TANYAS UMFASSENDES HANDBUCH

 

ÜBER CHRONISCHE NIERENERKRANKUNG (CNE)

 

BEI KATZEN

 

Nach 20 Jahren werde ich die deutsche Übersetzung meiner Website nicht mehr weiter aktualisieren und auf dem jetzigen Stand einfrieren.

 Ich lasse sie jedoch stehen, da sich dort immer noch sehr viele gültige Informationen über die chronische Niereninsuffizienz bei Katzen befinden.

Die englische Version überarbeite und aktualisiere ich jedoch weiterhin ständig."

 

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DIE SUBKUTANE INFUSIONSTHERAPIE (SUBKUTANE FLÜSSIGKEITEN)

 

AUF DIESER SEITE:


Was sind subkutane Infusionen?


Warum sie eingesetzt werden


Wann sie verabreicht werden


Wieviel sollte man geben?


Wenn Ihr TA große Megen an Flüssigkeit empfiehlt


Wie oft man sie geben sollte


Muss ich sie immer geben?


Wie man subkutane Infusionen verabreicht


Implantierter Katheter oder Skin Button


Wie schaffe ich es, mich zu überwinden?


Wann sollte man keine subkutanen Infusionen geben


 


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Alphabetisches Inhaltsverzeichnis


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WAS IST CNI?


Was passiert bei einer CNI


Ursachen von CNI


Wie ernst ist es?


Besteht überhaupt Hoffnung?


Akute Niereninsuffizienz


 

SCHLÜSSELTHEMEN


Erbrechen, Übelkeit, Appetitverlust und Magensäureüberschuss


Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts


Die Wichtigkeit der Phosphatkontrolle


Alles über Bluthochdruck


Alles über Anämie


Alles über Verstopfung


Kaliumungleichgewicht


Stoffwechselübersäuerung - metabolische Azidose


Nierensteine


 

UNTERSTÜTZUNG


Der Umgang mit CNI


Tanya's Support Group


Erfolgsgeschichten


 

SYMPTOME


Alphabetische Auflistung von Symptomen und Behandlungsmaßnahmen


Ungleichgewicht im Flüssigkeitshaushalt und den Harnwegen (Austrocknung, Wasseransammlung und Harnwegsprobleme)


Störungen im Stoffwechselhaushalt (Erbrechen, Appetitverlust, Magensäureüberschuss, gastrointestinale Probleme, Mundgeschwüre usw.)


Phosphat und Kalziumungleichgewicht


Verschiedene Symptome (Schmerzen, Verstecken usw.)


 

DIAGNOSE: WAS BEDEUTEN ALL DIE TESTERGEBNISSE?


Klinische Chemie: Nierenfunktion, Kalium, andere Tests (ALT, Amylase, (Cholesterin usw.)


Kalzium, Phosphat, Parathormon (PTH) und Sekundärer Hyperparathyreoidismus


Komplettes Blutbild: Rote und weiße Blutzellen: Anämie und Infektion


Urinanalysen (Urintests)


Andere Tests: Ultraschall, Biopsie, Röntgen usw.


Renomegalie (vergrößerte Nieren)


Welche Untersuchungen, und

wie oft


Faktoren, die die Testergebnisse beeinflussen


Normale Referenzwerte


Internationale und amerikanische Messsysteme


 

BEHANDLUNGS

MAßNAHMEN


Welche Behandlungsmaßnahmen sind unverzichtbar


Flüssigkeitshaushalt und Harnprobleme (Wasseransammlung, Infektionen, Inkontinenz, Proteinurie)


Regulierung der Stoffwechselabfälle (Mundgeschwüre, gastrointestinale Blutungen, Antioxidantien, Adsorbentien, Azodyl, Astro's CRF Oil)


Phosphat, Kalzium und Sekundärer Hyperparathyreoidismus (Calcitriol)


Verschiedene Behandlungsmethoden: Stammzellentransplantation, ACE-Hemmer (Fortekor), Steroide, Nierentransplantation


Antibiotika und Schmerzmittel


Ganzheitliche Behandlungsmaßnahmen, einschließlich Slippery elm bark (Ulmenrinde)


ESS (Aranesp, Epogen, Eprex, NeoRecormon) bei schwerer Anämie


Allgemeine Gesundheitsprobleme bei CNI-Katzen: Flöhe, Arthritis, Kognitive Dysfunktion (Demenz), Impfungen


Tipps, wie Sie Ihre Katze medikamentieren können


Wo Sie die notwendige Ausstattung günstig kaufen können


Zusammenarbeit mit Ihrem Tierarzt und das Führen von Aufzeichnungen


 

DIÄT UND ERNÄHRUNG


Ernährungsanforderungen von CNI-Katzen


Die B Vitamine (einschließlich Methylcobalamin)


Was können Sie füttern (und was Sie vermeiden sollten)


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Futterdatentabellen


Dosenfutterangaben


Trockenfutterangaben


Futtermittelhersteller


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DIE FLÜSSIGKEITS

THERAPIE


Intravenöse Infusionen


Subkutane Infusionen


Tipps, wie man subkutane Infusionen verabreicht


Wie man subkutane Infusionen per Infusionsset verabreicht


Wie man subkutane Infusionen per Spritze verabreicht


Subkutane Infusionen - Wie Sie Ihren TA davon überzeugen können


Dialyse


 

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Startseite > Flüssigkeitstherapie > Subkutane Flüssigkeiten

 


Überblick


  • Subkutane Flüssigkeiten werden unter die Haut gespritzt, daher können sie zu Hause verabreicht werden.

  • In USA und Kanada ist es üblich, Katzen subkutan zu infundieren, um eine Austrocknung zu vermeiden. In den meisten anderen Ländern werden sie leider nicht routinemäßig angeboten.

  • Dieses Kapitel enthält Informationen über die Grundlagen subkutaner Infusionen, z.B., wann Sie beginnen sollten, wie viel Sie geben müssen und wie oft.

  • Informationen, wie sie verabreicht oder welche Nadeln z.B. benötigt werden, finden Sie im Kapitel Tipps, wie man subkutane Infusionen verabreicht.


