Nieren und Herz sind eng verbunden, daher treten Herzerkrankungen
relativ häufig bei CNE-Katzen auf.
Dieses Kapitel behandelt die drei
häufigsten Herzerkrankungen, mit denen Sie konfrontiert werden könnten:
Hypertrophe Cardiomyopathie (HCM), Kongestives Herzversagen (KHV) und
arterielle Thromboembolie (Blutgerinnsel in den Beinen).
Obwohl es ein schwieriger Balanceakt ist, da die Behandlung
der Herzerkrankung für die Nieren eine zusätzliche Belastung darstellen
kann wie auch umgekehrt, lohnt sich häufig eine Behandlung.
Die Behandlung des Herzens muss auf jeden Fall immer Vorrang
haben.
Einführung
Die am häufigsten bei Katzen auftretenden Herzerkrankungen sind:
HCM ist die bei Katzen am häufigsten auftretende Herzerkrankung.
Schreitet
die Krankheit voran, können zusätzlich KHF und ATE auftreten.
Herzgeräusche
und/oder ein Galopprhythmussind
mögliche Symptome einer Herzerkrankung bei Katzen. In manchen Fällen
erweist sie sich als harmlos, aber auf jeden Fall sollten bei ihrem
Auftreten weitere Untersuchungen veranlasst werden.
Wie Katzen Herzprobleme verarbeiten ist von Katze zu Katze unterschiedlich
und hängt von der Art der Erkrankung ab, wie fortgeschritten sie ist und
wie gut die Katze auf die Behandlung anspricht. Aber in den meisten Fällen
würde ich sagen, lohnt sich eine Behandlung. Alles was zu einer
Verschlechterung der Herzerkrankung beitragen kann, wie
Anämie,
Hyperthyreoidismus
und
Bluthochdruck
sollte behandelt werden – in manchen Fällen reicht das sogar schon aus.
Insbesondere durch Schilddrüsenüberfunktion verursachte Herzerkrankungen
können sich verbessern oder sogar verschwinden, sobald die Schilddrüse
unter Kontrolle ist. Versuchen Sie, Stress auf ein Minimum zu reduzieren.
Herzpatient Katze
ist eine informative Seite des Veterinär-Kardiologen Dr. Ralf Tobias.
Experten über Herzerkrankungen bei der Katze ist eine informative Zusammenstellung des Veterinär-Kardiologen
Dr. Jan-Gerd Kresken für die „Interessengemeinschaft herzgesunde Katze
e.V.“
Heart
Smart ist
eine hilfreiche Seite des Cummings Veterinary Medical Center at Tufts
University.
Long Beach Animal Hospital
bietet einen detaillierten Überblick an, wie das Herz arbeitet und was
dabei falsch laufen kann.
Herzerkrankungen
und CNE
Durch die enge Zusammenarbeit von Herz und Nieren ist es nicht
ungewöhnlich, dass ein Herzpatienten eine Nierenerkrankung bekommt und
umgekehrt. Bei Menschen gibt es ein Syndrom genannt Cardiorenales Syndrom
(CRS). In
Volume overload and cardiorenal syndromes (2010)
Ronco C. & Maisel A. Congestive Heart Failure16 Supp 1 ppi-iv
wird es
als „Erkrankungen
des Herzens und der Nieren, wobei eine akute oder chronische Dysfunktionen
eines Organs eine akute oder chronische Dysfunktion bei dem anderen Organ
hervorrufen kann“
beschrieben.
In der Veterinärmedizin wächst das Interesse an den Interaktionen von Herz
und Nieren.
Cardiovascular-renal axis disorders in the domestic
dog and cat; a veterinary consensus statement (2015)
Pouchelon J. L., Atkins C. E., Bussadori C., Oyama M. A., Vaden S. L.,
Bonagura J. D., Chetboul V., Cowgill L. D., Elliot J., Francey T., Grauer
G. F., Luis Fuentes V., Sydney Moise N., Polzin D. J., Van Dongen A. M. &
Van Israël N., Journal of Small Animal Practice56(9) pp537–552
erörtern, was der Begriff Cardiovaskulär-Renale Disorder (CvRD) bei Katzen
und Hunden beinhaltet. Sie schreiben: „Herz-Kreislauf-Nierenerkrankungen
(CvRD) werden als krankheits-, toxin- oder medikamenteninduzierte
strukturelle und/oder funktionelle Schädigung der Nieren und/oder des
kardiovaskulären Systems bezeichnet, die zu Störungen der normalen
Interaktionen zwischen diesen Systemen führen und einer fortschreitenden
Schädigung entweder
bei
einem oder beiden.“
The heart-kidney axis with a special focus on renal
function in heart failure(2007)
Lefebvre H. P., State of the Art in Renal Disease in Dogs and Cats
Proceedings, Vetoquinol Academia
beschreibt (ab Seite 44 ff),
wie Herz- und Nierenerkrankungen bei Hunden interagieren, der Mechanismus
ist jedoch bei Katzen vergleichbar.
Vetline
stellt eine deutschsprachige Broschüre über das Kardiorenale Syndrom zur
Verfügung mit den Themen:
Das kardiorenale Syndrom – Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie in
der Humanmedizin.
Der herzkranke Hund – Interaktion von Herz und Nieren.
Die herzkranke Katze – Interaktion von Herz und Nieren.
Fallbericht – Kardiorenale Symptomatik bei einem Siamkater.
Zytokine – Zytokinwirkung bei Herzerkrankungen.
Leidet eine Katze sowohl an einer Herz- als auch an einer
Nierenerkrankung, muss die Herzbehandlung immer Vorrang haben.
Selbst
wenn
die Behandlung des Herzleidens die Nieren zusätzlich belasten kann und
umgekehrt und dadurch die Behandlung beider Erkrankungen erschwert, ist es
in der Regel ratsam, Behandlungen zu versuchen, da es einigen Katzen damit
gut geht.
Symptome,
einschließlich Herzgeräusche und Galopprhythmus
Leider sind viele Katzen mit Herzproblemen asymptomatisch oder zeigen nur
sehr wenige Symptome. Das erschwert eine Diagnose, ebenso wie die
Tatsache, dass einige der möglichen Symptome denen einer CNE ähneln wie
Appetitmangel, Lethargie oder Erbrechen.
Bei manchen Katzen tritt ein Herzhusten auf,
auch wenn das häufiger bei einer kongestivem Herzversagen auftritt.
Weitere Symptome finden Sie direkt unten beschrieben.
Wenn Ihnen jedoch die Symptome Ihrer Katze bisher entgangen sind, machen
Sie sich bitte keine Vorwürfe.
Heart disease is difficult to detect in cats(2012)
Canadian Veterinary Medical Association schreibt: „Herzerkrankungen werden
häufig als die lautlosen Killer beschrieben, und das trifft ganz besonders
auf Katzen zu...Frühe Anzeichen einer Herzerkrankung bei Katzen sind sehr
leicht zu übersehen. Das liegt daran, dass diese frühen Symptome entweder
nicht vorhanden sind oder so subtil und unspezifisch, dass sie von den
Besitzern sehr selten bemerkt werden. Um die Sache noch komplizierter zu
machen, scheinen Katzen ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen ganz genau zu
kennen und neigen dazu, ihre Aktivitäten entsprechend anzupassen und
einzuschränken, was wiederum klinische Symptome verschleiern kann. Daher
ist es einfach, die frühen Symptome einer felinen Herzerkrankung zu
übersehen.“ Das traf ganz sicher auf meine Katze zu, deren einziges Symptom
ein Gewichtsverlust war, für den meine TÄ keine offensichtliche Ursache
fand. Daher gingen wir von einem altersbedingten Grund aus (sie war 16
Jahre alt).
Wenn Sie eine Herzerkrankung vermuten, können Sie in vielen Fällen ein
oder zwei Tage warten, bis Sie einen TA aufsuchen (obwohl ich für meine
Katze schnellstmöglich einen Termin während der üblichen
Praxisöffnungszeiten vereinbaren würde). Kann Ihre Katze jedoch nicht mehr
laufen oder ein Bein fühlt sich bei der Berührung kalt an, handelt es sich
um einen dringenden medizinischen Notfall, und Sie müssen unverzüglich
tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Hat Ihre Katze Atemprobleme, z.B.
Mühe beim Atmen oder eine erhöhte Atemfrequenz, würde ich sie
schnellstmöglich zum TA bringen, ganz besonders, wenn sie durch das
geöffnete Maul atmet.
Schnelle Herzschlagfrequenz (Tachykardie)
und hohe Atemfrequenz
Ein mögliches Symptom einer Herzerkrankung ist eine schnelle
Herzschlagrate. Katzen können bei einem TA-Besuch eine durch den Stress
erhöhte Herzfrequenz haben („Weißkittelsyndrom“), aber wenn das Herz Ihrer
Katze in Ruhestellung zu Hause sehr schnell schlägt, würde ich einen TA
aufsuchen.
Vielleicht fällt Ihnen auch eine schnellere
Atmung auf.
Die Atemfrequenz wird normalerweise gemessen, wenn die Katze ruht oder
schläft. Im Wachzustand wird sie immer höher sein. Einmal ein- und
ausatmen zählt als ein Atemzug.
Überraschenderweise gibt es wenig Übereinstimmung über die für Katzen
normalen Puls- und Atemfrequenzen, wie die folgende Tabelle zeigt:
Quelle
Puls (Schläge pro Minute)
Atemzüge pro Minute
Merck Veterinary Manual
120 - 140
Veterinary Drug Handbook
100 - 120 (alte Katzen)
The Cornell Book of Cats
160 - 240
20 - 30
The Pill Book Guide to Medication for Your Dog and
Cat
Feline cardiology (2011) Côté
E.,
MacDonald K A., Meurs K. M. & Sleeper M. M., Wiley-Blackwell geben
Referenzbereiche für Herz- und Atemfrequenzen für Katzen und Kätzchen
sowohl zu Hause als auch beim TA an.
Sleeping and resting respiratory rates in healthy
adult cats and cats with subclinical heart disease(2014)
Ljungvall I., Rishniw M., Porciello F., Häggström J & Ohad D.,Journal of
Feline Medicine and Surgery 16(4)pp281-290 schreiben: „"Unsere
Daten legen nahe, dass EN- und AH-Katzen [scheinbar gesunde Katzen mit
normalen Herzultraschall-Ergebnissen] ohne klinische Anzeichen einer
Herzerkrankung und Katzen mit bekannter subklinischer Herzkrankheit
im Allgemeinen eine stabile SRR [Schlafrhythmusrate] von <30 Atemzügen /
Minute
in
ihrer heimischen Umgebung haben,
und etwas höher und variabler RRR [Ruhe Atemfrequenz],
wenn sie bei den Kunden Zuhause gemessen wird."
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass "Katzen mit
einer durchschnittlichen
SRR
>
30 Atemzügen
/ Minute und Katzen,
bei denen viele
SRR-Messungen
> 30 Atemzüge / Minute wahrscheinlich eine zusätzliche
Untersuchung
rechtfertigen."
