der Erkrankung schließen lassen und Hinweise darauf sind, die Proteinmenge zu erhöhen.“ Im Was soll ich füttern finden Sie dazu weitere Informationen.

 

Wenn Sie besorgt sind, können Sie auch Futter mit hohem biologischen Wert, aber nur einem minimalen Anteil stickstoffhaltiger Abfälle der Nierendiät Ihrer Katze hinzufügen. Eine gute Wahl wäre z. B. Eiweiß.

 

Wenn Sie sich bei Ihrer CNE-Katze gegen eine proteinreduzierte Diät entscheiden, stellen Sie sicher, dass Ihre Katze nur wenig Phosphat, dafür mehr essentielle Fettsäuren aufnimmt.

 

IRIS Stadium 3 und 4


Wie bereits oben geschrieben, unterteilt The International Renal Interest Society CNE in verschiedene Stadien (siehe Wie ernst ist es?). Sie schlagen vor, in Stadium 2 mit einer Nierendiät zu beginnen, d.h., wenn der Kreatininwert der Katze über 1,6 mg/dl oder 140 µmol/L liegt. Für Katzen in den Stadien 3 und 4 wäre die Fütterung einer therapeutischen Nierendiät demnach ebenfalls empfehlenswert.

 

Ein weiterer zu beachtender Faktor ist der Harnstickstoffwert (BUN) Ihrer Katze. Da Harnstoff durch die Proteinaufnahme beeinflusst wird, fördert es häufig das Wohlbefinden der Katze, bei steigendem Harnstoff die Proteinaufnahme Ihrer Katze einzuschränken. Dr. D. Polzin schreibt in Chronic kidney disease (2007) Delaware Valley Academy of Veterinary Medicine "Harnstoff, der ursprünglich in Verdacht stand, er sei „das“ urämische Toxin, ist nicht die Hauptursache urämischer Toxizität, obwohl er zu einigen klinischen Anomalien wie Anorexie, Unwohlsein und Erbrechen beitragen kann.“ Generell gesprochen, steigt der Harnstickstoffwert über 60 mg/dl (Harnstoff über 21 µmol/L) an, werden Sie vermutlich auch Symptome wie Erbrechen und Übelkeit feststellen. Wenn Sie bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen reduzierten Proteinanteil füttern, wird es wahrscheinlich jetzt Zeit, damit anzufangen.  In Slowing the progression of chronic renal failure (2004) schreibt Dr. G. F. Grauer: „Schreitet die Niereninsuffizienz voran, wird wahrscheinlich eine zusätzliche Proteinreduzierung der Nahrung erforderlich sein. Mit der Proteinreduktion sollte begonnen werden, wenn der Blutharnstickstoff des Tieres zwischen 60 und 80 mg/dl liegt“.

 

Falls Sie in Panik geraten, wenn Sie Ihre Katze einfach nicht zu einer proteinreduzierten Diät überreden können, atmen Sie tief durch. In Managing chronic diseases in cats (2005) Veterinary Medicine stellt Dr. S. Little fest: „Versuchen Sie niemals, einem anorektischen Patienten mit CNE eine proteinreduzierte Diät aufzuzwingen. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, den anorektischen Patienten zum Fressen zu ermutigen.“ Achten Sie darauf, überhaupt Futter in Ihre Katze zu bekommen, und stabilisieren Sie sie, bevor Sie sich Sorgen um proteinreduziertes Futter machen. In Was soll ich füttern finden Sie Tipps, wie Sie Ihre Katze dazu bringen können, die therapeutische Nierendiät zu fressen, und was Sie tun können, wenn Sie keinen Erfolg damit haben. The International Renal Interest Society schreibt über Katzen in Stadium 4: "Intensivieren Sie Ihre Bemühungen, um eine Protein-/Kalorienmangelernährung zu vermeiden. Ziehen Sie eine möglichen Sondenernährung in Betracht (d.h., eine perkutane endoskopische Gastrostomie).“ Mit so einer Sonde ist die Ernährung mit einer therapeutischen Nierendiät sehr einfach. Im So Motivieren Sie Ihre Katze zum Fressen finden Sie weitere Informationen über die Ernährung per Tuben und Sonden und auch Tipps, wie Sie Ihre Katze zum Fressen überreden können.

 

Was immer Sie tun, überwachen Sie das Gewicht und den Muskelzustand Ihrer Katze genau.

 


Phosphat


 

Die Kontrolle des Phosphatspiegels ist für CNE-Katzen von außerordentlich großer Bedeutung, denn erhöhte Phosphatwerte sind für ihre Gesundheit sehr schädlich und können den Krankheitsverlauf beschleunigen.

 

Dieses Thema ist so wichtig, dass ich ihm zwei Kapitel Die Wichtigkeit der Phosphatkontrolle und Phosphatbinder gewidmet habe. Bitte lesen Sie sie, und geben Sie alles, um den Phosphatspiegel Ihrer Katze niedrig zu halten. Das kann ‚den’ großen Unterschied für die Gesundheit Ihrer Katze ausmachen und die Überlebenszeit verlängern.

 


Fett


 

Ebenso wie Katzen eine proteinreichere Nahrung brauchen, benötigen sie im Vergleich zu Menschen oder Hunden auch mehr Fett. In der Studie, Geometric analysis of macronutrient selection in the adult domestic cat, Felis catus (2011) Hewson-Hughes A. K., Hewson-Hughes V. L., Miller A. T., Hall S. R., Simpson S. J. & Raubenheimer D., Journal of Experimental Biology 214 pp1039-1051, wurde Katzen verwehrt, so viel zu fressen, wie sie wollten, dafür ließ man Ihnen aber die Wahl, das zu fressen, was sie bevorzugen. Dort fand man heraus, dass der anzustrebende Fettgehalt gesunder Katzen bei ungefähr 9 g täglich oder 36 Prozent liegt.

 

Ältere Katzen verarbeiten Fett nicht mehr so gut wie jüngere Katzen, auch das könnte ein Grund für Gewichtsverlust sein. Skinny old cats: why some senior cats lose weight. What's going on? (2014) Williams D., DVM360 Magazine schreibt: „Die Anzahl der Katzen mit einer eingeschränkten Fettverdauung erhöht sich mit dem Alter und trifft auf zehn bis 15 Prozent der älteren Katzen (acht bis zwölf Jahre alt) und 30 Prozent der geriatrischen Katzen (> 12 Jahre alt) zu. Bei manchen geriatrischen Katzen betrug die Fettverdauungsfähigkeit nur 30 Prozent. Die einzigen klinischen Anzeichen dafür waren große Kotmengen (kein Durchfall) und ein niedriges Körpergewicht."

 

Aus Fett entstehen nicht so viele Abfallprodukte wie aus Protein, deshalb ist dessen Verarbeitung keine Belastung für die Nieren. Ebenso hat Cholesterin bei Katzen nicht die gleichen Auswirkungen wie bei Menschen. Fett wird bei gesunden Katzen mit der Entstehung von Fettleibigkeit in Verbindung gebracht. Aber Übergewicht ist kaum das Problem einer durchschnittlichen CNE-Katze. Nachdem Fett zweimal so viele Kalorien wie Protein oder Kohlehydrate enthält, unterstützt eine fettreiche Ernährung eine CNE-Katze bei der Gewichtserhaltung, und auch die Nieren werden weniger belastet.

 

Der Fettanteil der meisten Nierendiätfuttersorten ist erhöht, um den niedrigen Proteinanteil auszugleichen. Laut Nutritional management of chronic kidney disease in cats and dogs (2016) Cline M. G., Today's Veterinary Practice 6(2) führt ein erhöhter Fettanteil auch zu einer besseren Akzeptanz.

 

Einige Seniorkatzenfuttersorten haben relativ hohe Fettanteile und niedrige Proteinanteile. Als Zusatzpluspunkt enthalten sie oft auch wenig Phosphat. Deshalb ist Seniorenfutter eine Alternative, wenn Ihre Katze kein Diätfutter frisst. Überprüfen Sie aber den Proteinwert, damit er nicht zu niedrig ist.  

 


Natrium


 

Da die Nieren bei einer CNE Natrium nicht mehr so gut verarbeiten, erhöht sich bei Menschen das Risiko einer Hypertension (Bluthochdruck). Man ging davon aus, dass das auch auf Katzen zutrifft und empfahl daher, die Natriumaufnahme einzuschränken. Eine Studie fand jedoch heraus: Effects of dietary sodium chloride intake on renal function and blood pressure in cats with normal and reduced renal function (2004) Buranakarl C., Mathur S. & Brown S A., American Journal of Veterinary Research 65(5) pp620-7, „dass bei Katzen diese übliche diätetische Maßnahme zu einer hypokalämischen Nephropathie beitragen kann und die Nierenerkrankung beschleunigen könnte.“

 

Eine spätere Studie, Effects of sodium chloride on selected parameters in cats (2006) Kirk C. A., Jewell D. E., Lowry S. R., Veterinary Therapeutics: Research in Applied Veterinary Medicine 7(4) pp333-346 fand heraus, dass die Natriumaufnahme anscheinend keine Auswirkungen auf den Blutdruck von CNE-Katzen hatte, aber dass die Spiegel von BUN, Kreatinin und Phosphat bei Katzen mit viel Natrium im Futter höher lagen, als bei Katzen mit einer natriumreduzierten Kost.