Was sind subkutane Infusionen?


 

„Subkutan“ heißt „unter die Haut“. Bei subkutanen Infusionen bekommen Katzen zum Ausgleich ihres Flüssigkeitshaushalts sorgfältig Flüssigkeit unter die Haut injiziert. Statt langsam über einen Tropf in die Vene wie bei intravenösen Infusionen, wird hier die Flüssigkeit mit einer Nadel direkt unter die Haut gespritzt und verteilt sich anschließend gleichmäßig im Körper, wodurch der Flüssigkeitsspiegel auf dem richtigen Niveau gehalten wird.

 

Die eingesetzten Flüssigkeiten sind Speziallösungen mit einem ausgewogenen Gehalt an Elektrolyten (Salzen). Es gibt verschiedene Arten von Flüssigkeiten (siehe Tipps, wie man subkutane Infusionen verabreicht). Ihr TA wählt die für Ihre Katze geeignetste aus.

 

Giving Subkutane Infusionen dauern nur ca. fünf Minuten und können auch von einem in die Materie eingewiesenen Laien problemlos durchgeführt werden. Ihr Tierarzt zeigt Ihnen, wie Sie zu Hause vorgehen können.

 


Warum werden subkutane Infusionen gegeben?


 

Aufgrund ihrer Urinkonzentrationsfähigkeit ist die Katze ein ungewöhnliches Tier, in etwa vergleichbar mit einem Kamel. Vermutlich ist das auf ihr afrikanisches Wüstenerbe zurückzuführen. Bei CNE-Katzen geht diese Fähigkeit nach und nach verloren, und sie produzieren nur noch stark verdünnten Urin, die Farbe ist blasser, er riecht weniger, und sie setzen häufig große Mengen davon ab.

 

Um durch den vermehrten Urinabsatz nicht auszutrocknen, trinkt die Katze immer mehr und kann damit über einen gewissen Zeitraum noch eine Art Balance aufrechterhalten. Irgendwann kann sie aber den Flüssigkeitsverlust durch das häufige Urinieren nicht mehr allein durch Trinken ausgleichen, eine Austrocknung (damit ist nicht nur der Verlust von Körperflüssigkeiten gemeint, sondern auch von für die Körperfunktion wichtigen Elektrolyten) tritt ein, die manchmal so gravierend ist, dass die Katze zusammenbricht (d.h., ihre Austrocknung ist so weit fortgeschritten, dass sie stationär intravenöse Infusionen braucht), wie das bei Thomas der Fall war.

 

Selbst wenn Ihre Katze nicht so eine Krise durchleiden muss, die ständige leichte Dehydrierung durch die CNE schwächt sie und ist unangenehm. Außerdem steigt die Giftstoffmenge im Blut an, die Nierendurchblutung verringert sich, und der Zustand der Nieren verschlechtert sich damit schneller. Evidence-based step-wise approach to managing chronic kidney disease in dogs and cats (2013) Polzin D. J., Journal of Veterinary Emergency Critical Care (San Antonio) 23(2) pp205-15 schreibt, dass eine Dehydratation „den Verfall der Nierenfunktionen fördern könnte“.

 

Aber nicht nur das. Eine Austrocknung fühlt sich grauenvoll an. Menschliche CNE-Patienten verglichen den Zustand der Dehydrierung und der damit verbundenen hohen Blutgiftwerte mit einem heftigen Alkoholkater. Dabei geht es ihnen so schlecht, dass sie aufhören zu essen und zu trinken. Laut Evidence-based step-wise approach to managing chronic kidney disease in dogs and cats (2013) Polzin D. J.,Journal of Veterinary Emergency Critical Care (San Antonio) 23(2) pp205-15, kann sie sogar eine „urämische Krise auslösen“ und „prädisponierend für eine ANI = akute Niereninsuffizienz“ sein.

 

Der Sinn und Zweck subkutaner Infusionen liegt also in einer ausreichend guten Hydrierung Ihrer Katze, die die Nierenfunktionen länger erhalten sollte. Zusätzlich verbessert sich das Wohlbefinden der Katze by avoiding that hungover feeling.

 

Sicherlich fällt Ihnen auf, dass ich das „Spülen“ der Nieren nicht als Grund für subkutane Infusionen aufführe. Die Spülung der Nieren ist nicht das Ziel, es bedeutet für sie nur zusätzliche Arbeit. Das Ziel lautet: Ihre Katze soll gut hydriert sein und sich wohl fühlen – nicht mehr, nicht weniger.

 


Wann werden subkutane Flüssigkeiten eingesetzt?


 

Subkutane Infusionen sind von großem Nutzen für Katzen, die sie benötigen, aber nicht alle CNE-Katzen brauchen sie sofort. Wie oben erwähnt, ist ihr Sinn und Zweck, die Katze so gut zu hydrieren, dass keine Austrocknung auftritt. Katzen im Frühstadium einer CNE können aber noch ausreichend trinken und damit den vermehrten Urinabsatz ausgleichen, sie trocknen daher auch ohne Infusionen nicht aus.

 

Die Verarbeitung der Infusionen lädt den Nieren zusätzliche Arbeit auf, außerdem können dabei bestimmte Nährstoffe ausgespült werden, der Kaliumspiegel abfallen und der Natriumspiegel ansteigen. Sodium is a particular concern. In Staged management of chronic kidney disease in dogs and cats (2009), einem Vortrag auf dem 34. World Small Animal Veterinary Association World Congress, stellt Dr. David Polzin fest: „Neue Befunde weisen darauf hin, dass eine übermäßige Natriumaufnahme die Nieren schädigen könnte, daher sollte Vorschläge einer Natriumsupplementierung über einen längeren Zeitraum sorgfältig abgewogen werden." Der Schaden, auf den sich Dr. Polzin hier bezieht, besteht in zu hohen Natriummengen, die die Nieren ausfiltern müssen. Das bedeutet nicht nur zusätzliche Arbeit, bei diesem Prozess entstehen auch freie Radikale.“

 

Infundiert man Flüssigkeit zu viel und zu früh, erhöht sich das Risiko einer Überhydratation, das ist insbesonders ein Problem für Katzen mit Herzerkrankungen. Daher ist es am besten, erst mit Infusionen anzufangen, wenn die Vorteile die Nachteile überwiegen, d.h., wenn eine Katze ohne sie austrocknen würde.