Einige
Menschenmit herzkranken
Katzen lernen, wie sie selbst bei ihren Katzen ein pädiatrisches
Stethoskop einsetzen können. Auch wenn Sie dies nicht tun,
fragen Sie Ihren Tierarzt, was für Ihre Katze normal ist.
Gewichts- und Muskelverlust (Kardiale Kachexie)
Katzen mit
Herzinsuffizienz können auch Gewicht verlieren, vor allem reine
Muskelmasse. Den Verlust reiner Muskelmasse aufgrund einer Herzerkrankung
bezeichnet man als „kardiale Kachexie“. Cachexia and sarcopenia: emerging syndromes of
importance in dogs and cats (2012)
Freeman L. M., Journal of Veterinary Internal Medicine26 pp3-17
zeigt das Foto eines Hundes mit diesem Symptom.
Rade C. &
Tobias R geht auch auf
kardiale Kachexie ein.
Eine meiner Katzen
litt an einer Herzerkrankung (HCM), ihr einziges Symptom bestand in
Gewichtsverlust.
Herzgeräusche
Verläuft der
Blutdurchfluss des Herzens nicht reibungslos sondern turbulent, tritt ein
Herzgeräusch auf. Das ist nicht dasselbe wie eine Arrhythmie. Heart murmurs in cats (2010) Yuill C., zeigt einen
hilfreichen Überblick über Herzgeräusche.
In den meisten
Fällen fällt dem TA beim Abhören mit dem Stethoskop (Auskultation) ein
Herzgeräusch auf.
Herzgeräusche werden
je nach Schweregrad in Gruppen von 1 bis 6 eingeordnet:
Grad 1
Der
niedrigste Grad, bei dem ein Geräusch zu hören ist. Häufig nur hörbar,
wenn die Katze ängstlich oder gestresst ist oder Schmerzen hat.
Grad 2
Ist unabhängig
vom emotionalen Zustand der Katze immer vorhanden, jedoch schwach, und
häufig nur in bestimmten Herzbereichen hörbar.
Grad 3
Kann vom
Tierarzt sofort gehört werden.
Grad 4
Wird ebenfalls
sofort gehört, zusätzlich tritt noch eine sirrende Vibration auf.
Grad 5
Ein sehr lautes
Herzgeräusch.
Grade 6
Ein extrem
lautes Herzgeräusch, häufig sogar ohne Stethoskop hörbar.
Veterinary Partnerinformiert über
Herzgeräusche und ermöglicht Ihnen, einen normalen Herzschlag und einen
mit einem Herzgeräusch zu hören.
Herzgeräusche müssen
nicht immer behandelt werden. Eine Behandlungsnotwendigkeit hängt sowohl
von der Ursache als auch der Schwere ab. Auch eine
Anämie oder eine
Schilddrüsenüberfunktionkönnen
Herzgeräusche verursachen, die jedoch wieder verschwinden, sobald diese
Auslöser behandelt und in den Griff bekommen wurden.
Herzgeräusche sind
nicht immer ein Anzeichen für ein Problem (ungefährliche Geräusche werden
auch als „benign“ bezeichnet, dabei handelt es sich um physiologische oder
harmlose Herzgeräusche). Management of incidentally detected heart murmurs in
dogs and cats (2015)
Côté E., Edwards N. J., Ettinger S. J., Luis Fuentes V., MacDonald K.
A., Scansen B. A., Sisson D. D., Abbott J. A.; Working Group of the
American College of Veterinary Internal Medicine Specialty of Cardiology
on Incidentally Detected Heart Murmurs Journal of the American
Veterinary Medical Association246(10) pp1076-88 schreiben,
dass es schwierig sein kann, festzustellen, ob ein Geräusch Anlass zur
Besorgnis gibt oder benign ist.
In der Studie Assessment of the prevalence of heart murmurs in
overtly healthy cats (2004) Côté E.,
Manning A. M., Emerson D., Laste N. J., Malakoff R. L. & Harpster N. K., Journal
of the American Veterinary Medical Association225 pp384-388
hatten 22 von 103 offenbar gesunden Katzen ein Herzgeräusch, aber nur vier
dieser 22 Katzen litten tatsächlich an HCM. Prevalence of cardiomyopathy in apparently healthy
cats (2009)
Paige C. F., Abbott J. A., Elvinger F. & Pyle R. L., Journal of the
American Veterinary Medical Association234(11) pp1398-1403
fanden heraus, dass „bei offenbar gesunden Katzen die Entdeckung eines
Herzgeräuschs kein zuverlässiger Indikator für eine Kardiomyopathie ist“.
Der Grad des
Herzgeräusches selbst ist daher noch kein Grund zu Besorgnis. In Heart murmurs and heart disease
(2013) Cats
Protection steht: „Der Grad eines Herzgeräusches sagt notwendigerweise
noch nichts darüber aus, ob eine Herzerkrankung mehr oder weniger schwer
ist, oder ob überhaupt eine vorliegt…Ein einzeln auftretendes Herzgeräusch
ist kein zuverlässiger Indikator für eine Herzerkrankung oder -dysfunktion
und tritt häufig auch bei gesunden Katzen auf.“
Bei einigen
Katzen treten aber Herzgeräusche aufgrund einer
Hypertrophen Kardiomyopathie auf.
International collaborative study to assess
cardiovascular risk and evaluate long-term health in cats with preclinical
hypertrophic cardiomyopathy and apparently healthy cats. The REVEAL study
(2018) Fox P. R.,
Keene B. W., Lamb K., Schober K. A., Chetboul V., Luis Fuentes V., Wess
G., Payne J. R., Hogan D. F., Motsinger-Reif A., Häggström J.,
Trehiou-Sechi E., Fine-Ferreira D. M., Nakamura R. K., Lee P. M.1, Singh
M. K., Ware W. A., Abbott J. A., Culshaw G., Riesen S., Borgarelli M.,
Lesser M. B., Van Israël N., Côté E., Rush J. E., Bulmer B., Santilli R.
A., Vollmar A. C., Bossbaly M. J., Quick N., Bussadori C., Bright J. M.,
Estrada A. H., Ohad D. G., Fernández-Del Palacio M. J., Lunney Brayley J.,
Schwartz D. S., Bové C. M., Gordon S. G., Jung S. W., Brambilla P., Moïse
N. S., Stauthammer C. D., Stepien R. L., Quintavalla C., Amberger C.,
Manczur F., Hung Y. W., Lobetti R., De Swarte M., Tamborini A., Mooney C.
T., Oyama M. A., Komolov A., Fujii Y., Pariaut R., Uechi M., Tachika Ohara
V. Y., Journal of Veterinary Internal Medicine 32(3)
pp930-943 überwachten 1008 Katzen mit HCM über einen Zeitraum von bis zu
15 Jahren. Es
stellte sich heraus, dass 82 Prozent der Katzen mit HCM Herzgeräusche
hatten, aber auch 46 Prozent der gesunden Katzen, wobei jedoch bei den
gesunden Katzen das Geräusch mit größerer Wahrscheinlichkeit niedriger war
(Grad 1 und 2).
Cardiomyopathy prevalence in 780 apparently healthy
cats in rehoming centres (the CatScan study) (2015) Payne
J. R., Brodbelt D. C. & Luis Fuentes V., Journal of Veterinary
Cardiology17(Suppl 1) ppS244–25 untersuchten 780 offenbar
gesunde Katzen und fanden heraus: „Die Herzgeräuschprävalenz betrug 40,8
Prozent (95 % Konfidenzintervall (CI) 37,3 - 44,3 %), 70,4 Prozent davon
wurden als funktional angesehen… Der positive prädikative Wert eines
Herzgeräusches als Hinweis auf eine HCM betrug 17,9 bis 42,6 Prozent (bei
älteren Katzen höher), und der negative prädikative Wert lag bei 90,2 bis
100 Prozent (bei jüngeren Katzen höher).
Prevalence of echocardiographic evidence of cardiac
disease in apparently healthy cats with murmurs (2011) Nakamura R. K., Rishniw M.,
King M. K. & Sammarco C. D., Journal of Feline Medicine & Surgery13 pp266-71,
fanden heraus, dass 53 Prozent der scheinbar gesunden Katzen mit
Herzgeräuschen in ihrer Studie an einer Kardiomyopathie litten und
schlossen daraus, dass „die Feststellung eines Herzgeräusches bei einer
Routineuntersuchung bei scheinbar gesunden Katzen weitere Untersuchungen
rechtfertigt.“
Auch andere
Untersuchungen wie Röntgen oder Ultraschall können veranlasst werden.
Selbst wenn sich ein
Herzgeräusch als benign herausstellt, ist es wichtig, es weiter im Auge zu
behalten.
Pet Place bietet einige Informationen über
Herzgeräusche an.
Die Tierärztlichen
Spezialisten bieten einen Überblick über Herzgeräusche und die
diagnostische Vorgehensweise bei Katzen in zwei Teilen an:
Teil 1,
Teil 2.
Herzpatient Katze ist eine Information
des Veterinärkardiologen Dr. Ralf Tobias über HCM.
Galopprhythmus
Auch ein
Galopprhythmus kann beim Abhören mit dem Stethoskop (Auskultation) gehört
werden. Wenn Sie das Herz abhören, hören Sie normalerweise zwei Töne
(dub-dub), aber bei Katzen mit einem Galopprhythmus sind es drei
(dub-dub-dub).
Auch aufgrund des
Alters können bei Katzen Galopprhythmen vorkommen. Aging in cats: common physical and functional
changes (2016) Bellows J., Center S.,
Daristotle L., Estrada A. H., Fickinger E. A., Horwitz D. F., Lascelles B.
D. X., Lepine A., Perea S., Scherk M. & Shoveller A. K., Journal of
Feline Medicine & Surgery18 pp533–550 schreiben: „Obwohl
Galopprhythmen bei vielen Katzen mit Herzmuskelerkrankungen auskultiert
werden, sollte man beachten, dass auch bei älteren Katzen (> 10 Jahre)
gelegentlich ein Galopprhythmus auftritt, dessen Ursache ein gealtertes
steiferes Ventrikel ist, ohne dass eine signifikante kardiovaskuläre
Erkrankung vorliegt.“
Subtle indications of pre-clinical heart disease in
cats 2016) Nguyenba T., MedVet Medical
& Cancer Centers for Pets schreibt: „Sogar bei einer schweren
Herzerkrankung, die Kongestives Herzversagen (KHV) auslöst, hat nur die
Hälfte der betroffenen Katzen Herzgeräusche. Werden andere auskultierbare
Anomalien wie Galoppgeräusche und Arryhthmien gefunden, kann das von
großem Nutzen sein, da diese zusätzlichen Befunde zu einer höheren
Sensitivität und Spezifität bei der Diagnostik von Herzerkrankungen bei
Katzen führen können.“
Ein Galopprhythmus
kann ein Hinweis auf ein Problem sein oder auch nicht, daher würde ich
immer zusätzliche Untersuchungen bei einer Katze mit einem Geräusch
veranlassen. Feline
hypertrophic cardiomyopathy, hypertension and hyperthyroidism (2010)Meurs K., CVC in Kansas City (Proceedings)schreibt:
„Ein bei einer Auskultation festgestellter Galopprhythmus kann auf eine
abnorme linksventrikuläre Füllphase hinweisen. Nachdem auch asymptomatische
Katzen betroffen sein können, empfehlen wir bei einem auskultierten
Geräusch oder Galopp eine Echokardiogrammuntersuchung.“
Diagnose
Basierend auf den
oben erwähnten Zeichen und Symptomen äußert Ihr Tierarzt vielleicht den
Verdacht auf eine Herzerkrankung und schlägt dann eventuell einige der
unten aufgeführten diagnostischen Methoden vor.