 

In der Studie Effects of dietary sodium chloride on health parameters in mature cats (2009) Xu H., Laflamme D. P. & Long G. L., Journal of Feline Medicine & Surgery 11(6) pp435-41 bekamen ältere Katzen über einen Zeitraum von sechs Monaten eine Diät mit wenig Natrium (0,55 Prozent) und eine mit hohem Natriumanteil (1,11 Prozent). Selbst bei den Katzen mit einem Kreatininwert von über 1,6 mg/dl waren keinerlei Anzeichen schädlicher Nebenwirkungen zu bemerken, die in Verbindung mit einem hohen Salzgehalt auftreten könnten. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit den meisten anderen Studien, die sich mit den Auswirkungen der Natriumaufnahme von Katzen beschäftigen und bestätigen auch die Aussage des National Research Council – alle haben festgestellt, dass ein Natriumgehalt von 1,5 Prozent in der Trockenmasse für gesunde Katzen unschädlich ist.

 

Effects of dietary salt intake on renal function: a 2-year study in healthy aged cats (2013) Reynolds BS, Chetboul V, Nguyen P, Testault I, Concordet DV, Carlos Sampedrano C, Elliott J, Trehiou-Sechi E, Abadie J, Biourge V & Lefebvre HP Journal of Veterinary Internal Medicine 27(3) pp507-15 compared cats fed a high sodium diet with cats fed the same diet but without the high sodium levels. The study concludes "The results of this 2 year study do not support the suggestion that chronic increases in dietary salt intake are harmful to renal function in older cats."

 

Pet food safety: sodium in pet foods (2008) Chandler M. L., Topics in Companion Animal Medicine 23(3) pp148-53 stellt fest, dass „es keine wirklichen Beweise dafür gibt, dass eine erhöhte Natriumaufnahme mit dem Futter das Risiko von Bluthochdruck bei Hunden und Katzen ansteigen lässt. Daher lautet die aktuelle Empfehlung bei hypertensiven Tieren, eine hohe Salzaufnahme zu vermeiden, ohne jedoch besondere einschränkende Maßnahmen zu ergreifen... Ein erhöhter Natriumgehalt des Futters fördert die Urinausscheidung und vermindert möglicherweise aufgrund der Abnahme der relativen Übersättigung der gelösten Substanzen das Risiko der Bildung von Kalziumoxalatsteinen. Allerdings ist Vorsicht geboten bei Nierenpatienten, denn eine erhöhte Natriumaufnahme kann - unabhängig von ihrer Auswirkung auf den Blutdruck - sich negativ auf die Nieren auswirken.“

 

Sollen Sie also nun die Natriumaufnahme reduzieren oder nicht? The International Renal Interest Society schreibt auf Seite 5, dass es keinen Hinweis dafür gibt, dass eine verringerte Natriumaufnahme CNE-Katzen nützt, und dass sie ganz sicher kein Medikamentenersatz bei Bluthochdruck sind. Aber wenn Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie es langsam machen.

 

Die Futterdatentabellen enthalten auch Angaben über den Natriumgehalt vieler in Deutschland erhältlicher Katzenfuttersorten. Hier finden Sie die Sorten in USA oder GB.

 


Kalium


 

Bei ungefähr 30 Prozent der CNE-Katzen ist der Kaliumspiegel erniedrigt, denn Kalium geht schnell durch vermehrtes Urinieren und Erbrechen verloren. Nierendiäten enthalten zusätzlich Kalium (alle Katzenfuttersorten müssen etwas Kalium enthalten). Normalerweise wird es in Form von Kaliumzitrat zugefügt, denn Kaliumzitrat hilft eine metabolische Azidose zu vermeiden, ein Problem, das bei einigen CNE-Katzen auftreten kann.

 

Verweigert Ihre Katze eine therapeutische Nierendiät, gibt Ihnen Ihr TA - wenn nötig - ein Kaliumsupplement. Einige Katzen benötigen, unabhängig davon, ob sie die Nierendiät fressen oder nicht,  eine Kaliumsupplementierung.

 

Viele handelsübliche Katzenfuttersorten sind angesäuert, um das Risiko von FLUTD (feline lower urinary tract disease = Erkrankungen der unteren Harnwege, Blasensteine oder Blockade der Harnwege) zu verringern. Bei diesen Futtersorten ist oft angegeben, dass sie die Harnwege gesund erhalten. Oft enthalten sie Zusätze wie Preiselbeeren/Cranberries oder zusätzliches Vitamin C - beides dient der Ansäuerung. Diese Futtersorten (eigentlich sind sie für andere Gesundheitsprobleme als CNE gedacht) können dazu führen, dass noch mehr Kalium mit dem Urin ausgeschieden wird, was wiederum schlecht ist für CNE-Katzen. Daher ist es besser, nierenkranken Katzen kein angesäuertes Futter zu geben, zumal sie außerdem noch zur Übersäuerung neigen.

 

Im Kapitel Kalium finden Sie mehr Informationen über dieses Elektrolyt.

 


Kohlehydrate


 

Katzen haben nur einen eingeschränkten Kohlehydratbedarf. Eine Katze, die sich ihr eigenes Futter fängt, frisst nur die kleine Menge Kohlehydrate, die sich in einem Mäusemagen befindet. In einer Studie wurde Katzen verwehrt, so viel zu fressen, wie sie wollten, dafür ließ man Ihnen aber die Wahl, das zu fressen, was sie bevorzugen: Geometric analysis of macronutrient selection in the adult domestic cat, Felis catus (2011) Hewson-Hughes A. K., Hewson-Hughes V. L., Miller A. T., Hall S. R., Simpson S. J. & Raubenheimer D., Journal of Experimental Biology 214 pp1039-1051 fand man heraus, dass „das Ziel der täglichen Kohlehydrataufnahme von Katzen bei nur 8 g täglich oder zwölf Prozent der Gesamtfuttermenge liegt. Dort steht auch: „Unsere Analysen weisen darauf hin, dass bei Katzen eine Obergrenze der Kohlehydrataufnahme besteht. Wird deren Aufnahme überschritten, führt das zu Defiziten bei der Protein- und Fettverwertung (bezogen auf ihr Ziel) durch zu kohlehydratreiches Futter.

 

In The carnivore connection to nutrition in cats (2002) Zoran D. Journal of the American Veterinary Medical Association 221 pp1559-67 schreibt Dr. Zoran: "Es ist klar, dass Katzen einen höheren Proteinbedarf an ihr Futter haben als Hunde oder andere Omnivoren. Bei Katzen fanden einige andere physiologische Entwicklungen statt, die sich in ihrer erwarteten niedrigen Kohlehydrataufnahme widerspiegeln... Diese spezifischen Unterschiede bedeuten nicht, dass Katzen keine Stärke verarbeiten können. Tatsächlich sind Katzen äußerst effektiv im Auswerten einfacher Zuckerarten. Das unterstreicht jedoch ihre Entwicklung als Karnivoren und die dadurch bedingte geringere notwendige Menge an Getreide in ihrer typischen Ernährung. Diese Verdauungsunterschiede können auch bedeuten, dass große Mengen von Kohlehydraten in ihrer Ernährung sich negativ auf Katzen auswirken könnten."

 

Wenn Sie daher versuchen, die Proteinaufnahme Ihrer CNE-Katze zu reduzieren, empfehle ich Ihnen, dass Sie stattdessen die Fettmenge in der Nahrung erhöhen (siehe oben) und nicht die Kohlehydrate. Füttern Sie eine Nierendiät, ist das automatisch der Fall. Viele dieser Nierendiäten haben einen höheren Fettgehalt (statt mehr Kohlehydrate), um die Proteinreduktion auszugleichen.

 

Pet Education bietet einen interessanten Artikel über Kohlehydrate in der Katzenernährung an.

 


Ballaststoffe/Fasern


 

Fasern sind der unverdauliche Teil komplexer Kohlehydrate und wichtig für eine gute Verdauung. Erhöhte Ballaststoffanteile können bei im Körper erhöhtem Kalziumspiegel (Hyperkalzämie) nützlich sein. Obwohl es einen Faserntyp (Fructooligosaccharide (FOS)) gibt, durch die der Kalziumspiegel im Körper noch ansteigen kann (siehe unten).

 

Auch bei zwei häufig vorkommenden CNE-Problemen sind sie nützlich: Bei der Verringerung der Gifte (als Stickstofffänger) und der Kontrolle einer Verstopfung.

 

Es gibt eine ganze Reihe von Arten der Kategorisierung von Fasertypen. Eine Möglichkeit ist die Einteilung in fermentierbare und nicht-fermentierbare. Welche Fasern fermentierbar sind hängt von der sie konsumierenden Spezies ab. Fermentability of selected fibrous substrates by cats (1994) Sunvold G. D., Titgemeyer E. C., Bourquin L. D., Fahey G. C. & Reinhart G. A., The Journal of Nutrition 124 pp2721S-2722S untersucht das Ausmaß der Fermentabilität verschiedener Fasern für Katzen. Diet and large intestinal disease in dogs and cats (1998) J. W. Simpson The Journal of Nutrition 128 2717S-2722S, zeigt eine Tabelle auflösbarer und fermentierbarer Fasern. Cats and dietary fiber (2014) Wara A. & Datz C., Veterinary Focus 24(3) pp26-32 bieten einen Überblick über Ballaststoffe an einschließlich einer Tabelle, die die Löslichkeit, Viskosität und Fermentierbarkeit der verschiedenen Arten zeigt.