 

Dr. Katherine James vom Veterinary Information Network geht von diesem Fall aus, und die meisten CNE-Katzen profitieren davon, wenn ihre Kreatininwerte ständig über 300 bis 350 μmol/L (International) oder (3,5 bis 4 mg/dl USA) liegen. Das entspricht Stadium 3 des IRIS Einstufungssystem. Wenn Ihr TA meint, Ihre Katze ist noch nicht so weit fortgeschritten, und scheint nicht ausgetrocknet zu sein, ist es wahrscheinlich sicherer, zu diesem Zeitpunkt noch keine subkutanen Infusionen zu verabreichen.

 

Die Hauptausnahme von dieser allgemeingültigen Regel sind Katzen, deren Kreatininwerte anfangs - meistens bei der Erstdiagnose  - erheblich höher lagen. Lag der Kreatininwert Ihrer Katze bei Diagnosestellung z.B. über 550 μmol/L (International) oder (6,0 mg/dl USA) und fällt nun langsam bis auf 300 μmol/L (International) oder (3,5 mg/dl USA) ab, wird sie vermutlich weiter von regelmäßigen subkutanen Infusionen profitieren. Katzen mit einer Pankreatitis neigen besonders zu Austrocknung und benötigen manchmal bereits bei einem Kreatininspiegel unter 300 μmol/L  (International) oder (3,5 mg/dl USA) subkutane Infusionen.

 

Wann immer mehr Flüssigkeit verloren geht als aufgenommen wird, können vorübergehend Infusionen nötig sein. Fühlt eine CNE-Katze sich durch eine Austrocknung verursachendes Erbrechen oder Durchfall nicht wohl, oder hört sie auf zu Essen oder zu Trinken, profitiert sie vielleicht von einer einmaligen subkutanen Infusion. Meine TÄ gab meiner nicht-CNE-Katze, als sie unter schwerem Erbrechen und Durchfall litt, aus diesem Grund Infusionen.

 


Die Flüssigkeitsmenge


 

Sprechen Sie mit Ihrem TA, um die richtige Entscheidung für Ihre Katze zu treffen. When you see recommendations regarding the amount of fluid that a cat needs each day, be aware that often this is total fluid amount. Katzen decken den überwiegenden Teil ihres täglichen Flüssigkeitsbedarfs über Futter und Wasser (die meisten Dosenfuttersorten enthalten um die 80 Prozent Wasser).

 

Nachfolgend einige Empfehlungen for subcutanous fluid amounts von Veterinärspezialisten: 

 
Spezialist Quelle Durchschnittliche Katze Häufigkeit
Dr. Katherine James Veterinary Information Network Nicht mehr als 100ml Normalerweise täglich
Dr. David Polzin Staged management of chronic kidney disease in dogs and cats 75 - 100 ml Alle 1-3 tage
Dr. Catherine Langston Managing fluid and electrolyte disorders in renal failure 75 - 100 ml

Täglich oder

jedn zweiten Tag

Sparkes A. et al. ISFM consensus guidelines on the diagnosis and management of feline chronic kidney disease 75 - 150 ml Alle 1-3 Tage
International Cat Care International Cat Care Ungefähr 60 - 100 ml

2-3mal wöchentlch

 

Dr. Katherine James vom Veterinary Information Network sagt, Katzen benötigen im Allgemeinen nicht mehr als 100 ml an subkutanen Infusionen täglich. Ausnahmen sind besonders große oder kleine Katzen (the latter may need less).

 

In Staged management of chronic kidney disease in dogs and cats (2009), einem Vortrag auf dem 34. World Small Animal Veterinary Association World Congress, sagt Dr. David Polzin: „Bei Patienten mit Anzeichen einer ständigen chronischen oder immer wieder auftretenden Austrocknung, kann eine andauernde längere subkutane Infusionstherapie in Betracht gezogen werden. Normalerweise wird eine ausgewogene Elektrolytlösung (z.B. Ringerlaktat) subkutan je nach Bedarf entweder täglich bis hin zu jedem dritten Tag gegeben. Die verabreichte Menge richtet sich nach der Größe des Patienten. Eine normal große Katze benötigt ungefähr 75 bis 100 ml pro Sitzung."

 

International Cat Care states "Generally around 10-20 ml/kg of fluid can be given at a single SQ injection site." Some people interpret this to mean it is safe to give 5-10 ml/lb to a cat, but the link is referring to how much to inject in one place, not how much to give generally, and goes on to say "around 60-100 ml for an average sized cat."

 

ISFM consensus guidelines on the diagnosis and management of feline chronic kidney disease (2016) Sparkes A. H., Caney S., Chalhoub S., Elliott J., Finch N., Gajanayake I., Langston C., Lefebvre H., White J. & Quimby J., Journal of Feline Medicine & Surgery 18 pp219-239 schreiben: „Eine andauernde subkutane Flüssigkeitstherapie (75 bis 150 ml alle ein bis drei Tage) zum  Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts kann entweder ambulant oder zu Hause durch die Halter durchgeführt werden.“

 

International Cat Care schreibt: „Insgesamt können ungefähr 10 bis 20 ml/kg Flüssigkeit pro Injektionsstelle infundiert werden.“ Manche Menschen interpretieren das, als ob eine Menge zwischen 5 und 10 ml/lb ungefährlich für eine Katze ist. Aber die Information bezieht sich darauf, wie viel man an einer einzelnen Stelle injizieren kann und nicht, wie viel man insgesamt geben darf. Weiter steht dort: „ungefähr 60 bis 100 ml für eine durchschnittlich große Katze“.