Obwohl viele dieser
Tests auch von Ihrem TA durchgeführt werden können, würde ich bei einem
starken Verdacht auf eine Herzerkrankung möglichst um eine Überweisung zu
einem Veterinärkardiologen bitten, um eine genaue Diagnose und einen
individuell auf die Katze zugeschnittenen individuellen Behandlungsplan zu
erhalten.
Cavalier Health listet Veterinärkardiologen in USA,
Kanada und GB auf.
DasCollegium
Cardiologicum e.V.
listet zertifizierte Kardiologen in D, A, CH, NL auf, leider ist die Liste
nicht vollständig. Mittlerweile gibt es immer mehr Veterinärkardiologen,
fragen Sie Ihren Tierarzt, wenn Sie auf dieser Liste keinen in Ihrer Nähe
finden.
Herzpatient Katze ist ein Artikel des Veterinärkardiologen Dr. Ralf
Tobias, in dem er ausführlich und mit vielen Bildern auch auf die
Diagnostik eingeht.
Auskultation (Stethoskop)
Anfangs wird Ihr TA
oft ein
Stethoskop zur Überprüfung des Herzens Ihrer Katze einsetzen, das nennt
man „Auskultation“. Möglicherweise hört Ihr TA dabei ein
Herzgeräusch oder einen
Galopprhythmus.
Falls das so ist,
geraten Sie nicht in Panik. Aging in cats: common physical and functional
changes (2016)
Bellows J., Center S., Daristotle L., Estrada A. H., Fickinger E. A.,
Horwitz D. F., Lascelles B. D. X., Lepine A., Perea S., Scherk M. &
Shoveller A. K., Journal of Feline Medicine & Surgery18 pp533–550
stellen fest: „Zahlreiche Studien an scheinbar gesunden Katzen und von
Katzen mit Kardiomyopathie zeigten immer wieder, dass die kardiale
Auskultation nicht sensitiv genug ist zur Erkennung einer
zugrundeliegenden Herzerkrankung.“
Ihr TA wird Ihnen
daher vielleicht weitere Untersuchungen anbieten.
Röntgen
Röntgen kann bei
Katzen mit Atemproblemen (beschleunigte oder schwere Atmung) sehr
hilfreich sein. Es ist der beste Weg, um herauszufinden, ob ein Pleuraerguss, pulmonales Ödem oder eine Aszites
vorliegt.
Das alles tritt häufig in Fällen von
Kongestivem
Herzversagen
auf.
Cardiovascular-renal axis disorders in the domestic
dog and cat; a veterinary consensus statement (2015)
Pouchelon J. L., Atkins C. E., Bussadori C., Oyama M. A., Vaden S. L.,
Bonagura J. D., Chetboul V., Cowgill L. D., Elliot J., Francey T., Grauer
G. F., Luis Fuentes V., Sydney Moise N., Polzin D. J., Van Dongen A. M. &
Van Israël N., Journal of Small Animal Practice56(9)pp537–552
halten fest: „Thoraxröntgen wird empfohlen, um festzustellen, ob eine
kongestive Herzinsuffizienz vorliegt oder nicht.“
Pulmonary pattern recognition (2009) Kunze C. & Lo W., Idexx
Digital Download2(3) zeigt Fotos von Röntgenbildern, u.a. das
einer Katze mit kongestivem Herzversagen.
Röntgenbilder sind
jedoch bei der Diagnose von HCM, der häufigsten Herzerkrankung von Katzen,
nur von begrenztem Nutzen. Feline
hypertrophic cardiomyopathy, hypertension and hyperthyroidism (2010)
Meurs K., CVC in Kansas City (Proceedings) sagt: „Röntgenbilder
können bei der Diagnose von Kardiomegalien und Herzkammervergrößerungen
hilfreich sein, und um Beweise für eine Herzinsuffizienz zu bekommen, aber
sie eignen sich NICHT für diese spezifische Form der felinen
Herzerkrankung.“
Obwohl Röntgen nicht
für die Diagnose von HCM bei Katzen eingesetzt werden kann, haben Katzen
mit HCM häufig ähnlich vergrößerte Herzen wie sie auf Valentinskarten zu
sehen sind, die Röntgenbilder zeigen also ein nach unten vergrößertes
Herz. Associations between ‘valentine’ heart shape, atrial
enlargement and cardiomyopathy in cats (2015)
Winter M. D., Giglio R. F., Berry C. R., Reese D. J., Maisenbacher H. W. &
Hernandez J. A., Journal of Feline Medicine & Surgery17(6) pp447-452
fanden heraus, dass 82 Prozent der Katzen dieser Studie an einer
Kardiomyopathie litten, aber nur 18 Prozent davon an einer hypertrophen
Kardiomyopathie, und auch bei einigen gesunden Katzen trat diese Form auf.
Echokardiogramm
(Ultraschall)
Der Herzultraschall,
idealerweise mit einem Colordopplergerät, ist der genaueste Weg zur
Diagnose einer hypertrophen Kardiomyopathie (HCM).
Cardiovascular-renal axis disorders in the domestic
dog and cat; a veterinary consensus statement (2015) Pouchelon J. L., Atkins C. E.,
Bussadori C., Oyama M. A., Vaden S. L., Bonagura J. D., Chetboul V.,
Cowgill L. D., Elliot J., Francey T., Grauer G. F., Luis Fuentes V.,
Sydney Moise N., Polzin D. J., Van Dongen A. M. & Van Israël N., Journal
of Small Animal Practice56(9) pp537–552 schreiben: „Eine
renale Bildgebung wird empfohlen, um die Diagnose, Prognose und möglichen
Therapien bei CvRD (Cardiovaskuläre Renale Erkrankungen) zu verbessern.
Konventionelle abdominale Röntgenaufnahmen und Ultraschall werden zur
Erkennung morphologischer Anomalien empfohlen, und um die zugrundeliegende
Ätiologie festzustellen.“
Hier können Sie den
Ablauf mit Bildern einer
HCM-Schalluntersuchung bei einer Norwegerkatze durch Dr. Ralf Tobias,
Veterinärkardiologe aus Hannover, sehen, den die Züchterin
freundlicherweise ins Netz gestellt hat.
Können Sie keinen
Veterinärkardiologen aufsuchen, kann vielleicht Ihr Haustierarzt einen
Ultraschall machen und die Bilder einem Veterinärkardiologen zur
Interpretation schicken.
NTproBNP Blood Test
NTproBNP Test ist eine bei den IDEXX Laboratorien
erhältliche Untersuchung. Dabei wird nach einem Peptid namens NT-proBNP
gesucht, „das bei Katzen mit Verdacht auf eine Herzerkrankung zur
klinischen Frühdiagnostik nützlich sein kann“. In Deutschland bieten neben
IDEXX auch
Laboklin und
Synlab (Leistungsverzeichnis > Suche > feliner NT-proBNP)
diesen Test an.
Die üblichen
Referenzwerte liegen zwischen 0 bis 100. Stehen die Herzwände unter Stress
und erweitern sich dadurch, wie das bei Herzerkrankungen vorkommen kann,
erhöhen sich die NT-proBNP-Werte im Blut.
Liegen noch andere
Erkrankungen vor, können diese das Ergebnis des Tests jedoch beeinflussen.
Link gebrochen:
NT-ProBNP testing in cats
(2014)
Gordon SG Cardiac Education Group
erwähnt,
dass NT-proBNP durch die Nieren ausgeschieden wird. Geschädigte Nieren
können daher den NT-proBNP-Wert höher scheinen lassen, als er in
Wirklichkeit ist.
Außerdem fand die Studie
Circulating natriuretic peptide concentrations in
hyperthyroid cats (2012) Menaut
P., Connolly D. J., Volk A., Pace C., Luis Fuentes V., Elliott J. & Syme
H., Journal of Small Animal Practice53(12) pp673-8 heraus,
dass NT-proBNP-Werte bei
Hyperthyreoidismuserhöht sein
können. Sie schlossen: „Der Funktionszustand der Schilddrüse von Katzen
sollte bei der Interpretation von NT-proBNP-Konzentrationen berücksichtigt
werden.“
Kardiale Biomarker bei Katzen mit Hyperthyreose
(2014), Sangster, J. K., Panciera J. A., Abbott, K. C., Zimmerman, Lantis
A.C. schreiben: „Hyperthyreose kann zu einer erhöhten cTNI und Nt-proBNP
Erhöhung führen, da Hyperthyreose auch zu einer Muskelhypertrophie führen
kann. Deshalb sollte ein erhöhter BNP Wert weiter mittels
Echokardiographie abgeklärt werden.“
Die Genauigkeit des
Tests ist etwas umstritten. NT-proBNP measurement fails to reliably identify
subclinical hypertrophic cardiomyopathy in Maine Coon cats (2011)
Singh M. K., Cocchiaro M. F., Kittleson M. D., Journal of Feline
Medicine & Surgery 12 p942 schreiben, dass „56 Prozent der
Katzen dieser Studie mit schweren Krankheiten aufgrund der
NT-proBNP-Konzentration als normal eingestuft worden wären. Die
Sensitivität für die Diagnose schwerer Erkrankungen lag bei nur 44 Prozent
(bei einer Cut-off Grenze von ≤100 pmol/l). Für alle anderen Erkrankungen
unterhalb einer schweren HCM erwies sich die Messung der
NT-proBNP-Konzentration als zu unempfindlich. Katzen, die als equivocal
oder moderat eingestuft werden, wurden durch diesen Test nicht erkannt.“
Utility of measuring plasma N-terminal pro-brain
natriuretic peptide in detecting hypertrophic cardiomyopathy and
differentiating grades of severity in cats (2011) Wess G.,
Daisenberger P., Mahling M., Hirschberger J., Hartmann K., ist eine
Studie, in der herausgefunden werden sollte, ob sich „ein NT-proBNP als
Screening Test zur HCM-Diagnose bei Katzen eignet, um einen geeigneten
oberen Referenzbereich zu bestimmen und den Zusammenhang zwischen
NT-proBNP Konzentrationen und dem Schweregrad der Erkrankung
darzustellen.“ Sie kommen zu dem Ergebnis, „dass NT-proBNP mit einem
Cut-off-Wert von >100 pmol/L hilfreich war, um sogar moderate Formen von
HCM nachzuweisen“.