 

Allgemein auf die Gesundheit bezogen, sollten Sie nicht unbedingt die am besten fermentierbaren Fasern nehmen. Dietary fiber for cats: in vitro fermentation of selected fiber sources by cat fecal inoculum and in vivo utilization of diets containing selected fiber sources and their blends (1995) Sunvold G. D., Fahey G. C. Jr, Merchen N. R., Bourquin L. D., Titgemeyer E. C., Bauer L. L. & Reinhart G. A., Journal of Animal Science 73(8) pp2329-39 untersuchten die Fermentierbarkeit verschiedener Fasern und kamen zu dem Schluss, dass „die Nahrung, mit den am besten fermentierbaren Fasern, die Nährstoffverdaulichkeit stark verminderten und zu einer schlechten Stuhlbeschaffenheit führten. Diäten, die nur mäßig fermentierbare Fasern enthalten, liefern Fermentationsendprodukte, die wichtig sein können für die Gesunderhaltung des Magen-Darm-Trakts der Katze.”

 

Stickstofffänger/Harnstofffänger (Enterische Dialyse)


Es gibt schon seit langem Überlegungen, ob andere Organe behilflich sein können, die Belastung der kranken Nieren zu senken. Bowel as a substitute in renal failure (1996) E. A. Friedman, American Journal of Kidney Diseases 28(6) pp943-50 schreibt: „Die Entfernung, Änderung oder Wiederverwertung stickstoffhaltiger Abfälle durch den Gastrointestinaltrakt ist ein möglicher kostengünstiger Ersatz für eine fehlende Nierenfunktion. Es wurden bereits viele Versuche unternommen, den Darm als Ersatzniere einzusetzen.“

 

Eine Möglichkeit, das zu bewirken, könnte die erhöhte Aufnahme von Ballaststoffen sein, insbesondere mit fermentierbaren Fasern. Fermentierbare Fasern sind eine Kohlehydratquelle für die Darmbakterien. Diese Bakterien sind lebenswichtig für die Gesundheit und vermehren sich durch zusätzlich fermentierbare Fasern. Je mehr Bakterien vorhanden sind, umso mehr Stickstoff wird mit dem Kot ausgeschieden. Diese verstärkte fäkale Ausscheidung, manchmal auch als „Stickstofffänger“ oder „enterische Dialyse“ bezeichnet, könnte durch die Umleitung der Harnstoffausscheidung die Nierenbelastung verringern. Nutritional management of renal disease: an evidence-based approach (2014) Sanderson S. L., Today's Veterinary Practice 4(1) pp51-56 erklären mehr zu der Theorie, die hinter der enterischen Dialyse steht.

 

Eine Studie von 1999: Role of fermentable carbohydrate supplements with a low-protein diet in the course of chronic renal failure: experimental bases Younes H., Alphonse J. C., Behr S. R., Demigné C., & Rémésy C., American Journal of Kidney Disease 33(4) pp633-46 weist darauf hin, dass der Einsatz fermentierbarer Fasern hilfreich sein könnte bei der Senkung von BUN. Fermentable carbohydrate supplementation alters nitrogen excretion in chronic renal failure (2006) Younes H., Egret N., Hadj-Abdelkader M., Remesy C., Demigne C., Gueret C., Deteix P., Alphonse J. C., Journal of Renal Nutrition 16(1) pp67-74, ist eine neuere Studie über den Einsatz von Fasern zur Reduzierung des Harnstoffspiegels. Sie weist darauf hin, dass diese Methode ähnliche Vorteile hat wie eine Proteinreduzierung, aber ohne deren Nachteile.

 

Verschreibungspflichtige Nierendiäten enthalten fermentierbare Fasern, denn einige werden für die Fütterung der Darmbakterien immer benötigt. Iams hat sich ein Stickstofffängersystem aus Rote Bete-Fasern patentieren lassen, das sich in ihrer Nierendiät befindet. Hill’s nutzt sowohl Rübenfasern als auch Johanniskernbrotmehl. Pet Education discusses beet pulp.

 

Leider steht in Nutritional management of feline chronic kidney disease (2008) Elliott J., Elliott D., Veterinary Focus 18(2) pp39-44: „Die klassischen urämischen Gifte bestehen – anders als Harnstickstoff – aus mittelgroßen Molekülen. Sie sind zu groß, um die Membranschranke passieren zu können. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die Gifte von den Bakterien genutzt werden können, um ihren Stickstoffhunger zu befriedigen. Auf der anderen Seite jedoch können die nützlichen Auswirkungen der Fasern helfen, die CNE begleitenden Verdauungsstörungen zu regulieren.“

 

Einige Arten von Fasern, wie z. B. Fructooligosaccharide (FOS), binden Kalzium im Dünndarm und führen dadurch zu einem erhöhten Kalziumspiegel im Körper (Hyperkalzämie).  Das ist schlecht für Katzen mit einem hohen Kalziumspiegel. Dazu gehören Inulin und Guarkernmehl, ebenso wie Slippery Elm Bark und Laktulose, zwei häufig bei CNE-Katzen eingesetzte Mittel gegen Verstopfung. The effects of gum arabic oral treatment on the metabolic profile of chronic renal failure patients under regular haemodialysis in Central Sudan (2008) Ali A. A., Ali K. E., Fadlalla A. E. & Khalid K. E., Natural Product Research 22(1) p12-21, fanden heraus, dass durch die Verabreichung von Guarkernmehl über einen Zeitraum von drei Monaten BUN, Kreatinin und Phosphatspiegel abgesenkt werden konnten, dabei stieg aber der Kalziumspiegel signifikant an.

 

Zu viele Ballaststoffe können auch verhindern, dass Ihre Katze ausreichend Nährstoffe oder Kalorien aus dem Futter aufnimmt. Die Fasern können sich auch auf den Taurinspiegel in einigen Futtersorten auswirken. Ich würde daher empfehlen, sprechen Sie mit Ihrem TA, bevor Sie Fasern hinzufügen,  und von einem Einsatz bei einer Katze mit ohnehin schon hohen Kalziumwerten rate ich ganz ab.

 

Mehr über Abfallprodukteregulation können Sie im Kapitel Behandlungsmöglichkeiten nachlesen.

 

Verstopfung


Nicht fermentierbare Fasern senken das Risiko einer Verstopfung (ein häufig auftretendes Problem) bei CNE-Katzen, indem sie das Wasser im Kot zurückhalten. Die meisten kommerziellen Katzenfuttersorten enthalten ausreichend Fasern für eine gesunde Katze. Wenn Ihre Katze an Verstopfung leidet, können Sie Ballaststoffe wie z.B. Kürbis, Erbsen oder Flohsamen (Psyllium) hinzufügen. Im Kapitel Verstopfung finden Sie mehr zum diesem Thema.

 

Feline Constipation hat weitere Informationen über Ballaststoffe und Gesundheit.

 


Essentielle Fettsäuren (EFAs)


Was sind essentielle Fettsäuren?


Essentielle Fettsäuren (Essential Fat Acid, EFA) sind mehrfach ungesättigte Fette (manchmal auch PUFA abgekürzt, Poly-Unsaturated Fatty Acids = Polyungesättigte Fettsäuren). Sie sind essentiell, denn der Körper kann sie nicht selbst herstellen, sondern sie müssen sie vom Futter zugeführt bekommen.

 

Die beiden wichtigsten Arten von EFAs sind Omega-3 und Omega-6. Im Handel erhältliche Futtersorten enthalten meistens viel mehr Omega-6, u. a. deshalb, weil Omega-6 billiger und stabiler ist. Aber das kann möglicherweise zu einem schädlichen Ungleichgewicht führen. Das richtige Verhältnis ist noch unbekannt, aber manche glauben, es liegt ungefähr bei 5:1 (Omega-6:Omega-3). Qualitative risk assessment of chronic renal failure development in healthy, female cats as based on the content of eicosapentaenoic acid in adipose tissue and that of arachidonic acid in plasma cholesteryl esters (2005) Plantinga E. A., Hovenier R. & Beynen A. C., Veterinary Research Communications 29(4) pp281-6 kamen zu dem Schluss, dass „die Zusammensetzung der Fettsäuren im Katzenfutter untersucht werden sollte und - falls erforderlich - so angepasst wird, dass der Inhalt der EPA (Eicosapentaensäure, ein Omega-3-Typ) angehoben wird und der von AA (Arachidonsäure, ein Omega-6-Typ) abgesenkt wird.“

 

Essentielle Fettsäuren unterstützen viele Körperfunktionen. Ihre  positive Auswirkung auf die Haut ist seit vielen Jahren bekannt. Die ersten Anzeichen eines Ungleichgewichts oder Mangels sind in der Regel trockenes oder verfilztes Fell und juckende Haut. Kürzlich wurde herausgefunden, dass sie auch eine wichtige Rolle bei der Kontrolle einer Entzündung spielen könnten. Die Studie, Effect of nutritional interventions on longevity in senior cats (2007) Cupp C. J., Jean-Philippe C., Kerr W. W., Patil A. R. & Perez-Camargo G., The International Journal of Applied Research in Veterinary Medicine 5(3) fand heraus, dass gesunde ältere Katzen, die eine Futtersorte mit Antioxidantien und zusätzlich noch essentiellen Fettsäuren bekamen, wesentlich länger lebten.