 

Was denke ich? Basierend auf meiner langjährigen Erfahrung bekommt eine durchschnittliche Katze von 4,5 kg ungefähr 100 ml täglich. Größere Katzen könnten 125 ml oder sogar mehr brauchen, kleinere hingegen täglich nur ungefähr 50 bis 75 ml. Seien Sie vorsichtig bei Katzen mit Herzerkrankungen, bei ihnen können Probleme mit der Flüssigkeitsverarbeitung auftreten, sie vertragen eventuell nur kleinere Mengen, dafür aber vielleicht öfter, zum Beispiel zwei Mal täglich 50 ml statt ein Mal täglich 100 ml.

 

Da sich Katzen sich in ihren individuellen Bedürfnissen unterscheiden, besprechen Sie mit Ihrem TA, wie viel Ihre Katze bekommen soll. Fangen Sie langsam an und streben Sie die niedrigste Menge an, die ausreicht, um Ihre Katze ausreichend hydriert zu halten. Leben Sie in einem heißen, feuchten Klima ohne Klimaanlage, benötigt Ihre Katze eventuell mehr als eine Katze in einer kühleren Gegend. Erbricht sie viel oder hat Durchfall und frisst nicht, kann vorübergehend auch eine größere Flüssigkeitsmenge nötig sein, um den durch die Krise entstandenen Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Katzen, deren Diagnose nach einem schweren Zusammenbruch gestellt wurde, benötigen wahrscheinlich ebenfalls mehr Infusionen. Aber das ist nicht immer der Fall, besonders nicht bei Katzen, deren Zusammenbruch durch eine akute Niereninsuffizienz verursacht wurde. Sie brauchen möglicherweise, sobald sie sich erholt haben, überhaupt keine Infusionen mehr.

 

Um entscheiden zu können, wie viel Flüssigkeit Ihre Katze benötigt, müssen Sie genau auf Anzeichen von Austrocknung achten und überprüfen, ob die Flüssigkeit auch richtig absorbiert wird. Eine Beule ist normal. Für gewöhnlich dauert es bis zur vollständigen Flüssigkeitsabsorption sechs bis acht Stunden, bei einigen Katzen auch länger. Vielen Menschen fällt die Überwachung des Flüssigkeitsbedarfs Ihrer Katze durch Wiegen am leichtesten. Wenn Sie Ihre Katze regelmäßig wiegen, und ihr Gewicht fällt, könnte das auf eine Austrocknung hinweisen. Steigt das Gewicht, besteht die Möglichkeit einer Flüssigkeitsansammlung und –stauung, und damit die Gefahr einer Überhydrierung. Coco's Page bietet dazu weitere Informationen.

 

Bekommt Ihre Katze die richtige Menge an subkutanen Infusionen, wird sie auch nicht mehr diese enormen Wassermengen trinken.

 

Verschlechtern sich ihre Blutwerte, heißt das nicht automatisch, dass auch die Infusionsmenge erhöht werden muss. Geben Sie mehr, als für die ausreichende Hydratation Ihrer Katze benötigt wird, ist das eine zusätzliche Anstrengung für die Nieren (siehe Wann sollten subkutane Flüssigkeiten eingesetzt werden). Das kann nicht nur zu Unwohlsein bei Ihrer Katze führen, es kostet auch mehr.

 

Verbessern sich ihre Blutwerte, oder scheint es, als würde sie die Flüssigkeit nicht mehr absorbieren, benötigt sie vielleicht weniger oder gar keine Infusionen mehr. Fragen Sie Ihren TA, ob Sie die Menge reduzieren oder sogar ganz aufhören sollen. Machen Sie das aber langsam, damit die kranken Nieren Zeit zur Anpassung haben. Das trifft auch auf Katzen mit niedrigen Blutwerten zu, denen der TA Infusionen verordnet hatte. Fragen Sie, ob Sie mit den Infusionen wieder aufhören können, um zu sehen, wie es Ihrer Katze damit geht. Aber gehen Sie auf jeden Fall langsam dabei vor.

 


Wenn Ihr TA große Mengen Infusionsflüssigkeit empfiehlt


 

Infusionen sind keine harmlose Behandlungsmethode, und mehr ist hier keinesfalls immer besser. Die Verabreichung zu hoher Flüssigkeitsmengen kann gefährlich sein. Leider musste ich feststellen, dass einige TÄ sehr hohe Flüssigkeitsmengen empfehlen. In den meisten Fällen ist das unnötig, in einigen Fällen sogar riskant: Es erhöht die Natriumbelastung der Nieren, das wiederum kann zur Entwicklung von Bluthochdruck führen und im schlimmsten Fall eine Überhydrierung verursachen. Manche TÄ behaupten, es sei unmöglich, eine Katze durch subkutane Infusionen zu überhydrieren. Aber wenn Sie einer 4,5 kg schweren Katze täglich 300 ml Infusionen geben, entspricht das einer täglichen Menge von 4,5 Litern für einen 150 Pfund schweren Mensch. Das liegt sehr weit über der Menge, die die meisten Menschen (und Katzen) verarbeiten können.

 

Eine ganze Reihe Menschen schrieb mir, dass sie die Risiken einer Überhydrierung auf die harte Tour kennenlernen mussten, denn einige Katzen starben traurigerweise an den Folgen. In Chronic kidney disease (2007) schreibt Dr. D. J. Polzin: "Chronische subkutane Infusionen können bei einigen Patienten zu einer Flüssigkeitsüberladung führen, insbesondere, wenn die hier empfohlenen Flüssigkeitsmengen stark überschritten werden. Uns wurden einige Katzen vorgestellt, die große Mengen Infusionsflüssigkeit bekommen hatten (200 bis 400 ml/Tag) und aufgrund von Pleuraergüssen mit schwerer Atemnot zu uns kamen. Dieser Umstand kann normalerweise vermieden werden, wenn die verabreichte Flüssigkeitsmenge reduziert wird.“ Er erwähnt, dass sich bei Katzen mit einer metabolischen Azidose durch die Infusionstherapie das Risiko eines Lungenödems noch erhöht.