Differentiation of cardiac from non-cardiac pleural
effusions in cats using second-generation quantitative and point-of-care
NT-proBNP measurements (2016)
Hezzell M. J., Rush J. E., Humm K., Rozanski E. A., Sargent J., Connolly
D. J., Boswood A. &Oyama M. A., Journal of Veterinary
Internal Medicine 30(2) pp536-542 untersuchten die zweite
Test-Generation und stellten fest, dass „die NT-proBNP-Messung mit einem
quantitativen ELISA-Test in Plasma und Pleuraflüssigkeit oder mit einem
POC(Point-of-Care)-Test in Plasma, nicht jedoch in Pleuraflüssigkeit,
zwischen kardialen und nicht-kardialen Pleuraergüssen bei Katzen
unterscheidet.“
Dieser Test könnte
anfangs zur Überprüfung nützlich sein, um herauszufinden, ob die Ursache
der Symptome Ihrer Katze kardial oder nicht kardial bedingt sind. Ich
würde mich darauf alleine aber nicht verlassen, um eine Herzerkrankung zu
diagnostizieren, insbesondere nicht bei einer Katze, bei der bereits eine
CNE-Erkrankung bekannt ist.
Cardiac biomarkers in hyperthyroid cats
(2014) Sangster J. K., Ponciere D. L., Abbott J. A., Zimmerman K. C.,
Landes A. C., Journal of Veterinary Internal Medicine28(2) pp465-472
diskutiert
die Schwierigkeiten, herauszufinden, ob Herzveränderungen bei Katzen mit
Hyperthyreoidismus durch eine Herzerkrankung oder durch die
Schilddrüsenüberfunktion entstanden sind. Die Studie untersuchte die
Spiegel von NT-proBNP und cTNI (kardiales Troponin I) und stellte fest,
dass die Werte bei Katzen mit HCM oder Herzerkrankungen signifikant höher
waren als bei gesunden Katzen, sich bei Katzen mit Hyperthyreose jedoch
nach der Behandlung reduzierten. Die Studie schließt „die Ergebnisse
untermauern damit frühere Studien, dass eine thyrotoxische, myokardiale
Hypertrophie weitgehend reversibel ist.NT-proBNP ist
möglicherweise von potentiellem Nutzen bei der Überwachung der Behandlung
einer Schilddrüsenüberfunktion. Ist die Plasmakonzentration dieses
Biomarkers drei Monate nach der erfolgreichen Behandlung der
Schilddrüsenüberfunktion weiter erhöht, könnte das darauf hinweisen, dass
zusätzlich eine Kardiomyopathie vorliegt, und eine Ultraschalluntersuchung
würde empfohlen werden.“
H
olter-EKG
(24-Stunden-EKG)
Exploring holter monitoring in cats with HCM
(2018) Winn Feline Foundation
finanziert Forschungen über den Einsatz von 24-Stunden-EKGs bei Katzen, um
die HCM-Katzen zu finden, bei denen das Risiko eines plötzlichen Herztods
besteht.
HCM ist die
häufigste Form der Herzerkrankung bei Katzen, und tritt wiederum bei
Katern häufiger auf als bei Katzen.
Die University of California at Davis (2016)
schreibt: „Kürzlich wurde berichtet, dass überraschenderweise eine von
sieben Katzen betroffen ist.“
Cardiomyopathy prevalence in 780 apparently healthy
cats in rehoming centres (the CatScan study) (2015) Payne J. R., Brodbelt D. C. &
Luis Fuentes V., Journal of Veterinary Cardiology17(Suppl 1) ppS244–257,
fanden heraus, „Die Prävalenz von HCM betrug 14,7 % … Die HCM-Prävalenz
nimmt mit dem Alter zu.“
Bei Hypertropher
Kardiomyopathie ist die linke Herzkammer, durch die das Blut durch die
größte Körperarterie, die Aorta, gepumpt wird, ohne ersichtlichen Grund
verdickt (hypertroph). Diese Verdickung hindert die Herzkammer daran,
richtig zu arbeiten und beeinträchtigt auch insgesamt die Herzfunktion.
Mögliche Komplikationen sind:
der Tod. Katzen
mit HCM können plötzlich sterben, noch bevor die Erkrankung überhaupt
diagnostiziertwurde. HCM ist
tatsächlich eine der Hauptursachen eines plötzlichen Todes bei Katzen.
Die anderen
Herzerkrankungen treten selten bei Katzen auf. Cardiomyopathy prevalence in 780 apparently healthy
cats in rehoming centres (the CatScan study) (2015) Payne
J. R. Brodbelt D. C. & Luis Fuentes V., Journal of Veterinary
Cardiology17(Suppl 1) ppS244–257, fanden heraus, dass „die
Prävalenz … anderer Kardiomyopathien 0,1% (95% CI 0,0 - 0,7%) [ist].“ Dilatative
Kardiomyopathien können durch einen
Taurinmangel in der Nahrung verursacht werden und sind sehr selten
geworden, seit die Futterhersteller in die kommerziellen
Katzenfuttersorten angemessene Mengen von Taurin geben.
Feline cardiomyopathies - an update
(2009) French A.,
ein Vortrag auf dem World Small Animal Veterinary Association World
Congress, beschreibt die verschiedenen Arten von Kardiomyopathien.
HCM kann durch eine
Hyperthyreose
verursacht
werden.
Hypertrophic cardiomyopathy and hyperthyroidism in
the cat (1984)
Liu S. K., Peterson M. E. & Fox P. R., Journal of the American
Veterinary Medical Association185(1) pp52-57 fanden heraus,
dass 87 Prozent der Katzen mit Hyperthyreose bis zu einem bestimmten Grad
auch an HCM litten.
Ein weiterer Faktor
istAnämie.
In der
Human-Studie:
Hypertension, left ventricular hypertrophy and
chronic kidney disease (2011) Taddei
S., Nami R.,
Bruno R. M,.
Quatrini I. & Nuti R., Heart Failure Reviews16(6) pp615-20
steht: “Linksventrikuläre Hypertrophie (LVH) ist eine bei Menschen mit
chronischer Niereninsuffizienz (CNE) und terminaler Niereninsuffizienz
weit verbreitete kardiovaskuläre Komplikation... bei der sich insbesondere
die Behandlung der Anämie bei CNE-Patienten mit Erythropoetin als
hilfreich erweist, da sie die LVH-Reduzierung bestimmt.“
Es ist jedoch auch
möglich, dass eine Katze an HCM leidet, ohne dass damit weitere
Krankheiten verbunden sind.
Hypertrophe Kardiomyopathie: Genetische
Verbindung
Bei einigen
bestimmten Rassen scheint HCM ein genetisches Problem zu sein, dazu
gehören Maine Coons, Perser, Ragdolls, Heilige Birma und Norwegische
Waldkatzen. Tatsächlich erforscht die University of California Davis an
Maine Coons diese feline Herzerkrankung, da es sich bei dieser Rasse
so oft vorkommt. Bei
Maine Coons handelt es um eine häufig
verbreitete autosomal-dominante Erbkrankheit.
Familial cardiomyopathy in Norwegian Forest Cats (2015) Maerz, Wilkie L., et al. Journal
of Feline Medicine and Surgery17 (8) pp681-691 forschten an
Norwegischen Waldkatzen in GB und schlossen: „Die Zuchtdatenanalysen von
871 Norwegischen Waldkatzen zeigten eine familiäre Kardiomyopathie bei
dieser Rasse.“
Auch die Rasse
„Heilige Birma“ ist anfällig für die Entwicklung einer Kardiomyopathie,
das Royal Veterinary College untersuchte das. Die Wissenschaftler fanden
heraus, dass ungefähr zehn Prozent der Heiligen Birma-Katzen in Europa an
einer Kardiomyopathie litten, davon ungefähr sieben Prozent an HCM. 82
Prozent dieser HCM-Katzen waren männlich. Herzgeräusche treten bei
Birmesen mit HCM häufiger auf, daher sollte jede Heilige Birma-Katze mit
einem Herzgeräusch per Ultraschall untersucht werden.
Ich verlor einen
meiner Chinchilla-Perser im Alter von neun Monaten an HCM. Er kollabierte
und starb bei der Tierärztin, nachdem wir ihn erst fünf Wochen zuvor
adoptiert hatten,
und gerade mal zwei Monate,
nachdem mein 16 Jahre altes Katzenmädchen ebenfalls kollabiert und bei der
Tierärztin verstorben war. (Bei ihr hatte ein Veterinärkardiologe erst
zwei Wochen zuvor HCM diagnostiziert, und sie war bei der Tierärztin zur
Kontrolle, ob die Medikation ausreichend ist.)
The Winn Feline Foundation berichtet über die von ihnen
unterstützen Forschungen, einschließlich der Forschung an den Heiligen
Birma.
Seeking answers on HCM in Persian cats (2017) Winn Feline Foundation berichtet
über eine Forschung an Persern und HCM und stellt fest, dass die Studien
bislang nicht in der Lage waren, eine singuläre Variante für Perser zu
identifizieren.
Pawpeds ist eine internationale
Züchterdatenbank mit umfangreichen und vielfältigen Informationen in
mehreren Sprachen (einfach auf die entsprechende Flagge klicken) über
Gesundheitsprogramme, vererbbare Krankheiten, u.a. auch HCM, und die damit
verbundenen Forschungsprogramme, Tests etc.
Leidet Ihre Katze an
HCM aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion oder Bluthochdruck (sekundäre
HCM), ist es unumgänglich, diese Krankheiten zu behandeln. Survival in cats with primary and secondary
cardiomyopathies (2016)
Spalla I., Locatelli C., Riscazzi G., Santagostino S., Cremaschi E. &
Brambilla P., Journal of Feline Medicine and Surgery18(6)pp501-509
schreiben: „Sekundäre Kardiomyopathien sind eher gutartige Erkrankungen.
Wird aber die Primärerkrankung nicht richtig behandelt, kann die Prognose
dieser Patientengruppe ebenfalls schlecht ausfallen.“
Genauso wie Sie
Behandlungsmaßnahmen zur Kontrolle einer Anämie ergreifen müssen, wenn
Ihre Katze daran leidet.
Hypertension, left ventricular hypertrophy and
chronic kidney disease (2011) Taddei
S., Nami R., Bruno R. M., Quatrini I.
& Nuti R., Heart Failure Reviews16(6) pp615-20 schreiben
über Menschen: “Linksventrikuläre Hypertrophie (LVH) ist eine bei Menschen
mit chronischer Niereninsuffizienz (CNE) und terminaler
Niereninsuffizienz weit verbreitete kardiovaskuläre Komplikation... bei
der sich insbesondere die Behandlung der Anämie bei CNE-Patienten mit
Erythropoetin als hilfreich erweist, da sie die LVH-Reduzierung bestimmt.“
Abgesehen von diesen besonderen Fällen
ist HCM normalerweise
unheilbar, aber häufig mit Medikamenten kontrollierbar. Leider belasten
viele für das Herz hilfreiche Medikamente die Nieren. Leidet Ihre Katze
daher sowohl an einer Herz- als auch an einer Nierenerkrankung, besprechen
Sie mit Ihrem TA (vorzugsweise einem Veterinärkardiologen) welche
Medikamente Sie einsetzen sollten.
Es muss betont
werden: Liegt eine Herzerkrankung vor, ist deren Behandlung unerlässlich
und hat immer Vorrang vor der CNE-Behandlung, denn hört das Herz zu
schlagen auf, ist die CNE nur noch ein akademisches Problem.