 

Dietary omega-3 fatty acid supplementation increases the rate of muscle protein synthesis in older adults: a randomized controlled trial (2011) Smith G. I., Atherton P., Reeds D. N., Mohammed B. S., Rankin D., Rennie M. J., Mittendorfer B., American Journal of Clinical Nutrition 93(2) pp402-12 untersuchten die Auswirkungen von EFAs auf den Verlust von Muskelmasse bei älteren Menschen (Sarkopenie). Sie kamen zu dem Schluss, dass „Omega-3-Fettsäuren die Proteinsynthese bei älteren Menschen stimuliert und bei der Prävention und Behandlung einer Sarkopenie hilfreich ist.“

 

Essentielle Fettsäuren für CNE-Katzen


Wissenschaftliche Untersuchungen an Ratten und Menschen deuten darauf hin, dass sich durch die Zugabe von Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung das Voranschreiten einer CNE verlangsamen kann. Oxidative stress and chronic kidney disease (2008) Brown S. A., The Veterinary Clinics of North America. Small Animal Practice 38(1) pp157-66 gab essentielle Fettsäuren in Form von Fischöl an Hundefutter und kam zu dem Schluss: „Neuere Daten zeigen, dass eine Nahrungsergänzung durch spezifische Antioxidantien eine wichtige Maßnahme sein kann, den renalen oxidativen Stress und das Voranschreiten der CNE zu begrenzen.“

 

EFAs können auch CNE-Katzen helfen. Nutritional management of renal disease: an evidence-based approach (2014) Sanderson S. L., Today's Veterinary Practice 4(1) pp51-56 schreibt: „Werden Nephronen durch eine CNE zerstört, kommt es durch den Versuch einer Kompensation durch die verbliebenen lebensfähigen Nephronen zu einer Hypertrophie. Das endet wiederum in einer maladaptiven Zunahme des glomerulären Drucks in den Kapillaren. Eine Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren in Form von Fischöl kann sich durch eine Verringerung des glomerulären Drucks positiv auswirken.“

 

In Nutritional management of renal disease (2008) Einem Vortrag auf dem World Small Animal Veterinary Association World Congress, schreibt Dr. K. Sturgess jedoch, „dass es möglich ist, dass eine Nahrungsergänzung mit PUFA eine Nierenschädigung durch Lipidperoxidation (das ist der Abbau der Kohlenstoff=Kohlenstoff-Doppelbindung durch Oxidantien) verursacht. Ob die Vorteile einer PUFA-Erhöhung in der Nahrung von CNE-Katzen die Nachteile überwiegen, ist nicht bewiesen worden“. Weiterhin wird ausgeführt, dass das Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 entscheidend sein kann.“ Das passt zu der Aussage eines Nierenspezialisten-TA, der mir sagte, dass eine Übersupplementation das richtige Verhältnis von Omega-3-Säuren zu Omega-6-Säuren durcheinanderbringen und damit in einigen Fällen sogar schaden kann.

 

Potential adverse effects of Omega-3 fatty acids in dogs and cats (2013) Lenox C. E. & Bauer J. E., Journal of Veterinary Internal Medicine 27(2) schreiben: „Zu den wichtigen potentiell nachteiligen Auswirkungen einer Omega-3-Fettsäurensupplementierung gehörten veränderte Thrombozytenfunktionen, gastrointestinale Nebenwirkungen, nachteilige Auswirkungen auf die Wundheilung, Lipidperoxidation, möglicher Nährstoffüberschuss und Toxinbelastung, Gewichtszunahme, veränderte Immunfunktion, Auswirkungen auf die Blutzuckerkontrolle, Insulinüberempfindlichkeit und Nährstoff-Arzneimittel-Wechselwirkungen.“

 

Omega-3 fatty acid supplementation for dogs and cats with heart disease (2014) Nutrition Service at Cummings Veterinary Medical Center at Tufts University schreiben: „Zu den möglichen Risikofaktoren gehören verminderte Thrombozytenfunktion und Koagulation sowie möglicherweise eine Unterdrückung der Wundheilung. Andere mögliche Auswirkungen sind u. a. zu weicher Kot, Durchfall, Blähungen, Erbrechen und Mundegeruch.“

 

Nutrition and renal function: effects of dietary lipids on renal function (1999) Polzin  D. J., Osbourne C. A., James K., Purina Research Report, übernommen von Artikeln aus dem 1998 Purina Nutrition Forum, beurteilen die Dinge anders. Dort steht: „Bei Katzen hat die Nahrungsergänzung mit n-3 PUFA offensichtlich keine nachteiligen Auswirkungen auf den Lipidstoffwechsel, die Immunfunktion, den Blutdruck oder die Nierenfunktion. Bei erhöhten Mengen der Supplementierung verbesserte sich sogar die Nierenfunktion normaler Katzen. Diese Daten unterstützen die Aussage, dass dieses diätetische Vorgehen bei normalen Katzen sicher ist und ermutigt zu einer Nahrungsergänzung mit n-3 PUFA bei Katzen mit Nierenerkrankungen, systemischer Hypertonie oder Überempfindlichkeitsreaktionen.“

 

Diese Studie führte dazu, dass viele TÄ positiv auf die Verwendung essentieller Fettsäuren bei Katzen schauen: Retrospective study of the survival of cats with acquired chronic renal insufficiency offered different commercial diets (2005) Plantinga E. A., Everts H., Kastelein A. M. & Beynen A. C., Veterinary Record 157(7) pp185-187. Sie stellte fest, dass Katzen, die eine therapeutische Nierendiät mit dem höchsten Gehalt an EPAs bekamen, durchschnittlich 23 Monaten überlebten im Gegensatz zu 12 Monaten bei Katzen, die eine Diät mit weniger EPAs bekamen.

 

Fast jeder, den ich kenne, und der essentielle Fettsäuren in den Behandlungsplan seiner Katze aufnahm, sei es in einer therapeutischen Nierendiät oder als Supplement, war mit den Ergebnissen zufrieden und berichtete über eine Verbesserung des Allgemeinbefindens seiner Katze. Bei einigen Katzen verursachten zusätzliche essentielle Fettsäuren aber Erbrechen.

 

Einige Menschen, deren Katzen an einer Pankreatits litten, berichteten mir, dass sie das Gefühl hatten, dass die essentiellen Fettsäuren ihren Katzen nicht gut bekamen und Probleme wie Durchfall verursachten. Potential adverse effects of Omega-3 fatty acids in dogs and cats (2013) Lenox C. E. & Bauer J. E., Journal of Veterinary Internal Medicine 27(2) schreiben: „Pankreatitis ist ein mögliches Problem, wenn eine fettreiche Diät oder hohe Dosen an Fettsäuresupplementierung gegeben werden. Insbesondere bei Hunden mit einem bereits bekannten Pankreatitisrisiko. Allerdings gibt es keine Berichte über Omega-3-Fettsäuren oder Fischöl, dass sie eine Pankreatitis bei Hunden, Katzen oder Menschen ausgelöst hätten. Theoretisch können Omega-3-Fettsäuren eine Bauchspeicheldrüsenentzündung aufgrund der verringerten Triglyceridkonzentrationen im Blut sogar verhindern. Eine extrem hohe Dosierung von Omega-3-Fettsäuren oder eine Fischölergänzung in Kombination mit einer sehr fettreichen Diät wären nötig, um eine Pankreatitis hervorzurufen.“ Weiter heißt es: „Klinische Patienten, die Durchfallerkrankungen oder andere unerwünschte gastrointestinale Auswirkungen entwickeln, benötigen möglicherweise eine verminderte Omega-3-Fettsäuren-Dosierung sowie andere Anpassung ihrer Ernährung.“

 

Im Vergleich zu normalem Katzenfutter ist eines der Merkmale therapeutischer Nierendiäten ein größerer Anteil essentieller Fettsäuren. Möchten Sie zusätzlich noch essentielle Fettsäuren geben, besprechen Sie mit Ihrem TA, ob das für Ihre Katze geeignet ist.

 

Essentielle Fettsäuren: Supplementierungsarten


 

Fischöl


Da Katzen als obligatorische Fleischfresser am meisten von tierischen Produkten profitieren, ist die für sie am besten geeignete Ergänzungsform essentieller Fettsäuren Fischöl. Fischöl enthält Omega-3 Fettsäuren in Form von Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).

 

Beachten Sie, dass Öle aus der Leber, wie Lebertran, nicht geeignet sind, da sie zu viel Vitamin A und D enthalten. In Omega-3 fatty acid supplementation for dogs and cats with heart disease (2014) Nutrition Service at Cummings Veterinary Medical Center at Tufts University steht: "Wir empfehlen, Lebertran zu diesem Zweck zu vermeiden, da er in der erforderlichen Dosis zuviel Vitamin A und D enthält und diese Vitaminmengen toxisch sein können.“ Suchen Sie nach einem Öl, das nur aus Fischfleisch gepresst wird und EPA und DHA enthält.