 

Reagieren Sie deshalb nicht panisch, aber behalten Sie Ihre Katze bei subkutanen Infusionen im Auge. Wiegen Sie sie regelmäßig, zählen Sie die Atemzüge, und achten Sie auf Warnzeichen einer Überhydrierung and read about the treatment of overhydration here. Oben finden Sie Tipps, wie Sie die Flüssigkeitsmenge langsam wieder reduzieren können.

 

Die Universitätsklinik für Kleintiere Leipzig stellt Informationen über die Mengen bei verschiedenen Austrocknungszuständen zur Verfügung. 

 

Coco's Page informiert, wie die nötige Flüssigkeitsmenge berechnet wird. Verändern Sie nie die Menge ohne Wissen und Zustimmung Ihres Tierarztes.

 


Häufigkeit von Infusionen


 

Das hängt wieder sehr stark von den individuellen Bedürfnissen Ihrer Katze ab. Hier sind einige Tierarztempfehlungen: 

 

In Staged management of chronic kidney disease in dogs and cats (2009), eine Vortrag auf dem 34. World Small Animal Veterinary Association World Congress, sagt Dr. David Polzin: „Bei Patienten mit Zeichen chronischer oder wiederkehrender Dehydratation, sollte eine Langzeitflüssigkeitstherapie in Betracht gezogen werden. Normalerweise wird eine ausgewogene Elektrolytlösung (z.B. Ringerlaktat) täglich bis hin zu alle drei Tage je nach Bedarf subkutan injiziert. Die verabreichte Menge richtet sich nach der Patientengröße, eine durchschnittliche Katze bekommt zwischen 75 und 100 ml pro Infusion.“

 

ISFM consensus guidelines on the diagnosis and management of feline chronic kidney disease (2016) Sparkes A. H., Caney S., Chalhoub S., Elliott J., Finch N., Gajanayake I., Langston C., Lefebvre H., White J. & Quimby J., Journal of Feline Medicine & Surgery 18 pp219-239 schreiben: „Wiederholte subkutane Infusionen (75 bis 150 ml alle ein bis drei Tage) können ambulant oder durch den Besitzer durchgeführt werden, um den Hydratationsstatus zu erhalten.“

 

International Cat Care schreibt: „Die meisten Katzen, die eine Flüssigkeitstherapie brauchen, bekommen einmal wöchentlich bis hin zu einmal täglich Infusionen (wobei zwei- bis dreimal wöchentlich die häufigste Variante ist).“

 

Wie Sie sehen, stimmen die Meinungen überein, dass Infusionen in der Regel zwischen ein bis zu drei Tagen Abstand verabreicht werden sollen. Ich denke, die Mehrheit der Katzen aus Tanya's CKD Support Group wird einmal täglich infundiert. Einige Katzen der Gruppe werden nur zwei bis dreimal wöchentlich infundiert, und ein kleiner Prozentsatz dehydriert sehr schnell – wie Thomas – wenn sie nicht zweimal täglich Infusionen bekommen (bei diesen Katzen handelt es sich häufig um Tiere, die zum Diagnosezeitpunkt einen schweren Zusammenbruch hatten). Besprechen Sie die speziellen Anforderungen Ihrer Katze mit Ihrem TA, und streben Sie einen gleichmäßigen und regelmäßen Modus an.

 

Normalerweise sind häufige kleinere Mengen besser, z. B. 100ml täglich statt 200ml jeden zweiten Tag. Wenn Sie es sich überlegen, stellen Sie fest, dass das Sinn macht. Angenommen, Sie möchten täglich acht Gläser Wasser trinken. Ist es da nicht besser, wenn Sie täglich acht Gläser trinken statt 16 an einem Tag und dafür am nächsten Tag gar keines? Das gleiche Prinzip trifft auf subkutane Infusionen zu.

 

Warum einige TÄ nur einmal wöchentlich eine Infusion empfehlen, kann ich persönlich gar nicht nachvollziehen. Das ist zu selten, um tatsächlich etwas zu bewirken und macht nur Sinn, wenn Sie Ihre Katze wegen Erbrechen, Durchfall oder weil eine Hitzewelle bei Ihnen herrscht, und Sie keine Klimaanlage haben, einmalig infundieren, dann ist es hilfreich. Die meisten CNE-Katzen brauchen jedoch mindestens dreimal wöchentlich ihre Infusionen.

 

Hin und wieder müssen Sie vielleicht eine Infusionssitzung überspringen, vielleicht sind Sie krank oder Ihre Katze wehrt sich zu stark. Eine einmalige Sitzung zu verpassen ist bei den meisten Katzen noch nicht besorgniserregend, achten Sie aber so gut es geht auf Regelmäßigkeit.

 


Benötigt meine Katze für immer subkutane Infusionen?


 

Fangen Sie mit den Infusionen zum richtigen Zeitpunkt an, d.h., sie sind nötig, um Ihre Katze vor einer Austrocknung zu bewahren (bei den meisten Katzen ist das so bei einem Kreatininwert von ständig über 300 bis 350 μmol/L (International) oder 3,5 bis 4 mg/dl (USA), wird Ihre Katze sie von da an wohl immer benötigen. Es gibt jedoch immer auch Ausnahmen. Einige Katzen brauchen Infusionen nur, um eine Krise zu überstehen (z.B. bei schwerem Durchfall oder austrocknendem Erbrechen), ganz besonders, wenn sie noch jung sind, oder ihre Blutwerte normalerweise noch ziemlich gut sind.

 

Sollten Sie jemals versuchen, die Infusionsmenge zu reduzieren oder ganz aufzuhören, ist es sehr wichtig, dabei langsam vorzugehen, denn kranke Nieren sind an Veränderungen nicht mehr so anpassungsfähig wie gesunde Nieren.

 


Wie man subkutane Infusionen verabreicht


 

Es gibt zwei Hauptmöglichkeiten, Infusionen zu verabreichen. Entweder per Infusionsset oder per Spritze. In den USA ist die Infusionsset-Methode sehr weit verbreitet, in GB (wo es sehr unüblich ist) wird normalerweise die Spritzenmethode angeboten. Menschen mit einer Spritzenphobie haben die Möglichkeit eines implantierten Katheters.