A
uch
wenn Ihre Katze nach Beginn der Behandlung stabil zu sein scheint, ist es
ratsam, einmal jährlich (oder häufiger, wenn Ihr Kardiologe das empfiehlt)
einen Herzultraschall durchführen zu lassen und dabei gegebenenfalls auch
die Medikation zu überprüfen.
Einig
e
TÄ entscheiden sich, asymptomatische Katzen zu behandeln, während andere
es vorziehen, noch abzuwarten.
Effect of treatment with atenolol on 5-year
survival in cats with preclinical (asymptomatic) hypertrophic
cardiomyopathy
(2013) Schober K. E., Zientek J., Li X., Luis Fuentes V. L. & Bonagura J.
D., Journal of Veterinary Cardiology 15 pp93-104 untersuchte
die Auswirkungen der Verabreichung von Herzmedikamenten bei
asymptomatischen HCM-Katzen. Die medizinisch behandelten Katzen erhielten
Betablocker, Atenolol, einige
bekamen auch Enalapril, einen ACE-Hemmer oder Clopidogrel. In der Studie
heißt es: „Es gab keinen signifikanten Unterschied bei der
Gesamtmortalität (P = 0,729) und der Herzmortalität (P = 0,897) zwischen
den Katzen mit HCM, die mit Atenolol behandelt wurden oder den
unbehandelten. Das Alter und die linke Vorkammergröße zum Zeitpunkt der
Diagnosestellung waren die einzigen Prädiktoren des 5-Jahresergebnisses.“
CEG formulary: cardiac medications for cats (2014) Cardiac Education Group gibt
einen Überblick über bei Katzen häufig eingesetzte Herzmedikamente und die
gängigen Dosierungen.
Die Tierkardiologie
der Ludwig-Maximilian-Universität
stellt ebenfalls eine Übersicht über Herzmedikamente zur Verfügung.Zu
den einzelnen Medikamentengruppen kommen Sie, wenn Sie oben neben
„Krankheiten“ den Pfeil anklicken > Therapie: Medikamente, dann können Sie
die einzelnen Haupt- und Untergruppen auswählen.
Das sind die zur
Behandlung von HCM bei Katzen eingesetzten Hauptgruppen der Medikamente:
Atenolol
(Handelsname „Tenormin“) ist ein Betablocker, der häufig in Deutschland
eingesetzt wird. Oft wird auch ein ähnliches Medikament namens Propanolol
(Handelsname „Dociton“) genommen.
Die LMU erwähnt
außerdem noch den Wirkstoff Esmolol (Handelsname „Breviblock), dabei
handelt es sich um „einen selektiven Blocker der adrenergen b1-Rezeptoren
mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkungsdauer“.
Betablocker werden
häufig zur Reduzierung eines zu schnellen Herzschlags (Tachykardie)
eingesetzt. Feline hypertension: Part 1 (2012)
Atkins C.: “Eine Tachykardie trägt nicht nur zu einer Hypertonie bei,
sondern schädigt auch das Herz-Kreislauf-System. Eine anhaltende
Tachykardie sollte mit Atenolol behandelt werden.“
gibt einen Überblick über Atenolol und
stellt fest: „Die Reduzierung der Herzfrequenz und Herzmuskelkontraktion
kann sich bei einigen Katzen und Hunden mit einer Erkrankung namens
Hypertrophe Kardiomyopathie vorteilhaft auswirken, insbesondere, wenn
deren Herzmuskel sich so stark zusammenzieht, dass dadurch die Blutwege
blockiert werden.“
Die Verwendung von
Betablockern kann selbst bei Katzen mit subklinischer HCM empfohlen
werden, d.h., auch wenn sie bislang noch keine Symptome zeigen.
Effect of atenolol on heart rate, arrhythmias, blood
pressure, and dynamic left ventricular outflow tract obstruction in cats
with subclinical hypertrophic cardiomyopathy (2015)
Jackson B. L., Adin D. B., Lehmkuhl L. B., Journal of Veterinary
Cardiology17 S296-S305 untersuchten den Einsatz von Atenolol
auf Katzen mit milder, subklinischer HCM und kamen zu dem Schluss:
„Atenolol reduziert die Herzfrequenz, den Grad des Herzgeräusches und
verringert die LVOT (linksventrikulärer Ausflusstrakt)-Obstruktion und -
in einem geringeren Ausmaß - die Frequenz der ventrikulären Extrasystolen
bei Katzen mit subklinischer HCM. Weitere Studien sind erforderlich, um
herauszufinden, ob der plötzliche Herztod oder die Langzeitergebnisse
durch die Verabreichung von Atenolol beeinflusst werden.“
Plumb's Veterinary
Drug Handbook schreibt: „Obwohl Atenolol bei Katzen mit präklinischer
hypertropher Kardiomyopathie eingesetzt wurde, ist die Verwendung
umstritten.“
Einige TÄ glauben,
man sollte nicht mit Betablockern bei Katzen anfangen, die gleichzeitig an
Kongestivem
Herzversagen
leiden.
Feline hypertrophic cardiomyopathy, hypertension and
hyperthyroidism (2010) Meurs K., CVC in Kansas
City (Proceedings) schreibt: „Man sollte nie bei Katzen mit
kongestivem Herzversagen (KHV) mit Atenolol anfangen.“Plumb's Veterinary
Drug Handbook schreibt: „Atenolol kann die Todesrate von Katzen erhöhen,
die gleichzeitig an einer HCM mit linksseitig kongestivem Herzversagen
leiden.“
Betablocker: Dosierung
Pet Placeschreibt: „Die übliche Dosierung für
Katzen beträgt 1 mg pro Pfund
Körpergewicht (2 mg/kg) einmal täglich. Die tägliche
Gesamtdosis liegt bei Katzen meistens zwischen 6,25 bis 12,5 mg ein- oder
zweimal täglich.“ Dort steht weiter: „Häufig wird Atenolol zusammen mit
anderen Medikamenten verabreicht, insbesondere bei Tieren, die wegen
Herzversagens oder Arrythmien (unregelmäßigem Herzschlag) behandelt
werden. In diesen Fällen kann eine niedrigere Anfangsdosis verschrieben
werden.“
In den Fällen, von
denen ich hörte, tendieren die Besitzer zu zweimal täglich 6,25 mg (ein
Viertel einer 25 mg Tablette). Einige
geben auch weniger, insbesondere, wenn noch andere Herzmedikamente
verabreicht werden.
Um 0,27 mg geben zu
können, müssten Sie die kleinste erhältliche Tablette (25 mg) zerteilen
und ein Hundertstel davon geben. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das
möglich sein soll. Stattdessen werden Sie es in einer Apotheke zu einer
katzengerechten Dosierung anmischen lassen müssen.
Beta Blocker: Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind
selten. Es können Lethargie, Durchfall und Hypotonie (niedriger Blutdruck)
auftreten.
Informieren Sie Ihren TA, wenn Sie diese Symptome bemerken oder wenn Ihre
Katze schwer atmet wird oder Husten entwickelt.
Wenn Sie das
Medikament absetzen, nachdem Sie es bereits eine Weile gegeben haben,
empfiehlt Plumb's Veterinary Drug Handbook ein schrittweises
Ausschleichen, da ein plötzliches Absetzen die Symptome verschlimmern
kann.
ACE (Angiotensin-Converting-Enzyme)-Hemmer
ACE-Hemmer
verhindern die Umwandlung eines Hormons namens Angiotensin I in ein
anderes Hormon, das Angiotensin II, dessen Aufgabe die Engstellung von
Adern ist. Dadurch entspannen sich die Adern, und es fällt dem Herz
leichter, das Blut durch den Körper zu pumpen.
ACE-Hemmer werden
bei Katzen mit HCM
häufig
eingesetzt. In den USA wird man Ihnen vermutlich Enalapril anbieten,
Handelsname Enacard. Mar
Vista Vet gibt
dazu Informationen, außerdem über Vorsichtsmaßnahmen bei dem Einsatz von
Enalapril, und was Sie beachten müssen, wenn Sie es in Verbindung mit
Diuretika wie z. B. Furosemid (bekannt als Frusemid in GB) (siehe unten)
geben.
In GB, Europa und
Australien wird man Ihnen vermutlich eher Benazepril, Handelsname
„Fortekor“ anbieten. Es ist lizensiert für den Einsatz bei CNE bei Katzen
in GB, Europa und Australien, selbst bei Katzen ohne
Herzerkrankungen.
Ein weiterer in GB
und Europa erhältlicher ACE-Hemmer ist Ramipril
(Handelsname Altace
oder Vasotop),obwohl mir nur
einige wenige Menschen bekannt sind, die ihn ihrer Katze geben. Er ist
sowohl für CNE als auch HCM zugelassen und wird in Deutschland
häufig bei CNE verschrieben, da er über die Leber und nicht über die
Nieren verstoffwechselt wird.The
efficacy, tolerance and safety of the angiotensin converting enzyme
inhibitor ramipril in cats with cardiomyopathy with or without
hypertension (2002)
Schille F. & Skrodzki M., Präsentation auf dem World Small Animal
Veterinary Association World Congressdiskutiert Ramipril.
Ein anderer
ACE-Hemmer ist Prilium,
ein flüssiger ACE-Hemmer, der in den deutschsprachigen Ländern bei
Herzinsuffizienz und KHV verschrieben wird. Er wird ebenfalls über die
Leber verstoffwechselt.
Es ist nicht
ungewöhnlich, dass Katzen mit kongestivem Herzversagen
sowohl einen ACE Hemmer als auch ein Diuretikum
bekommen. In solchen Fällen ist Furosemid jedoch die sicherere Wahl als
Spironolacton.
MSD-Tiergesundheit
zitieren eine Reihe von Studien über die Wirksamkeit von ACE-Hemmern.
Sie sollten
vorsichtig sein, wenn Sie ACE-Hemmer gleichzeitig mit
Kaliumergänzungsmitteln geben, denn dadurch können die Kaliumwerte
gefährlich hoch ansteigen.
Detailliertere
Informationen über ACE-Hemmer finden Sie im Kapitel „Proteinurie“.
Angiotensin II-Rezeptorenblocker (ARBs)
Angiotensin
II-Rezeptorenblocker sind Herzmedikamente, die etwas anders wirken als
ACE-Hemmer.
Angiotensin II ist
ein Hormon, dessen Aufgabe die Engstellung der Adern ist. Diese Art von
Medikament blockiert die Rezeptoren (Andockstellen), an die sich
Angiotensin II heftet, dadurch entspannen die Adern und stellen sich weit.
Als Folge sinkt der Blutdruck, und die Arbeitslast des Herzens verringert
sich, die es aufwenden muss, um Blut durch den Körper zu pumpen. Diese
Medikamente werden manchmal auch Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten
genannt.
In der Humanmedizin
werden sie eingesetzt, wenn aus irgendeinem Grund keine ACE-Hemmer
verabreicht werden können. Ich habe noch nicht von vielen Menschen gehört,
die sie ihren Katzen mit einer Herzerkrankung geben, obwohl sie wie
ACE-Hemmer Katzen mit einer Proteinurie verschrieben werden können.