 

Wenn Fischöl gegeben wird, dann wird auch Vitamin E benötigt, um das Problem einer Steatitis zu vermeiden. Vitamin E requirement of adult cats increases slightly with high dietary intake of polyunsaturated fatty acids (2002) Hendriks W. H., Wu Y. B., Shields R. G., Newcomb M., Rutherfurd K. J., Belay T. & Wilson J., The Journal of Nutrition: Supplement: Waltham International Symposium 132 pp1613S-1615S nimmt ebenfalls dazu Stellung. Viele Produkte, insbesondere solche aus dem Veterinärbereich, enthalten bereits Vitamin E in einer angemessenen Dosis (dort wird es manchmal auch Tocopherol genannt). In diesem Fall dürfen Sie Vitamin E nicht noch zusätzlich geben. Ist aus irgendeinem Grund in dem von Ihnen gekauften Produkt kein Vitamin E enthalten, fragen Sie Ihren TA, wieviel Sie geben sollten, denn zuviel Vitamin E kann gefährlich sein.

 

Astro's CNE-Öl


Astro's CRF Oil ist ein auf Fischöl basierendes Supplement. Es wurde von einem Humanmediziner zur Behandlung seiner eigenen CNE-Katze entwickelt und ist seit Januar 2007 auf dem Markt. Der Hersteller erklärt, dass das Produkt auf einer informellen Basis an 18 CNE-Katzen im Montrealer Gebiet über einen Zeitraum von acht Monaten getestet wurde.

 

Das Produkt beruht überwiegend auf einer Kombination essentieller Fettsäuren, Vitamin E das Sie hinzufügen müssen, wenn Sie Fischöle supplementieren, die aber auch ein Antioxidant sind) und CoQ10 (Ubichinon), ein Antioxidant, aber in einer konzentrierten Form. Mehr dazu finden Sie im Kapitel Behandlungsmöglichkeiten.

 

Krill Öl


Einige Menschen geben ihren Katzen lieber Krillöl, da ihre Katzen es lieber mögen. Krillöl wird aus Krustentieren statt Fisch hergestellt und enthält zusätzliche Antioxidantien, genannt Astaxanthin und Canthaxanthin. Studien haben gezeigt, dass diese Antioxidantien bei Mäusen Krebs und bakterielle Infektionen hemmen können, aber in Astaxanthin uptake in domestic dogs and cats (2010) Park J. S., Kim H. W., Mathison B. D., Hayek M. G., Massimino S., Reinhart G. A. & Chew B. P., Nutrition & Metabolism 7:52 pp1-8 steht, dass „einheimische Hunde und Katzen, die mit Astaxanthin gefüttert wurden, im Vergleich zu Menschen und anderen Spezies im allgemeinen andere biokinetische Profile aufweisen. Ob eine Astaxanthin-Supplementation das Immunsystem moduliert oder eine anti-entzündliche/antioxidatorische Funktion hat, muss noch geklärt werden.“

 

Die in Krillöl enthaltenen essentiellen Fettsäuren sind Phospholipide (in auf Fisch basierenden Ölen sind es Triglyceride). Ich habe keine Ahnung, ob sich das in irgendeiner Art und Weise auf den Phosphatspiegel von CNE-Katzen auswirkt, aber ich bleibe an dem Thema dran.

 

Pflanzenöle


Pflanzenöle, wie Kokonussöl oder Olivenöl oder Leinsamenöl sind nicht zu empfehlen, denn sie enthalten nicht die von einer Katze benötigten essentiellen Fettsäuren. Dietary fish oil and flaxseed oil suppress inflammation and immunity in cats (2011) Park H. J., Park J. S., Hayek M. G., Reinhart G. A., Chew B. P., Veterinary Immunology & Immunopathology 141(3-4) pp301-6 haben herausgefunden, dass „Fisch- und Leinsamenöl Hautentzündungen bei Katzen reduzieren können. Leinsamenöl scheint, jedoch weniger immunsuppressiv als Fischöl zu wirken.“

 

Andere gehen noch weiter. In Omega-3 fatty acid supplementation for dogs and cats with heart disease (2014) Nutrition Service at Cummings Veterinary Medical Center at Tufts University steht: „Leinsamenöl/Flachsöl enthält ebenfalls hohe Anteile an Omega-3-Fettsäuren, aber bei Hunden und Katzen sollte es gemieden werden, da es sie nicht mit Omega-3-Fettsäuren versorgen kann.

 

Essentielle Fettsäuren - Dosierung


Die richtige Dosierung essentieller Fettsäuren für Katzen herauszufinden kann etwas knifflig sein. Das National Research Council gibt zwar eine Höchstdosis für Hunde, aber keine für Katzen, an.

 

Fischöl - Dosierung


Soweit es Fischöl betrifft, beschreibt Pet MD die mit einer zu hohen Dosierungen verbundenen Gefahren, und sagt, wenn Sie sich an die NRA-Empfehlungen für Hunde halten: „Wenn man die Daten übersetzt, bedeutet das, dass eine Dosis zwischen 20 bis 55 mg kombiniertes EPA und DHA pro engl. Pfund Körpergewicht sowohl für Hunde als auch für Katzen sicher sind. Diese Dosierung liegt weit unter denen, die bei schweren Erkrankungen eingesetzt werden, wo die Risiken von Nebenwirkungen nicht mehr eine so große Rolle spielen.“

 

Top 5 therapeutic uses of Omega-3 fatty acids (2015) Chandler M. L., Clinician's Brief Feb 2015 pp78-80 schreibt: „Die Höhe der Ergänzung ist etwas empirisch und hängt von der in der Nahrung enthaltenen Menge ab. Übliche Empfehlungen sind 40 mg/kg EPA plus 25 mg/kg DHA, die Mengen in den Studien unterscheiden sich auch.“

 

Potential adverse effects of Omega-3 fatty acids in dogs and cats (2013) Lenox C. E. & Bauer J. E., Journal of Veterinary Internal Medicine 27(2) steht: „Die Zielbereiche von EPA und DHA variieren sehr stark je nach den unterschiedlichen Erkrankungen. Typischerweise bewegen sie sich zwischen 50 und 220 mg/kg Körpergewicht. Die höheren Dosierungen werden häufig bei Patienten mit einer Hypertriglyzeridämie eingesetzt, während die niedrigen Dosen mehr bei Entzündungsprozessen, Nieren- und Herzerkrankungen zur Anwendung kommen.“

 

Soweit Katzen mit Herzerkrankungen betroffen sind steht in: Omega-3 fatty acid supplementation for dogs and cats with heart disease (2014) Nutrition Service at Cummings Veterinary Medical Center at Tufts University: „Die Dosis von Omega-3-Fettsäuren, die wir derzeit für Hunde und Katzen mit Herzinsuffizienz empfehlen, liegt bei 40 mg/kg Eicosapentaensäure (EPA) und 25 mg/kg Docosahexaensäure (DHA) täglich. Es gibt eine kleine Anzahl im Handel erhältlicher Tierfuttersorten, die diese Dosis enthalten (zum Beispiel Royal Canin Early Cardiac Diet für Hunde). Allerdings sind in den meisten Fällen Ergänzungen erforderlich, um diese Dosis zu erreichen.“

 

Wie Sie sehen, gibt es keine absolute Dosierung, und viele der Empfehlungen beziehen sich auf eine bestimmte Menge EPA (Eicosapentaensäure). Eine häufig bei Tanya's Feline CKD Support Group eingesetzte Dosierung liegt bei 22 mg EPA pro kg Katze täglich oder 10 mg pro engl. Pfund Katze täglich. Angenommen, Ihre Katze wiegt 3,6 kg, dann würden Sie ihr ein Produkt mit 80 mg EPA täglich geben. Eine andere empfohlene Dosierung ist 180 EPA und 120 DHA pro 4,5 kg Katze, das ist mehr als das Doppelte der vorherigen Dosierung.

 

Sie müssen das Produkt überprüfen, das Sie kaufen möchten, um zu sehen, wieviel EPA es enthält. Viele Fischölkapseln enthalten eine Stärke von 1000 mg. Davon sind jedoch nur etwas 20 Prozent EPA (mit ungefähr 10 Prozent DHA). Eine 100 mg Kapsel enthält also ungefähr 200 mg EPA und 100 mg DHA.

 

Vermutlich schwirrt Ihnen jetzt der Kopf. Allgemein gesprochen, ist es vermutlich sicher, wenn Sie Ihrer Katze täglich eine 1000 mg Fischölkapsel geben, aber sprechen Sie vorher mit Ihrem TA. Therapeutische Nierendiäten enthalten erhöhte Mengen an EPA. Bekommt Ihre Katze so ein Futter, müssen Sie möglicherweise nicht zusätzlich supplementieren, oder es genügt eine kleinere Dosis.

 

Krillöl - Dosierung


Die Dosierung für Krillöl (das von Krustentieren statt aus Fisch hergestellt wird) beträgt 500 mg täglich.