 

Infusionsset-Methode


Die Infusionsset-Methode ähnelt in gewisser Weise einem intravenösen Tropf, nur fließt hier die Flüssigkeit statt in die Vene unter die Haut. Außerdem geben Sie eine kleinere Menge viel schneller. Sie benötigen Infusionsflüssigkeit, Nadeln und Infusionsset (IV Set). Das Infusionsset verbindet den Flüssigkeitsbeutel mit der Nadel, die dann unter die Haut geschoben wird. Der Beutel wird hoch aufgehängt, damit durch die Schwerkraft die Flüssigkeit durch das Infusionsset in die Nadel und dann in die Katze fließt.

 

Im Kapitel Wie man Infusionen per Infusionsset verabreicht finden Sie Links zu Videos, die diese Methode zeigen und Fotos von Thomas Katzenfreundin, Purr Box, als Modell.

 

Hier finden Sie weitere Tipps, wie Sie sich auf das Geben subkutaner Infusionen vorbereiten können.

 

Spritzenmethode


Bei dieser Methode wird ebenfalls Flüssigkeit unter die Haut gespritzt. Aber statt eines Infusionssets (ein Schlauch, der die Flüssigkeit vom Beutel zur Nadel leitet), wird die Flüssigkeit durch eine Spritze aus dem Beutel gezogen, die Nadel auf die Spritze angeschraubt und unter die Haut geschoben. Anschließend drücken Sie sanft auf die Spritze und lassen die Flüssigkeit in die Katze laufen. Bei dieser Methode ist die verabreichte Flüssigkeitsmenge leichter und genauer zu bestimmen, normalerweise ist sie auch viel schneller. Dafür benötigen Sie Infusionsflüssigkeit, Nadeln und Spritzen.

 

Hier sind Links zu Videos mit dieser Methode und Fotos von Thomas als Modell im Kapitel Wie man subkutane Infusionen verabreicht: Die Spritzenmethode.

 

Hier finden Sie weitere Tipps, wie Sie sich auf das Geben subkutaner Infusionen vorbereiten können.

 


Wie kann ich mich zu subkutanen Infusionen überwinden?


 

Wenn Sie wie ich eine Nadelphobie haben, macht Sie vermutlich schon der bloße Gedanken daran krank. Und doch stach ich fast acht Monate lang zweimal täglich eine Nadel in Thomas. Ehrlich, es wird leichter. Anfangs hatte ich Horror davor, viel stärker als Thomas, aber bald wurde es ein Teil unseres täglichen Lebens, genau wie Zähne putzen. Wir hatten uns daran gewöhnt, er hatte sich daran gewöhnt – und es dauerte täglich nur zehn Minuten, ihm seine Medikamente und seine Infusionen zu geben.

 

Denken Sie daran: Sie tun das, um Ihrer Katze zu helfen. Das Cornell University College of Veterinary Medicine zeigt das Video einer Katze, die subkutane Infusionen bekommt, dort steht: "Das kann DIE wichtigste Sache sein, mit der Sie Ihrer Katze zu Hause helfen.“ Sind Infusionen nötig, können sie einen erstaunlichen Unterschied im Wohlbefinden Ihrer Katze ausmachen. Es ist, wie eine ausgetrocknete Pflanze zu beobachten, die gewässert wurde und danach wieder aufblüht. Wenn Sie einmal gesehen haben, welchen Unterschied diese Infusionen bewirken, finden Sie die Kraft dafür irgendwie. Während der letzten siebzehn Jahre hörte ich buchstäblich von Tausenden von Menschen, die ihre Katzen zu Hause regelmäßig infundieren und erinnere mich nur an eine einzige Person, die ihre Nadelphobie nicht überwinden konnte (allerdings hat sie es noch nicht einmal versucht). Lesen Sie Sandis Geschichte unten, überdenken Sie die dort gegebenen Tipps, atmen Sie tief durch, fangen Sie an. Brauchen Sie während der Eingewöhnungsphase moralische Unterstützung, treten Sie der Gruppe Nierenkranke Katze oder Tanya's CKD Support Group (wenn Sie Englisch können) bei.

 

Einige Menschen schrecken davor zurück, subkutane Infusionen selbst zu verabreichen, weil ihre TÄ ihnen eine aberwitzig hohe Summe für das Zubehör berechnen. Der höchste mir bekannte Preis betrug 78 US$ für einen einzigen Beutel Infusionsflüssigkeit! Das ist wirklich ungeheuerlich, wenn man bedenkt, dass das Zubehör in den USA und Kanada sehr preiswert ist. Ein ganzer Karton mit zwölf Infusionsbeuteln kostet 30 bis 80 US$ (zum Zeitpunkt, als dieser Person 78 US$ berechnet wurden, kostete ein ganzer Karton 16 US$!). Im Kapitel Wo Sie das Zubehör günstig bekommen können erhalten Sie Tipps, wo Sie Beutel und anderes Zubehör zu vernünftigen Preisen in D/A/CH kaufen können.

 

Sandi and Maz - Lernen wie man sich überwinden kann, Infusionen zu geben


 

Sandi beschreibt hier, wie sie ihre Nadelphobie überwand und Maz erfolgreich infundierte, bevor sie ihn gehen lassen musste.

 

„Ich weiß, einige von Ihnen sind wirklich sehr nervös/angespannt bei der Vorstellung, selbst Infusionen zu geben. Daher dachte ich, meine Geschichte ist vielleicht hilfreich.

 

„Zuerst muss ich betonen, dass ich die größte Nadelphobikerin der Welt bin (fragen Sie nicht, wie es ist, wenn mir Blut abgenommen werden soll!). Als bei Maz letzten Oktober CNE diagnostiziert wurde, und ich erfuhr, dass er subkutane Infusionen benötigt, heulte ich einen Tag lang nur aus Angst, ihn infundieren zu müssen, und wegen der Angst, Maz zu verlieren. Glücklicherweise sah eine TA-Helferin meine Tränen und stimmte zu, ihn dreimal wöchentlich bei mir zu Hause zu infundieren (ich zahlte ihr 45 US$ incl. Material).