Detailliertere
Informationen über ACE II-Rezeptorenblocker finden Sie im Kapitel
„Proteinurie“.
Kalziumkanalblocker
Kalziumkanalblocker
verlangsamen die Aufnahme von Kalzium in die Muskelzellen, dadurch
entspannen sich die Adern, und die Blutgefäße erweitern sich.
Ein Mitglied aus der
Medikamentenfamilie der Kalziumkanalblocker, Amlodipin,
wird generell als die beste Wahl zur Kontrolle von Bluthochdruck bei
Katzen angesehen.
Ein weiterer
Kalziumkanalblocker,
Diltiazem,
wirdmanchmal zur HCM-Behandlung
bei Katzen eingesetzt. Ich
höre nicht
oft von Menschen, die
Diltiazem geben. Aber wenn Sie es bei einer
CNE-Katze vorhaben, müssen Sie möglicherweise die Dosierung reduzieren.
Mar Vista Vet
bietet einige Informationen über Diltiazem an.
Diltiazem sollte
nicht zusammen mit Betablockern
oder Cisaprid
(ein Mittel bei schwerer Verstopfung) gegeben werden. Cimetidin
oder Ranitidin
können die Wirkung von Diltiazem verstärken.
Hypertrophe Cardiomyopathie Forschung
Pimobendan
Pimobendan ist ein
Herzmedikament, das erfolgreich bei Katzen mit kongestivem Herzversagen
als Folge von HCM eingesetzt wurde. Aber sein Einsatz bei Katzen mit nur
HCM ist umstritten. InKongestives
Herzversagen
wird das Medikament ausführlicher besprochen.
University of California at Davis (2016)
berichtet über die Studie und „hofft, in naher Zukunft eine Studie
durchführen zu können, in der festgestellt wird, ob MYK-461 das Potential
hat, eine anerkannte Behandlungsmethode bei HCM zu werden“.
University of California at Davis
(2016)
berichtet über die
Studie und „hofft, in naher Zukunft eine Studie durchführen zu können, in
der festgestellt wird, ob MYK-461 das Potential hat, die
anerkannte Behandlungsmethode bei HCM zu werden."
Hypertrophe
Kardiomyopathie Prognose
HCM ist eine sehr schwere Erkrankung, die ernsthafte Konsequenzen nach
sich ziehen kann.
International collaborative study to assess
cardiovascular risk and evaluate long-term health in cats with preclinical
hypertrophic cardiomyopathy and apparently healthy cats. The REVEAL study
(2018) Fox P. R.,
Keene B. W., Lamb K., Schober K. A., Chetboul V., Luis Fuentes V., Wess
G., Payne J. R., Hogan D. F., Motsinger-Reif A., Häggström J.,
Trehiou-Sechi E., Fine-Ferreira D. M., Nakamura R. K., Lee P. M.1, Singh
M. K., Ware W. A., Abbott J. A., Culshaw G., Riesen S., Borgarelli M.,
Lesser M. B., Van Israël N., Côté E., Rush J. E., Bulmer B., Santilli R.
A., Vollmar A. C., Bossbaly M. J., Quick N., Bussadori C., Bright J. M.,
Estrada A. H., Ohad D. G., Fernández-Del Palacio M. J., Lunney Brayley J.,
Schwartz D. S., Bové C. M., Gordon S. G., Jung S. W., Brambilla P., Moïse
N. S., Stauthammer C. D., Stepien R. L., Quintavalla C., Amberger C.,
Manczur F., Hung Y. W., Lobetti R., De Swarte M., Tamborini A., Mooney C.
T., Oyama M. A., Komolov A., Fujii Y., Pariaut R., Uechi M., Tachika Ohara
V. Y., Journal of Veterinary Internal Medicine 32(3)
pp930-943 überwachten 1008 Katzen mit HCM über einen Zeitraum von bis zu
15 Jahren.Es stellte sich
heraus, dass
24,2 Prozent der Katzen mit HCM Kongestives Herzversagen
entwickeltenentwickelten
und 11,6 Prozent bekamen eine
arterielle Thromboembolie (Blutgerinnsel in den Beinen); einige Katzen
bekamen beides.
Sich auf die gleiche Studie beziehend,
Feline hypertrophic cardiomyopathy: five year
outcomes and risk assessment (2018) schreibt die Winn Feline Foundation: „Das
nach einem, fünf und zehn Jahren nach Studieneintritt geschätzte Risiko
ergab, dass für die Anzahl der [Katzen]mit
hypertropher Kardiomyopathie insgesamt das Risiko der Entwicklung einer
KHV
bei ungefähr 1:14, 1:5 bzw. 1:4 war, während das Risiko der Entwicklung
einer
ATE
ungefähr bei 1:30, 1:10 bzw. 1:10 lag.“
Das heißt nicht,
dass es keine Hoffnung gibt. 27,9 Prozent der Katzen mit HCM starben im
Verlauf der Studie, aber die durchschnittliche Überlebenszeit von Katzen,
die eine kardiovaskuläre Morbidität entwickelten, betrug 1,3 Jahre. Da
dies der Durchschnitt war, überlebten einige Katzen länger. „Bei einem
kleinen Teil der Katzen mit hypertrophen Kardiomyopathien wurde eine
verlängerte Überlebenszeit von bis zu 15 Jahren erreicht.“
Wird sie frühzeitig entdeckt (das ist nicht immer
einfach), ist es möglich, sie eine ganze Weile gut behandeln zu können.
Does this animal have congestive heart failure? (2015)
Luis Fuentes V., Vortrag auf dem World Small Animal Veterinary
Association schreibt: „Viele Katzen mit hypertropher Kardiomyopathie
(HCM) werden
keine klinischen Symptome
entwickeln
und werden eine normale
Lebenserwartung haben.“
Population and survival characteristics of cats with
hypertrophic cardiomyopathy: 260 cases (1990-1999) (2002) Rush J. E.,
Freeman L. M., Fenollosa N. K. & Brown D. J., Journal of the American
Veterinary Medical Association 220(2) pp202-207 fanden heraus,
dass „die durchschnittliche Überlebenszeit von Katzen, die die ersten 24
Stunden überlebten, 709 Tage beträgt (Bandbreite 2 bis 4,418 Tage)“. Das
ist bereits eine alte Studie, und die Behandlungsmethoden haben sich
seither vermutlich verbessert.
Plasma cardiac troponin I concentration and cardiac
death in cats with hypertrophic cardiomyopathy (2014)
Borgeat K., Sherwood K., Payne J. R., Luis Fuentes V. & Connolly D. J., Journal
of Veterinary Internal Medicine28 pp1731-1737 überprüften, ob
NTproBNP oder
kardiales Troponin (cTnI) bei der Vorhersage eines Herztodes hilfreich
sein können. Die Studie stellt fest: „Die mittlere Überlebenszeit bis zum
Herztod betrug > 946 Tage. Katzen mit einem cTnI > 0,7 ng/ml hatten eine
signifikante mittlere Überlebenszeit von 40. Diejenigen mit einem NTproBNP
> 250 pmol/L hatten eine signifikant kürzere mittlere Überlebenszeit von
764 Tagen.“
Die Prognose ist
schlechter, wenn die Katze kongestives
Herzversagen
oder eine
arterielle Thromboembolie bekommt
(Blutgerinnsel in den Beinen). Prognostic
indicators in cats with hypertrophic cardiomyopathy (2013) Payne J.
R., Borgeat K., Connolly D. J., Boswood A., Dennis S., Wagner T., Menaut
P., Maerz I., Evans D., Simons V. E., Brodbelt D. C. & Luis Fuentes V., Journal
of Veterinary Internal Medicine 27(6) pp1427-36 überprüften die
Aufzeichnungen von 282 Katzen, bei denen zwischen 2004 und 2009 eine HCM
diagnostiziert worden war, und schrieben: „Univariable Vorzeichen für ein
erhöhtes Herztodrisiko sind höheres Alter, das Fehlen von Herzgeräuschen,
Vorhandensein eines Galopprhythmus oder einer Arrythmie, die Vorstellung
mit entweder KHV oder ATE, extreme linksventrikuläre Hypertrophie (≥ 9.0
mm), eine LV-Durchmesserverkürzung (FS%) ≤ 30%, eine regionale
Wandhypokinese, eine vergrößerte linke Herzvorkammer, herabgesetzte linke
Herzvorkammerfunktion, spontaner Echo-Kontrast/Thrombus oder beides,
Fehlen einer linksventrikulären Ausflusstraktobstruktion und ein
restriktives diastolisches Füllmuster.“
Survival in cats with primary and secondary
cardiomyopathies (2016)
Spalla I., Locatelli C., Riscazzi G., Santagostino S., Cremaschi E. &
Brambilla P., Journal of Feline Medicine and Surgery18(6) pp501-509
schreiben, dass die mittlere Überlebenszeit für Katzen mit HCM bei 865
Tagen liegt.
Ich persönlich habe
keine guten Erfahrungen mit HCM machen dürfen (siehe oben),
aber ich höre regelmäßig von Leuten, deren Katzen damit Jahre überlebt
haben. Daher würde ich immer eine Behandlung versuchen.
Kongestives Herzversagen (KHV)
Schreitet die
Herzerkrankung und/oder Nierenerkrankung weiter voran, kann sich ein
kongestives Herzversagen (-insuffizienz) (KHV) entwickeln.
Viele Menschen
geraten in Panik, wenn sie diesen Ausdruck hören und fürchten, der Tod
steht unmittelbar bevor. Manche Katzen mit akuter KHV sind schwerkrank und
überleben es traurigerweise nicht. Das ist aber nicht immer der Fall. Das
Wort „Versagen“ oder „Insuffizienz“ in einem medizinischen Kontext
bedeutet nicht notwendigerweise immer, dass das Ende nahe ist (früher
wurde eine chronische Nierenerkrankung als chronisches Nierenversagen
bezeichnet, aber es handelte und handelt sich dabei genauer gesagt um eine
chronische Erkrankung). Versuchen Sie daher, nicht in Panik zu geraten,
denn das Problem Ihrer Katze kann sich als behandelbar herausstellen.
Bei kongestivem
Herzversagen ist die Fähigkeit des Herzens beeinträchtigt, Blut durch den
ganzen Körper zu pumpen. Das kann die Nieren schädigen, da wegen dieser
Unfähigkeit der Blutfluss durch die Nieren reduziert ist. Aufgrund dieser
verminderten Fähigkeit, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen, kann
es auch zu Flüssigkeitsansammlungen (Stauungen
oder Kongestion)
im Körper kommen, die entfernt werden müssen.
Heart failure (2016)
Kittleson M. D., Merck Veterinary Manual bietet einen Überblick
über Herzversagen an.
Die meisten Katzen
bekommen aufgrund einer hypertrophen Cardiomyopathie (HCM) ein kongestives
Herzversagen (KHV).Leider kommt
es bei Katzen nicht selten vor, dass sie an HCM leiden und trotzdem bis
zum Auftreten einer KHV keine Symptome zeigen, dann häufig akut.