 

Essentielle Fettsäuren: Wie verabreicht man sie


Üblicherweise sind essentielle Fettsäuren entweder als Kapseln oder Pumpspray erhältlich. Geben Sie das Öl aber nicht direkt ins Maul Ihrer Katze, damit sie es nicht versehentlich einatmet. Vermischen Sie es stattdessen (Sie können die Kapseln öffnen) mit dem Katzenfutter. Sie müssen nicht die ganze Tagesdosis auf einmal geben, sondern können sie auch zwischen den einzelnen Mahlzeiten aufteilen.

 

Obwohl die meisten Katzen Fisch mögen, riechen die Öle oft zu streng, viele Katzen mögen diesen Geruch nicht. Einige Katzen erbrechen auch danach. Daher ist es ratsam, wenn Sie es langsam einführen, indem Sie nur einen Tropfen auf ein bereits ohnehin schon stark riechendes Futter geben, das den Geruch überdeckt. Nach und nach erhöhen Sie dann die Dosis über mehrere Tage oder sogar Wochen hinweg. Hasst Ihre Katze es dann immer noch, können Sie es in eine leere Gelkapsel umfüllen oder versuchen, ein weniger stark riechendes Produkt zu finden, oder Sie sprechen mit Ihrem TA, ob es Sinn macht, damit fortzufahren. Einige Mitglieder aus Tanya's CRF Support Group fanden heraus, dass Krillöl von Katzen leichter akzeptiert wird.

 

Es dauert ungefähr zwei bis drei Monate, bis Sie die volle Wirkung der essentiellen Fettsäuren sehen können. Wenn Sie glauben, dass sie Ihrer Katze helfen, sollten Sie sie ständig geben. Können Sie keinen Unterschied feststellen oder Ihre Katze reagiert schlecht darauf, indem sie z.B. vermehrt erbricht, sprechen Sie mit Ihrem TA, ob Sie nicht damit aufhören sollten.

 

Essentielle Fettsäuren können schnell ranzig werden. Bewahren Sie sie im Kühlschrank auf, und überprüfen Sie regelmäßig den Geruch, bevor Sie sie Ihrer Katze geben.

 

Essentielle Fettsäuren: Bezugsquellen


Tierarzneimittel sind praktisch, da sie gleich die katzengerechte Dosierung enthalten. Aber häufig enthalten sie Omega 6 und/oder Omega 9 Fettsäuren, die Sie nicht brauchen. Stellen Sie daher sicher, dass das von Ihnen ausgewählte Produkt nur Omega 3 Öle enthält.

 

Viele Menschen nehmen einfach die Kapseln für Menschen, und in einigen Fällen nehmen Katze und Betreuer das gleiche Produkt. Suchen Sie nach Möglichkeit nach Produkten in pharmazeutischer Qualität, die möglichst geruchlos sind. Wenn Ihre Katze die Marke nicht mag, die Sie gekauft haben, müssen Sie so lange suchen, bis Sie eine akzeptable gefunden haben.

 

Fischöl


Nordic Naturals Omega-3 Pet

Basiert auf Anchovis und Sardinen und ist eine beliebte Wahl in Tanya's CKD Support Group. Bei Amazon kosten 60 ml Flüssigkeit mit Tropfer 18,98 €, versandkostenfrei für Prime-Mitglieder. Es wird aus GB verschickt. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie nur die Variante für Hunde und Katzen kaufen!

 

Salmopet

Ist ein auf Lachs basierendes Fischöl, das in Europa weithin verfügbar ist. Es ist mir noch nicht gelungen, die genaue Zusammensetzung herauszufinden, aber Vet UK erwähnt, dass einen EPA/DHA-Inhalt von 15 bis 25 Prozent hat. Es enthält außerdem Omega 6 Öle (das ist nicht ideal).

 

Med Pets

Puur Omega-3 gibt es ab 14,95 € für Hunde und Katzen sowohl als Tropfen als auch in Kapseln.

 

In jedem Dogeriemarkt (außerdem in vielen Supermärkten und Apotheken) können sie Fischöle in den verschiedensten Zusammensetzungen kaufen, auch im Internet gibt es ein sehr großes Angebot. Beispiel: DM verkauft  Premium Omega-3 Kapseln mit 650 mg Fischöl pro Kapsel. 90 Kapseln kosten 4,95 €. (Omega-3-Konzentrat mit 195 mg O-3-Fettsäuren aus Fisch- und Lachsöl. davon 104 mg Eisosapentaensäure (EPA) | davon 65 mg Docosahexaensäure (DHA) | Vitamin E 11 mg.

 

Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Fettsäuren nicht aus Pflanzen oder Dorschleber gewonnen wurden und das richtige Verhältnis haben, das ist selbst bei für Hunde und Katzen speziell hergestellten Ölen nicht immer der Fall.

 

Krillöl


Krill Essentials Omega-3 Cardio Krill

60 Gelkapseln à 625 mg kosten bei Amazon 23,73 € plus 6,95 € Versandkosten.

 

Vitabay Neptune Krillöl

30 Kapseln à 500 mg kosten 10,99 €, versandkostenfrei für Amazon Prime Mitglieder. Die enthalten aber kein Vitamin E, was Sie zusätzlich geben sollten.

 

Twinlab Krill Essentials Omega-3 Cardio Krill

60 Gelkapseln à 625 mg kosten bei Amazon 30 € plus 3,49 € Versandkosten.

 

In jedem Dogeriemarkt (außerdem in vielen Supermärkten und Apotheken) können sie Krillöl in den verschiedensten Zusammensetzungen kaufen, auch im Internet gibt es ein sehr großes Angebot. Beispiel: DM verkauft seine Hausmarke „Das gesunde Leben“ Premium Omega-3 Krillöl Kapseln mit 525 mg reinem Krillöl pro Kapsel. 60 Kapseln kosten 12,95 €. (525 mg Krillöl | 100 mg Omega-3-Fettsäuren | davon 52,5 mg Eisosapentaensäure (EPA) | davon 31,5 mg Docosahexaensäure (DHA) | 0,1 mg Astaxanthin. Antioxidantien (gemischte Tocopherole, Ascorbylpalmitat)

 

Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Fettsäuren nicht aus Pflanzen oder Dorschleber gewonnen wurden und das richtige Verhältnis haben, das ist selbst bei für Hunde und Katzen speziell hergestellten Ölen nicht immer der Fall.

 


Aminosäuren


 

Aminosäuren sind Proteinbestandteile. Katzen benötigen 23 verschiedene Aminosäuren, davon können sie zwölf selbst herstellen, die anderen elf müssen sie mit der Nahrung aufnehmen. Aminosäuren, die sie nicht selbst herstellen können, werden essentielle Aminosäuren genannt. Taurin ist ein Beispiel einer Aminosäure, die Katzen mit der Nahrung aufnehmen müssen.

 

Pet Education listet die für Katzen essentiellen Aminosäuren auf.

The protein paradigm: assessing dietary protein in health and disease (2015) Shmalberg J., Today's Veterinary Practice 5(6) bietet ebenfalls einige gute Informationen über Aminosäuren an.

Hunde & Katzen stellt Informationen über die essentiellen Aminosäuren und deren Vorkommen auf Deutsch zur Verfügung.

Die Ernährung der Katze ist ein Skript von Prof. Dr. Wanner aus dem Institut für Tierernährung der Veterinärmedizin-Universität Zürich. Auch dort werden Aminosäuren besprochen.

 

Handelsübliches Futter enthält bereits die richtige Balance an Aminosäuren für Katzen. Wenn Sie das Futter allerdings selbst herstellen, ist es wichtig, dass Sie auf die korrekte Balance achten. Some highlights in elucidating the peculiar nutritional needs of cats (2007) Morris J. G. & Rogers Q. R., Nestle Purina 2007 Nutrition Forum Proceedings stellte fest, dass Probleme im Zusammenhang mit einem Aminosäuremangel nach ein Paar Wochen auftreten, aber ein Argininmangel kann Probleme innerhalb nur eines Tages verursachen (ein Argininmangel kann Katzen sehr schnell töten).

 

Plasma amino acid profiles in cats with naturally acquired chronic renal failure (1999) Goldstein R. E., Marks S. L., Cowgill L. D., Kass P. H. & Rogers Q. R., American Journal of Veterinary Research 60(1) pp109-13, die Studie fand heraus, dass bei CNE-Katzen in allen Krankheitsstadien niedrigere Aminosäurewerte vorlagen als bei gesunden Katzen. Allerdings schlossen sie: „Das Ausmaß dieser Veränderungen ist nur leicht und von geringer klinischer Relevanz.” Da es sich hier um eine ältere Studie handelt, könnte es durchaus sein, dass sich irgendwann zeigt, dass CNE-Katzen tatsächlich von Aminosäurenergänzungen profitieren.