 

„Das ging sechs Monate. Während dieser Zeit fing immer ich Maz ein, wenn sie kam (er versuchte, sich immer zu verstecken) und während der Infusion streichelte ich ihn sanft.  Dabei gewöhnte ich mich an den Anblick der unter die Haut gleitenden Nadel. Durch Tanyas Support Gruppe lernte ich sehr viel, z. B. wie man den Vorgang angenehmer gestalten kann (aufwärmen der Flüssigkeit usw.). Die Helferin meinte, ich wisse mittlerweile genauso viel über die Verabreichung von Infusionen wie sie, aber ich wehrte ab, ich könne meinen kleinen Katerbuben einfach nicht stechen. Im April trat sie eine neue Arbeitsstelle an, keine der anderen Helferinnen wollte kommen. Jetzt hing WIRKLICH ALLES AN MIR! Ich war vor Angst wie gelähmt, aber mit Hilfe der TA-Helferin lernte ich, was ich tun musste. Ich lernte, was für einen großen Unterschied das Aufwärmen der Infusionsflüssigkeit macht, und dass er die Infusionen vergisst, – außer dem ersten Einstich – wenn er Leckerlis bekommt.  Danach genießt er nur noch seine Leckerlis (etwas Fancy Feast) plus einer Menge Liebe. Heute kommt es sogar vor, dass er manchmal dabei schnurrt!

 

„Ich muss zugeben, ich mag ihn immer noch nicht stechen (ich brauche ein, zwei Minuten, bis ich mich überwinde). Dann sage ich ihm ganz sanft, dass er jetzt seine Behandlung bekommt, nehme ihn mit ins Bad, wo sein Lieblingshandtuch und die Leckerlis ihn bereits erwarten, und los geht’s!

 

Glauben Sie mir daher bitte, wenn ich Ihnen sage, es ist nicht so schlimm wie es scheint. Lesen Sie die Antworten in Tanya's Feline CRF Support Group und die Informationen auf Helens Webseite, und Sie werden feststellen, es wird Ihnen und Ihrer Mieze damit innerhalb kürzester Zeit gut gehen!

 

„Ich hoffe, das hilft!" 

 


Giftube, Subkutane Katheter oder Skin Button (Hautknopf)


 

Wenn Sie es wirklich gar nicht ertragen können, subkutane Infusionen zu verabreichen, oder Ihre Katze wehrt sich zu vehement, bevorzugen Sie vielleicht einen implantierten Zugang. Diese Produkte werden der Katze in Narkose unter die Haut implantiert, und die Flüssigkeit wird dort einfach hineingegeben (selbstverständlich dürfen Sie nicht zu viel geben).

 

In GB können Sie auf Schwierigkeiten stoßen, die Zustimmung Ihres TA zu bekommen. Aber manchmal stimmt ein TA nur unter der Voraussetzung zu, dass einer dieser Katheter eingesetzt wird.

 

Subcutaneous fluid port-associated soft tissue sarcoma in a cat (2013) McLeland S. M., Imhoff D. J., Thomas M., Powers B. E. & Quimby J. M., Journal of Feline Medicine and Surgery 15(10) pp917-920 berichten über den Fall einer Katze, die am implantierten Flüssigkeitszugang nach vier Jahren Krebs bekam. Der Bericht folgert: „Obwohl der Katzenbesitzer über die vier Jahre Lebensqualität durch dieses Hilfsmittel zufrieden war, sollte diese Komplikation mit ins Kalkül gezogen werden, wenn Zugänge über einen so langen Behandlungszeitraum gelegt werden.“ Nebenbei bemerkt: Die fragliche Katze war 20 Jahre alt und litt bereits seit zehn Jahren an CNE – das ist wirklich eine Leistung.

 

Hypodermoclysis: an alternative infusion technique (2001) Sasson M. & Shvartzman P., American Family Physician 64(9) pp1575-8 erklären den Einsatz von Skin Buttons bei Menschen.

 

Mar Vista Vet bietet Informationen über diese Produkte an, dort ist auch das Foto eines Skin Button zu sehen.

 

Giftube und andere subkutane Katheter


Das Original heißt Giftube (Greta Implantable Fluid Tube, benannt nach der Patientin, für die sie entwickelt wurde). Es gibt auch eine Subcutaneous Catheter Set von einem anderen Hersteller. Das Einsetzen eines dieser Katheter kostet ungefähr 200 bis 300 US$.

 

Die Infektionsrate dieser Katheter liegt bei über zehn Prozent, was ich besorgniserregend finde. Außerdem ist es extrem teuer, denn ein Infusionsbeutel kann nur für eine einzige Infusionsrunde eingesetzt werden und muss anschließend weggeworfen werden (wegen des Infektionsrisikos). Hinzu kommt, dass viele Katzen im Jahr zwei oder mehr Katheter implantiert bekommen, da die eingesetzten Katheter Probleme verursachen und dann entfernt werden müssen. Normalerweise grschieht das, weil der Körper der Katze den Katheter als Fremdkörper betrachtet und bildet daher eine Art Membran um ihn herum, die dann verhindern kann, dass die Flüssigkeit sanft in den Körper fließt. Zusätzlich empfinden viele Katzen den Katheter als störend, kratzen ständig daran und müssen daher häufig einen Verband oder einen kleinen Pullover tragen, um den Katheter nicht zu verschieben oder herauszureißen.

 

Ich empfehle Ihnen aus diesem Grund, idealerweise die Standardmethoden zu nutzen und diese Produkte als letztes Hilfsmittel einzusetzen. Entscheiden Sie sich dafür, stellen Sie bitte sicher, dass Ihr TA weiß, was er/sie tut. Viele Menschen mussten nach der Katheterimplantation feststellen, dass ihr TA noch nie zuvor einen implantierte, und ihre Katze als Versuchskaninchen benutzt wurde. Ich persönlich ziehe es vor, das vorher zu wissen und sicherzustellen, dass mein TA mir bei allen Problemen helfen kann, bevor sie auftreten.