Das Risiko einer KHV
ist bei einer Anämie
höher. Auch eine Überhydratation kann sie verursachen, wenn eine Katze
durch die Flüssigkeitstherapie
(sowohl intravenös
als auch subkutan)überhydriert
wird. Die Infusionsflüssigkeitstherapie ist nicht ohne Risiken und sollte
nur bei Notwendigkeit und auch nicht in hohen Mengen durchgeführt werden.
Bekommt Ihre Katze
KHV innerhalb einer Woche nach Beginn einer Therapie mit Kortikosteroiden,
könnte diese Medikation der Auslöser sein.
Population and survival characteristics of cats with
hypertrophic cardiomyopathy: 260 cases (1990-1999)(2002) Rush
J. E., Freeman L. M., Fenollosa N. K. & Brown D. J., Journal of the
American Veterinary Medical Association 220(2) pp202-207
schreiben: „Vorherige Maßnahmen,
dieeine
KHV hervorgerufen haben
können,
schliessen Flüssigkeitsgaben,
Anästhesie, Operation und kürzlich verabreichte Kortikosteroide
ein.“
Corticosteroid-associated congestive heart failure
in 12 cats (2004)
Smith S. A., Tobias A. H., Fine D. M., Jacob K. A. & Ployngam T., The
International Journal of Applied Research in Veterinary Medicine2
(3) pp159-170 fanden heraus, dass einige Katzen eine ungewöhnliche Form von KHV innerhalb von sieben Tagen nach
Beginn der Kortikosteroidtherapie entwickelten. Fünf
Katzen starben, aber den sieben Überlebenden ging es nach Absetzen der
Steroide sehr viel besser als den typischen KHV-Patienten.
Kongestives Herzversagen:
Symptome
Die verminderte
Fähigkeit, Blut durch den Körper zu pumpen, kann zu einer
Flüssigkeitsstauung im Körper führen. Die Symptome von
Flüssigkeitsansammlungen hängen davon ab, ob der Körper allgemein oder
insbesondere die Lungen betroffen sind. Das sind einige der möglicherweise
auftretenden Anzeichen:
Beschleunigter
Atem (oben finden Sie die
normalen Atemfrequenzen)
Atmen mit
geöffnetem Maul
Appetitverlust
(die Flüssigkeit vermittelt der Katze ein Völlegefühl)
Aufrechtes Sitzen
mit der Weigerung, sich hinzulegen, da die Atmung dann leichter fällt.
Plötzliche
Gewichtszunahme
Geschwollenes
Abdomen oder Pfoten
Aufsuchen
warmer Plätze (weil die Körpertemperatur abfällt)
Mehr darüber worauf
sie achten sollen, finden sie
hier.
Haben sie das erste
Mal den Verdacht KHV, sollten sie so schnell wie möglich tierärztliche
Hilfe in Anspruch nehmen. Leidet Ihre Katze bereits seit einiger Zeit an
KHV, werden sie nach und nach lernen, welche Anzeichen insbesondere bei
Ihrer Katze eine sofortige tierärztliche Hilfe erfordern, welche nicht
dringend sofort behandelt werden müssen oder möglicherweise auch zu Hause
gehändelt werden können.
Warning signs for congestive heart failure Hayes
J., ist eine hilfreiche Webseite von Coco und gibt nützliche
Informationen, worauf man achten sollte. Coco litt sowohl an CNE als auch
an einer Herzerkrankung, aber trotz KHV lebt sie einige Zeit gut damit.
Pulmonares Ödem
(Lungenödem) oder Pleuraler Erguss (Brusthöhlenerguss)
Ist die linke
Herzseite betroffen, wird sich Flüssigkeit ansammeln:
in den Lungen:
pulmonares
Ödem (Lungenödem)
um die Lungen:
Pleuralerguss
(Brusthöhlenerguss)
Die meisten Katzen
bekommen aufgrund einer HCM, die die linke Herzseite betrifft, KHV. Daher
tritt ein pulmonales Ödem oder ein pluraler Erguss bei Katzen mit KHV
häufiger auf.
Pet Place bietet
Informationen über pleurale Ergüsse an.
MSD
Tiergesundheit
gibt
Informationen über Lungenödeme bei Katzen auf Deutsch
Newtews
gibt auch
Informationen über Lungenödeme bei Katzen auf Deutsch
Aszites
Ist die rechte
Herzseite betroffen, wird sich Flüssigkeit ansammeln:
Im Abdomen (und
manchmal in den Beinen und Pfoten): Aszites (Bauchwasser)
Andere Ursachen für
Aszites sind Krebs (meine krebskranke Katze hatte Aszites), nephrotisches Syndrom,
Lebererkrankungen und FIP
(ungefähr 50 Prozent der Katzen mit FIP bekommen eine Aszites).
Pet
Place bietet
einige Informationen über Aszites an.
ShamBaum
bietet
Informationen über Aszites auf Deutsch an.
Kongestives Herzversagen:
Diagnose
Zuerst wird der TA
vermutlich das Herz Ihrer Katze mit einem Stethoskop (Auskultation)
abhören und vielleicht ein knisterndes Geräusch hören.
Üblicherweise wird
Röntgen als einzige Diagnosemöglichkeit eines kongestiven Herversagens
angesehen.
Heart failure in cats
ist jedoch
eine Studie am Ohio State University College of Veterinary Medicine über
die Verwendung von Ultraschall zur Diagnose von Herzversagen. Teilnehmer
müssen entweder an HCM oder an KHV als Sekundärfolge einer HCM leiden.
Treten bei einer
Katze erstmals Atemwegsbeschwerden auf, kann es anfangs schwierig für den Tierarzt
sein,
festzustellen, ob die Ursache dafür KHV oder eine Atemwegserkrankung wie
Asthma ist. Evaluation of blood cardiac troponin I
concentrations obtained with a cage-side analyzer to differentiate cats
with cardiac and noncardiac causes of dyspnea (2014) Wells
S. M., Shofer F. S., Walters P. C., Stamoulis M. E., Cole S. G. & Sleeper
M. M., Journal
of the American Veterinary Medical Association244 pp425-430 fanden
heraus, dass die Bestimmung der Höhe des kardialen Triponin (cTnI)
hilfreich sein kann, denn die Werte können bei Katzen mit Herzerkrankungen
erhöht sein, aber nicht bei Katzen mit Atemwegserkrankungen. Sie fanden
heraus, dass Werte über 0,66 ng/ml eine herzbezogene Ursache stützen, und
Werte unter 0,24 ng/ml nahelegen, dass KHV ausgeschlossen werden kann.
Werte dazwischen haben weder in die eine noch in die andere Richtung eine
Aussagekraft.
Does this animal have congestive heart failure? (2015)
Luis Fuentes V., Vortrag auf der World Small Animal Veterinary
Association erläutert, wie man KHV von anderen Gesundheitsproblemen
unterscheiden kann.
Eine unbehandelte
Flüssigkeitsansammlung kann zum Tod führen, daher ist eine Behandlung
wichtig. Anfangs ist häufig ein stationärer Aufenthalt notwendig, nach der
Stabilisierung wird die Katze dann zur weiteren Pflege nach Hause
geschickt. Bei leichtem Verlauf ist ein stationärer Aufenthalt jedoch
nicht immer notwendig.
Cardiovascular-renal axis disorders in the domestic
dog and cat; a veterinary consensus statement (2015)
Pouchelon J. L., Atkins C. E., Bussadori C., Oyama M. A., Vaden S. L.,
Bonagura J. D., Chetboul V., Cowgill L. D., Elliot J., Francey T., Grauer
G. F., Luis Fuentes V., Sydney Moise N., Polzin D. J., Van Dongen A. M. &
Van Israël N., Journal of Small Animal Practice56(9) pp537–552
schreiben: „Instabile kardiovaskulär-renale Erkrankungen wie zum Beispiel
akute KHV erfordern normalerweise eine stationäre Unterbringung, um die
kardiale Funktion wieder herzustellen oder zu verbessern und um zugleich
die kongestiven oder niedrigen Ausgangszeichen
abzumildern bei gleichzeitiger Überprüfung des Risikos einer
Nierenfunktionsstörung. Die akute Standardtherapie bei KHV, die Diuretika,
ACE-Hemmer, Vasodilatatoren und positive Inotrope umfasst, muss, basierend
auf einer wiederholten Überprüfung der Hydratation, renalen Funktion,
Biomarkern, Elektrolyten, Blutdruck, Körpergewicht und Urinausscheidung,
möglicherweise ständig angepasst werden.“
Werden Medikamente
für Zuhause verschrieben, ist es wichtig, dass sie auch verabreicht
werden. Association
between survival time and changes in NT-proBNP in cats treated for
congestive heart failure
(2017) Pierce
K. V., Rush, J. E., Freeman L. M., Cunningham S. M. & Yang V. K., Journal
of Veterinary Internal Medicine31(3) pp678-684 schreiben:
„Katzen, deren Besitzer keine Schwierigkeiten hatten, ihnen ihre
Medikamente zu geben, überlebten länger als Katzen, deren Besitzer
Probleme bei der Medikation hatten.“
Management of heart failure in cats (2012)
Luis Fuentes V., Vortrag auf dem 73. SCIVAC International Congress
2012 pp229-230 erklärt die therapeutischen Ziele und die
Vorgehensweise bei felinem Herzversagen.
Mar Vista Vet gibt
Information über eine Langzeittherapie bei Herzversagen.
CEG formulary: cardiac medications for cats (2014)
Cardiac Education Group gibt einen Überblick über die häufig bei Katzen
eingesetzten Herzmedikamente und die gebräuchlichen Dosierungen.
Der erste Schritt
besteht in der Entfernung der angestauten Flüssigkeit.
Liegt bei Ihrer
Katze ein Pleuraerguss (Flüssigkeitsansammlung um die Lunge) oder Aszites
(Flüssigkeitsstau im Bauchraum) vor, wird eine Feinnadelaspiration
gemacht, sie schafft sofortige Erleichterung. Dabei wird eine feine Nadel
in die Brust (Thorakozentese oder Pleurapunktion) oder das Abdomen
(Parazentese) eingeführt und die Flüssigkeit abgesaugt.
Das klingt
furchtbar, aber bei meinem Kater wurde das bei einer Aszites gemacht (in
seinem Fall verursacht durch Krebs), und er zuckte dabei noch nicht
einmal. Es ist jedoch ein heikles Verfahren und Geschick erforderlich, die
Nadel an der richtigen Stelle einzusetzen und die richtige Menge an
Flüssigkeit zu entfernen.
Vetline
erklärt kurz die Thorakozentese beim Kleintier auf Deutsch.
Diuretika: Furosemid
und Spironolacton
Auch unter dem Namen
„Diuretika“
(Entwässerungsmittel) bekannte Medikamente können eingesetzt werden, um
überschüssige Flüssigkeitsansammlungen zu entfernen. Ist Ihre Katze mit
einer Krise in einer Tierklinik, bekommt sie sie möglicherweise per
Injektion.
In vielen Fällen
werden Diuretika auch dauerhaft - für gewöhnlich in Tablettenform -
eingesetzt, um zu verhindern, dass sich wieder Flüssigkeit anstaut.