 

Inflammation contributes to low plasma amino avid concentrations in patients with chronic kidney disease (2005) Suliman M. E., Rashid Qureshi A., Stenvinkel P., Pecoits-Filho R., Bárány .P, Heimbürger O., Anderstam B., Rodriguez Ayala E., Divino Filho J. C., Alvestrand A. & Lindholm B., American Journal of Clinical Nutrition 82(2) pp342-349, fanden heraus, dass Aminosäuren auch bei menschlichen CNE-Patienten mit einer Entzündung erniedrigt sind und meinen, dass die Entzündung verantwortlich sein könnte. Oral supplement of six selective amino acids arrests progression of renal failure in uremic patients (2004) Yatzidis H., International Urology and Nephrology 36(4) pp91-8 fand heraus, dass Aminosäureergänzungsmittel Menschen mit einer Glomerulonephritis offenbar helfen.

 

Die Aminosäure L-Lysin wird manchmal für Katzen mit feliner Herpes empfohlen. In Lysine for management of herpes labialis (2001) Tomblin F. A. & Lucas K. H., American Journal of Health-System Pharmacy 58(4) pp298-304 steht: „Bei L-Lysin gibt es einige Sicherheitsbedenken. Zwei mögliche Kontraindikationen sind Nieren- und Lebererkrankungen, bei denen Patienten Schwierigkeiten haben, die größeren Mengen Stickstoff auszuscheiden, die der L-Lysinstoffwechsel verursacht.“

 

Es gibt einige Aminosäurensupplemente, die für CNE-Katzen hergestellt werden. Mehr Informationen darüber finden Sie im Kapitel Ganzheitlicher Behandlungsansatz.

 

Taurin


Taurin ist die Aminosäure mit der größten Bedeutung für Katzen. Der Tauringehalt ist im Herz am höchsten konzentriert, außerdem in der Netzhaut (Retina) und dem Gehirn. Für Katzen ist es lebensnotwendig zur Verdauung von Fetten, die sie ohne Taurin in der Nahrung nicht verarbeiten können. Taurin befindet sich ausschließlich in tierischen Produkten, das ist ein Grund, warum Katzen obligate Karnivoren sind. Der einfachste und natürlichste Weg einer ausreichenden Taurinaufnahme ist für sie das Fressen anderer Tiere. Plasma amino acid and whole blood taurine concentrations in cats eating commercially prepared diets(2009) Heinze C. R., Larsen J. A., Kass P. H. & Fascetti A. J., American Journal of Veterinary Research 70 p1374 fanden jedoch heraus, dass es nur einen geringen Zusammenhang zwischen der Proteinmenge in der Nahrung und dem Taurinspiegel im Blut einer Katze gibt.

 

Ein Taurinmangel in der Katzennahrung führt zur Erblindung und einer Herzerkrankung namens „dilatierte Kardiomyopathie. Dietary rice bran decreases plasma and whole-blood taurine in cats (2002) Stratton-Phelps M., Backus R. C., Rogers Q. R. & Fascetti A. J., Journal of Nutrition 132 pp1745S-47S erwähnen Studien, die zeigten, dass „Katzen, die Nassfutter fressen, eine größere Menge Taurin benötigen, als Katzen, die mit Trockenfutter ernährt werden. Die geringere Taurinmenge im Nassfutter ist auf Veränderungen der Bioverfügbarkeit beim Verarbeitungsprozess zurückzuführen.“ Feline nutrition update (2001) Biourge V., Präsentation auf dem World Small Animal Veterinary Association World Congress stellt fest „Studien an der Davis [University of California at Davis] fanden heraus, dass trockengepresstes Katzenfutter ungefähr 1 g/kg Futter erfordert, Nassfutter aber bis zu 2,5 g/kg.“

 

Enthält die Nahrung von Katzen einen höheren Fett- oder Faseranteil, benötigen sie noch zusätzlich Taurin. Dietary rice bran decreases plasma and whole-blood taurine in cats (2002) Stratton-Phelps M., Backus R. C., Rogers Q. R. & Fascetti A. J., Journal of Nutrition 132 pp1745S-47S erwähnen, dass „neben dem Verarbeitungsprozess auch der Faser- und Fettanteil des Dosenfutters den Taurinmetabolismus beeinflussen können, dadurch verändern sich die Darmbakterien und in Folge davon auch die Ausscheidung der Gallesäuren.“

 

Taurine and inflammation: a new approach to an old problem (1997) Letter in the Journal of Leukocyte Biology 61(2) pp231-, schließt „wir glauben, Taurin kann bei der Behandlung einer Entzündung eine wichtige Rolle spielen“.

 

Metabolic acidosis may affect taurine levels. Acid-base, electrolytes and renal failure (1999) Polzin DJ, Osbourne CA, James K Supplement to Compendium on Continuing Education for the Practising Veterinarian 21 11(K) states "Studies on the effects of dietary acidification in cats have revealed that chronic metabolic acidosis can cause negative potassium balance, which may in turn promote...taurine depletion."  

 

In jedem Katzenfutter ist ausreichend Taurin enthalten, und in therapeutischen Nierendiäten sogar noch mehr. Einige Menschen entscheiden sich trotzdem, ihren CNE-Katzen noch zusätzlich Taurin zu verabreichen (wenn Sie eine hausgemachte Diät füttern ist ein Taurinsupplement unumgänglich). Taurin ist wasserlöslich, daher sollte ein Überschuss mit dem Urin ausgespült werden. Supplementieren Sie zusätzlich Taurin, sprechen Sie vorher mit Ihrem TA - Accumulation of taurine in patients with renal failure (2002) Suliman M. E,. Bárány P., Divino Filho J. C., Lindholm B. & Bergström J., Nephrology Dialysis Transplantation 17(3), fanden heraus, dass menschliche CNE-Patienten, die Taurinergänzungen bekamen, über Schwindel klagten. Tests zeigten, dass ihre Taurinwerte nach der Supplementierung extrem erhöht waren. Allerdings stellt der menschliche Körper im Gegensatz zum Katzenkörper selbst Taurin her, daher können die Nebenwirkungen dieser Studie auch darauf zurückzuführen sein. Ich weiß nicht, ob bei Katzen ein ähnliches Risiko besteht, aber supplementieren Sie kein Taurin ohne Zustimmung Ihres TA.

 

Artgerecht Tier bietet ebenfalls interessante Information an.

Pet MD bietet einige Informationen über einen Taurinmangel bei Katzen an.

 

Arginin


Eine andere von Katzen benötigte Aminosäure ist Arginin. Arginine: an essential amino acid for cats Morris J. C. & Rogers Q. R., The Journal of Nutrition 108 pp1944-53 geben mehr Information zu Arginin. Arginin brauchen Katzen zur Insulinproduktion, außerdem wird es für die Umwandlung von Ammoniak in Harnstoff benötigt. Diese Aufgabe ist so lebensnotwendig, dass eine Argininmangelernährung zum Aufbau hoher Ammoniakwerte und dadurch zum Tod führen kann. Some highlights in elucidating the peculiar nutritional needs of cats (2007) Morris J. G. & Rogers Q. R., Nestle Purina 2007 Nutrition Forum Proceedings berichten von schweren gesundheitlichen Problemen innerhalb eines Tages wegen eines Argininmangels. Eine Katze starb daran.

 

Arginin produziert auch Stickstoffoxid in den Nieren. Man geht davon aus, dass Stickstoffoxid eine wichtige Rolle bei der Durchblutung der Nieren spielt, und es ist bekannt, dass die Funktion der Nieren durch die Menge des Blutdurchflusses beeinflusst wird. Der L-Arginin-Spiegel liegt bei CNE-Katzen häufig sehr niedrig.  Nitric acid deficiency in chronic kidney disease (2008) Baylis C., American Journal of Physiology & Renal Physiology 294(1) ppF1-9 schreibt dazu mehr und meint, dass die Wiederherstellung der Stickstoffoxidproduktion das Voranschreiten einer Nierenerkrankung verlangsamen könnte. Role of L-arginine in the pathogenesis and treatment of renal disease (2004) Cherla G. and Jaimes E. A., Journal of Nutrition 134 pp2801S-6S, fanden heraus, dass eine L-Arginin-Supplementierung bei einer CNE sowohl nutzen als auch schaden kann. Bei einer Glomerulonephritis scheint es zu schaden.

 

Ich würde ohne Zustimmung Ihres TA kein L-Arginin supplementieren.

 

L-Carnosin


Diese Aminosäure unterstützt die natürliche Produktion von BMP-7 und könnte dadurch bei der Regeneration der Nieren hilfreich sein. Zu dieser Aminosäure werden zur Zeit Studien mit menschlichen CNE-Patienten durchgeführt. Aber ich kenne niemanden, der sie bisher seiner Katze gegeben hat. Geben Sie sie nicht ohne Zustimmung Ihres TA.

 


Vitamine


 

Wenn Ihre Katze eine therapeutische Nierendiät frisst, sind im Prinzip keine weiteren Vitamine erforderlich, da diese Futtersorten die passenden Vitamine enthalten. Verweigert Ihre Katze jedoch dieses Futter, sind eventuell zusätzliche Vitamine nötig.

 

B-Vitamine sind für die meisten CNE-Katzen sehr hilfreich, egal, ob und was sie fressen. Ganz besonders wichtig sind sie für anämische Katzen.

 

Geben Sie Ihrer Katze keine Vitamine ohne Zustimmung Ihres TA, denn ein Vitaminüberschuss kann sehr gefährlich werden.

Vitamine in der Tierernährung ist eine Informationsbroschüre der Arbeitsgemeinschaft für Wirkstoffe in der Tierernährung.