 

PractiVet – die Website des Herstellers der Giftube

Smiths Medical (SurgiVet stellt ein vergleichbares Produkt namens Subkutanes Katheterset her. Hier finden Sie ein Informationsblatt.

 

Skin Button (Hautknopf)


Es gibt ein anderes, neueres Produkt, namens „Skin Button" (übersetzt: Hautknopf), das durch Hypodermoklyse funktioniert. Der „Skin Button" ist ein kleiner Ring, ungefähr von der Größe eines Mantelknopfes, und besteht wie ein Mantelknopf aus zwei Teilen. Einer auf, einer unter der Haut. Anders als die beiden o.g. Produkte wird er statt unter Vollnarkose bei Lokalanästhesie eingesetzt. Die Haut soll um den Knopf herum wachsen und dadurch das Risiko des Eindringens von Bakterien verringern. Leider bestehen auch hier ähnliche Risiken der Reizung wie bei der Giftube und dem Endo-Sof-Katheter, außerdem verstopft er leicht. Die Kosten liegen bei ungefähr 100 US$ plus TA-Honorar. Zusätzlich ist eine spezielle Nadel erforderlich, die die Kosten weiter erhöht.

 

Norfolk Vet Products produziert eine Art Skin Button. 

 


Wann man KEINE subkutanen Infusionen verabreichen sollte


 

Subkutane Infusionen sind nicht immer geeignet, tatsächlich können sie unter gewissen Umständen mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Geben Sie Ihrer Katze KEINE Infusionen, wenn:

  1. Ihre Katze so stark dehydriert ist, dass Ihr Tierarzt intravenöse Infusionen (IV) für die geeignetere Methode hält. Unter bestimmten Umständen ist IV die einzig richtige Behandlungsmethode. Falls Ihre Katze sehr hohe Blutwerte hat (Kreatininwert über 650 µmol/L international oder 7 mg/dl USA), profitiert sie anfangs mehr von IV Infusionen, und und erhält bei Bedarf anschließend zu Hause subkutane Infusionen.

  1. Ihre Katze herzkrank ist. Eine Flüssigkeitstherapie ist trotzdem möglich, jedoch muss Ihr Tierarzt entscheiden, ob sie für Ihre Katze geeignet ist und Mengen und Häufigkeit der Infusionen festlegen.

  1. Ihr Tierarzt diese Behandlung aus anderen medizinischen Gründen ablehnt.

  1. Die Flüssigkeit von der letzten Gabe noch nicht absorbiert wurde.

  1. Ihre Katze überhydriert ist. Manchmal ist das offensichtlich, oder Ihre Katze fühlt sich „matschig“ an, wie eine mit Wasser gefüllte Plastiktüte. Das kann passieren, wenn zusammen mit der Infusionsflüssigkeit etwas Luft unter die Haut kommt. Normalerweise ist das kein Problem. Passiert es aber häufig oder ständig, benötigt Ihre Katze möglicherweise eine geringere Menge. Andere Symptome einer Überhydratation können eine plötzliche Gewichtszunahme, Husten oder Nasenausfluss sein. Mehr Informationen dazu bekommen Sie im Kapitel Symptome. Eine Überhydratation kann mit einer Herzerkrankung zusammenhängen; aber im Gegensatz zur Behauptung einiger TÄ, kann es auch bei einer Katze mit einem vollkommen gesunden Herz auftreten. Es ist empfehlenswert, Ihre Katze regelmäßig zu wiegen, denn eine plötzliche oder ständige Gewichtszunahme kann ein frühes Warnsignal für ein auftretendes Problem sein.

  1. Die zusätzliche Flüssigkeit selbst ist aber auch eine zusätzliche Belastung der Niere und  kann die CNE beschleunigen. Außerdem können dadurch wichtige Elektrolyte ausgespült werden. Hinzu kommt, dass die Verabreichung von Infusionen, die nicht benötigt werden, auch den Blutdruck erhöhen können. Daher ist es am besten, nicht mit Sub-Qs zu beginnen, solange deren Nachteile die Vorteile überwiegen. Dr. Katherine James vom Veterinary Information Network glaubt, die meisten CNE-Katzen profitieren von subkutanen Infusionen, wenn ihr Kreatinin beständig höher als 300-350 µmol/L (US: 3.5-4 mg/dl) ist. Glaubt Ihr Tierarzt, die Krankheit Ihrer Katze hat dieses Stadium noch nicht erreicht, ist es vielleicht sicherer, zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu infundieren.

  1. Meine TÄ stimmte u.a. auch deshalb Infusionen zu, weil sie fand, Thomas würde dadurch nicht zu sehr gestresst. Sie und Ihr TA müssen bei der Entscheidung, ob Sie diesen Weg gehen wollen, auch die Persönlichkeit Ihrer Katze berücksichtigen. Aber gehen Sie nicht gleich davon aus, dass Ihre Katze es sich nicht gefallen lassen würde, denn viele Katzen, die es normalerweise hassen, irgendwelche Medikamente verabreicht zu bekommen, tolerieren subkutane Infusionen, weil sie sich danach soviel besser fühlen. Daher schlage ich vor, dass Sie es zumindest einige Wochen lang versuchen.

  1. Viele Katzen wirken glücklicher (sie sind aktiver und wacher und mit besserem Appetit) nach subkutanen Infusionen. Einige jedoch sind danach ungefähr eine Stunde lethargisch. Das ist vermutlich nichts, worüber Sie sich beunruhigen sollten. Kommt es häufiger vor, ist es möglich, dass Ihre Katze die Flüssigkeitszufuhr nicht gut verarbeiten kann. Ich würde daher empfehlen, dass Sie Ihren TA bitten, die Katze auf ein mögliches Herzleiden zu untersuchen oder auf einen Flüssigkeitsrückstau.

 

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Diese Seite zuletzt überarbeitet:  06. März 2017

Links auf dieser Seite zuletzt überprüft: 10. April 2012

 

   

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