The National Academy of Science veröffentlich Richtlinien über den Tagesvitaminbedarf von Katzen.

 

Vitamin A


Dieses Vitamin ist fettlöslich und wird im Körper angereichert statt ausgeschieden. Aus diesem Grund besteht hier bei einer Supplementierung das Risiko einer Vergiftung. Hypervitaminosis A-induced hepatic fibrosis in a cat (2014) Guerra J. M., Daniel A. G., Aloia T. P., de Siqueira A., Fukushima A. R., Simões D. M., Reche-Júior A. & Cogliati B., Journal of Feline Medicine & Surgery 16(3) pp243-8 schreiben, dass „Katzen besonders anfällig für eine chronische Vitamin-A-Vergiftung sind.“ CNE-Katzen neigen zu Kalzifizierung, und Vitamin A erhöht dieses Risiko noch.

 

Omega-3 fatty acid supplementation for dogs and cats with heart disease (2014) Nutrition Service at Cummings Veterinary Medical Center at Tufts University schreibt: „Menschen mit Nierenversagen können Vitamin A nur noch begrenzt ausscheiden. Es gibt zwar keine ähnlichen Informationen über Hunde und Katzen, trotzdem können Vitamin A-Supplemente nicht empfohlen werden.“

 

In jedem Fall ist ein Vitamin A-Mangel extrem selten, daher ist es höchst unwahrscheinlich, dass Ihre Katze in irgendeiner Form so eine Nahrungsergänzung benötigt. Bedenken Sie das bitte auch bei der Verwendung von Multi-Vitamintabletten, denn sie können Vitamin A enthalten.

 

DVM News Magazine schreibt auf Seite 2, dass nicht zu viele fettlösliche Vitamine gegeben werden sollten.

 

Vitamin B


Obwohl über Vitamin B gemeinhin gesprochen wird, als handele es sich dabei um ein einziges Vitamin, sind es in Wirklichkeit eine ganze Reihe von Vitaminen. Es sind essentielle Vitamine, das bedeutet, der Katzenkörper kann sie nicht selbst herstellen, sondern sie müssen von außen zugeführt werden (durch die Nahrung oder ein Supplement).

 

Da B-Vitamine wasserlöslich sind, besteht bei CNE-Katzen häufig ein Mangel, denn sie werden durch das häufige Urinieren ausgeschwemmt. Katzen, die zuwenig fressen, nehmen vermutlich auch nicht ausreichend B-Vitamine auf. In Pharmacological appetite stimulation: rational choices in the inappetent cat (2014) Agnew W. & Korman R., Journal of Feline Medicine & Surgery 16(9) pp749-56 steht: „Katzen haben im Vergleich zu Hunden einen höheren Bedarf an einigen B-Vitaminen. Ein experimentell durchgeführter Mangel an B-Vitaminen führte bei einigen Spezies zur Anorexie. Eine Supplementierung mit B-Vitaminen kann das verhindern, auch wenn es bislang noch keine Beweise dafür gibt. Nachdem die Versorgung mit B-Vitaminen einfach ist, sollte sie bei allen Katzen mit Appetitmangel in Betracht gezogen werden.“

 

Skinny old cats: why some senior cats lose weight. What's going on? (2014) Williams D., DVM360 Magazine schreibt: „Die Fettverdauung ist bei über 90 Prozent der Katzen mit weniger als 100 g/L Kobalamin im Blut gestört.“

 

Da B-Vitamine für CNE-Katzen so wichtig sind, haben sie ein eigenes Kapitel.  

 

Vitamin C


Es ist normalerweise keine gute Idee, CNE-Katzen zusätzlich mit Vitamin C zu versorgen, denn es wirkt ansäuernd, und CNE-Katzen neigen ohnehin schon zu einem übersäuerten Stoffwechsel. University of Maryland Medical Center erwähnt, dass Vitamin C sich in Verbindung mit Aluminium enthaltenden Produkten, wie Phosphatbindern, negativ auswirken kann.

 

Vitamin C-induced hyperoxaluria causing reversible tubulointerstitial nephritis and chronic renal failure: a case report (2007) Rathi S., Kern W. & Lau K., Journal of Medical Case Reports 1 p155, berichten über den Fall eines Mannes, der nach der Einnahme von hohen Vitamin C-Dosen CNE bekam. Durch die Behandlung und Einstellung der Vitamin C-Einnahmen entwickelte sie sich wieder zurück.

 

Katzen sind aber im Gegensatz zu Menschen selbst in der Lage, Vitamin C herzustellen. Daher ist eine Supplementierung in den meisten Fällen ohnehin nicht nötig. Eine Studie ergab allerdings, dass Vitamin C in Verbindung mit anderen Vitaminen als Antioxidant wirksam ist. Siehe Behandlungsmöglichkeiten, dort finden Sie weitere Informationen zu dieser Studie.

 

Vitamin D


Katzen können Vitamin D nicht herstellen, sondern nehmen es übers Futter auf. Niedrige Vitamin D-Werte sind für CNE-Katzen nicht ideal. In Chronic kidney disease (CKD) in dogs and cats - staging and management strategies (2015), einem Vortrag auf der Virginia Veterinary Medical Association 2015 Virginia Veterinary Conference,  sagte Dr. D. Chew: „Unzureichende Vitamin D-Metaboliten im Körper tragen auch zu progressiven entzündlichen Reaktionen in CNE-Nieren bei. Das wird manchmal auch als eine „nicht-klassische“ Wirkung dieses Vitamins bezeichnet."

 

Vitamin D status predicts 30 day mortality in hospitalised cats (2015) Titmarsh H., Kilpatrick S., Sinclair J., Boag A., Bode E. F., Lalor S. M., Gaylor D., Berry J., Bommer N. X., Gunn-Moore D., Reed N., Handel I. & Mellanby R. J., PLOS ONE 10(5) fanden heraus, dass hospitalisierte Katzen mit niedrigen Vitamin D-Werten weniger Überlebenschancen hatten.

 

Das bedeutet aber nicht, dass alle CNE-Katzen eine Ergänzung benötigen. Dieses Vitamin ist fettlöslich und wird im Körper gespeichert statt ausgeschieden, daher besteht bei einer Supplementierung ein Vergiftungsrisiko.

 

Außerdem kann es das Risiko einer Kalzifizierung bei CNE-Katzen erhöhen, die ohnehin zur Kalzifikation neigen.

 

Bei vielen im Handel erhältlichen Futtersorten scheinen Mengen enthalten zu sein, die über die gegenwärtigen US-Zulassungen hinausgehen (10.000 iu/kg für erwachsene Katzen). Update on the etiology of tooth resorption in domestic cats (2005) Reiter A. M., Lewis J. R. & Okuda A., Veterinary Clinics Small Animal Practice 35 pp913-942 schreiben: „Die Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen an Katzen, die Futter mit hohem Vitamin D3-Gehalt (15.000 bis 33.840 IE/kg Trockenmasse) bekamen, waren widersprüchlich. Die Bandbreite reicht von „keinerlei Nachweise über schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Katzen“ bis hin zu „hohe Prävalenz von Nierenfunktionsstörungen und Mortalität“.

 

Vitamin D3, auch bekannt als Calcitriol oder 1,25 Dihydroxycholecalciferol, ist die aktive Form von Vitamin D. Trotz seines verwirrenden Namens ist es nicht das gleiche wie Vitamin D, sondern ein Hormon. Mehr Informationen über Calcitriol finden Sie hier.

 

Vitamin E


Vitamin E ist ein Antioxidant. Es gibt Studien, die aussagen, dass Antioxidantien die Gesundheit verbessern können. The Winn Feline Foundation gab der Colorado State University 2010 einen Zuschuss für eine Studie über „Vitamin E als eine neue Behandlungsmöglichkeit der Anämie bei Feliner Chronischer Niereninsuffizienz“. Die Studie wurde 2013 beendet. Die Winn Feline Foundation berichtet, dass die „Verabreichung von Vitamin E weder das klinische Bild, noch das Ausmaß des oxidativen Stresses oder das Ausmaß der Anämie bei Katzen mit chronischer Nierenerkrankung zu beeinflussen schien.“

 

Skinny old cats: why some senior cats lose weight. What's going on? (2014) Williams D., DVM360 Magazine schreibt: „Es wurde berichtet, dass die Fettverdauung bei 100 Prozent der Katzen, die älter als sieben Jahre waren, und deren Tocopherolgehalt (Vitamin E) im Serum unter 5 mg/L lag, eingeschränkt war.“

 

Wenn sie auf Fischöl basierende essentielle Fettsäuren geben, sollten Sie auch Vitamin E hinzufügen, um eine Steatitis zu vermeiden.

 

Viele Katzenfutter enthalten Vitamin E, häufig wird es dort als Tocopherol gekennzeichnet.

 


Wasser


 

Wasser ist von entscheidender Bedeutung für CNE-Katzen. Im Kapitel Orale Flüssigkeiten finden Sie weitere Informationen zu diesem sehr wichtigen Them.

 

 

 

 

 

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Diese Seite zuletzt überarbeitet: 28. Februar 2017

Links auf dieser Seite zuletzt überprüft: 28. November 2016

 

   

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