Bei Katzen mit
Herzerkrankungen werden Diuretika oft in Verbindung mit anderen
Herzmedikamenten, insbesondere ACE-Hemmern,
gegeben.
Bei CNE-Katzen kann
es vorkommen, dass sie manchmal sowohl subkutane Infusionen (gewöhnlich in
kleinen Mengen) als auch Diuretika bekommen. Das klingt kontraproduktiv,
scheint aber bei einigen
Katzen gut zu funktionieren und hält sie hydriert, während gleichzeitig
die Neigung zu Flüssigkeitsansammlungen kontrolliert wird.
Diuretika werden
gelegentlich auch eingesetzt, wenn eine Katze im CNE-Endstadium keinen
Urin mehr absetzen (Anurie)
kann in dem Versuch, den Nieren dadurch noch einmal einen „Kickstart“ zu
geben.
msd-Tiergesundheit
erklärt die Vorgehensweise und Medikation mit Diuretika bei akuter
Stauungsinsuffizienz.
Das am häufigsten
bei Katzen eingesetzte Diuretikum ist Furosemid (in GB unter dem Namen
„Frusemide) bekannt. Markennamen sind u.a. Lasix und Salix.
Furosemid ist ein
Schleifendiuretikum.
Diuretics (2016)
Dowling P. M., Merck Veterinary Manual schreibt: „Es hemmt die
Wiederaufnahme von Natrium und Chlorid in der dicken aufsteigenden
Henle-Schleife, dadurch kommt es im Urin zu einem Natrium-, Chlorid- und
Wasserverlust. Furosemid sorgt vor Beginn der Diurese für vorteilhafte
hämodynamische Effekte. Durch die Vasodilatation wird der renale Blutfluss
erhöht und damit die Nierendurchblutung und die Rückhaltung der
Flüssigkeit reduziert.“
Furosemid wird durch
die Nieren ausgeschieden. Um die durch Furosemid entfernte
Flüssigkeitsmenge auszuscheiden, müssen die Nieren härter arbeiten. Manche
Menschen haben herausgefunden, dass ihre Katzen ein anderes Diuretikum,
Spironolacton, besser vertragen. In Krisenzeiten ist jedoch Furosemid die
beste Wahl, da es schneller wirkt als Spironolacton, bei dem bis zum
Einsetzen der Wirkung mehrere Tage vergehen können.
Drugs bietet
einige Informationen über Furosemid an.
Drugsschreibt zu
injizierbarem Furosemid: „Furosemid ist ein starkes Diuretikum. Wird es in
zu hohen Dosen verabreicht, kann es zu einer starken Diurese mit Wasser-
und Elektrolytmangel führen. Daher ist eine sorgfältige medizinische
Überwachung erforderlich, und sowohl Dosis als auch der Dosierungsplan
müssen an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.“
Die übliche
Dosierung für eine Katze, die Furosemid oral bekommt, liegt bei 1 bis 2 mg
pro kg Körpergewicht/Katze, ein- bis zweimal täglich, manchmal auch
weniger. Katzen mit CNE können höhere Dosierungen benötigen: Diuretics (2016)
Dowling P. M., Merck Veterinary Manual schreibt: „Eine
Dauertherapie bei Katzen und einigen Hunden kann durch eine Verabreichung
alle zwei bis drei Tage erreicht werden. Bei Tieren mit einer
Nierenerkrankung kann wegen der funktionalen Anomalien der Nierentubuli
und durch die Furosemidbindung an Proteine im Urin, eine höhere
Furosemid-Dosis als normalerweise erforderlich sein.“
In einigen
Fällen kann eine Furosemid-Resistenz auftreten. Heart failure (2016)
Kittleson M. D., Merck Veterinary Manual schreibt:„Eine
Furosemid-Resistenz, die sich typischerweise durch anhaltende Anzeichen
einer Herzinsuffizienz trotz Dosierungen von 4 mg/kg p.o. dreimal täglich
zeigt,
entwickelt
sich häufig in fortgeschrittenen Fällen von CNE. Tiere mit einer Resistenz
gegen hohe Dauerdosierungen oralen Furosemids könnten dagegen diuretisch
besser durch eine parenterale (z. B. subkutane) Verabreichung des
Medikaments oder durch die Hinzunahme anderer diuretischer Medikamente
(„diuretisches Stacking“) reagieren.“
Diuretics (2016) Dowling
P. M., Merck
Veterinary Manual schreibt: „Die Furosemid-Therapie ist mit einer
Reihe von Nebenwirkungen verbunden. Aufgrund ihrer Wirkungsmechanismen
verursacht sie Dehydratation, Volumenmangel, Hypokaliämie (niedriger
Kaliumspiegel) und Hyponatriämie (niedrige Natriumwerte), die zu
ausgeprägt und schädlich sein können.“
Drugs warnt
davor, Lakulose
(ein Verstopfungsmittel) zusammen mit Furosemid einzusetzen und schreibt:
„Die Kombination dieser Medikamente, insbesondere über einen längeren
Zeitraum, kann das Risiko von Dehydratation und Elektrolytanomalien
erhöhen. In schweren Fällen können Dehydratation und Elektrolytanomalien
zu unregelmäßigem Herzrhythmus, Krämpfen und Nierenproblemen führen.“
Es wird nicht so
häufig wie Furosemid eingesetzt, da es länger braucht, bis die Wirkung
eintritt.
Diuretics (2016)
Dowling P. M., Merck Veterinary Manual schreibt: „Der
Wirkungsbeginn von Spironolacton ist langsam, die Wirkung erreicht erst
nach zwei bis drei Tagen ihren Höhepunkt. Spironolacton wird nicht zur
Monotherapie empfohlen, kann aber zur Therapie mit Furosemid oder Thiazid
bei der Behandlung in Fällen von refraktärem (nicht behandelbarem)
Herzversagen hinzugefügt werden.“
Spironolacton ist
bekannt als Kalium-sparendes Diuretikum, denn es senkt den Kaliumspiegel
im Katzenblut nicht, wie das bei Furosemid der Fall sein kann.
Diuretics (2016)
Dowling P. M., Merck Veterinary Manual sagt: „Aufgrund der
Möglichkeit einer Hyperkalämie sollte Spironolacton nicht gleichzeitig mit
Kaliumsupplementen verabreicht werden.“
Drs Foster & Smith stellen
eine Liste möglicher Nebenwirkungenund Anzeichen
allergischer Reaktionen zur Verfügung.
Gemeinsamer
Einsatz von Diuretika und ACE-Hemmern oder ARBs
Geben Sie Diuretika
zusammen mit ACE-Hemmern oder ARBs, sollten Sie die Nierenwerte Ihrer
Katze sieben bis zehn Tage nach Therapiebeginn überprüfen lassen. Link
gebrochen: Mar Vista Vet schreibt:
„Die Überwachung der Nierenparameter ist besonders wichtig, da beide
Medikamente zur Herzunterstützung die Blutversorgung der Nieren
verringern. Sollte eine Herzinsuffizienzkrise auftreten, während der
Patient beide Medikamente bekommt, muss man sich zur Lösung dieser Krise
auf das Diuretikum verlassen, und es werden dann in der Regel hohe Dosen
an Diuretika benötigt. Das kann möglicherweise zu Nierenversagen führen,
obwohl es keine Alternative gibt, wenn das Herz zu versagen droht.“
Pimobendan
Pimobendan (Vetmedin)
ist ein Herzmedikament, das normalerweise bei Hunden eingesetzt wird. Es
gehört zur Medikamentenfamilie der Inodilatatoren.
Veterinary Partner bietet
einige Informationen über Pimobendan an.Das Institut
für Veterinärpharmakologie
Zürich bietet Informationen auf Deutsch an.
Wissenschaftler an
der Tufts University fanden heraus, dass Pimobendan Katzen zu helfen
scheint, die nach intravenösen Infusionen
eine KHV entwickeln.
Use of pimobendan in 170 cats (2006-2010) (2011)
MacGregor J. M., Rush J. E., Laste N. J., Malakoff R. L., Cunningham S.
M., Aronow N., Hall D. J., Williams J., Price L. L., Journal of
Veterinary Cardiology13(4) pp251- 60 fanden heraus, dass
Pimobendan sehr effektiv zu sein scheint bei Katzen mit fortgeschrittenen
Herzerkrankungen und kongestivem Herzversagen, wenn es zusammen mit
anderen Herzmedikamenten eingesetzt wird.
Effect of oral administration of pimobendan on cats
with heart failure (2012)
Gordon S. G., Saunders A. B., Roland R. M., Winter R. L., Drourr L., Achen
S. E., Hariu C. D., Fries R. C., Boggess M. M. & Miller M. W., Journal
of the American Veterinary Medical Association241(1) pp89-94
fanden heraus, dass Pimobendan bei bestimmten Arten von Herzinsuffizienz
gut wirkt, aber bei anderen zu einer Hypotonie (erniedrigter Blutdruck)
führte. Sie schließen: „Zusätzliche Studien sind erforderlich, um die
richtige Dosierung für Pimobendan und seine Auswirkungen zu erforschen,
bevor es für Katzen mit Herzversagen empfohlen werden kann.“
Eine spätere
Studie: Case-control study of the effects of pimobendan on
survival time in cats with hypertrophic cardiomyopathy and congestive
heart failure (2014)
Reina-Doreste Y., Stern J. A., Keene B. W., Tou S. P., Atkins C. E.,
DeFrancesco T. C., Ames M. K., Hodge T. E. & Meurs K. M., Journal of
the American Veterinary Medical Association245(5) pp534-539
untersuchte die Auswirkungen der Verabreichung von Pimobendan an Katzen
mit KHV bei vorhandener HCM und obstruktiver HCM. Die Studie kommt zu dem
Schluss: „Katzen, die Pimobendan erhielten, überlebten signifikant länger.Die
durchschnittliche Überlebenszeit der Katzen dieser Studie, die die
Pimobendan erhielten, betrug 626 Tage, wohingegen die durchschnittliche
Überlebenszeit der Kontrollkatzen, die kein Pimobendan bekamen, nur bei
103 Tagen lag. Bei anderen Variablen wurden keine signifikanten
Unterschiede festgestellt. Die Addition von Pimobendan zur herkömmlichen
Behandlung einer KHV kann einen entscheidenden klinischen Vorteil in der
Überlebenszeit der an HCM erkrankten Katzen mit KHV ausmachen.“
Es gibt einige
Debatten über den Einsatz von Pimobendan bei Katzen mit HCM.
Heart failure (2016)
Kittleson M. D., Merck Veterinary Manual sagt: „Es gibt eine
anhaltende Diskussion über die Verwendung von Pimobendan bei Katzen.
Pimobendan ist nicht zur Anwendung bei Katzen zugelassen, und der
Beipackzettel der Packung gibt an, dass es bei Katzen mit hypertropher
Kardiomyopathie kontraindiziert ist, obwohl mehrere Studien darauf
hinwiesen, dass das Arzneimittel bei Katzen in der gleichen Dosierung wie
für Hunde sicher ist, selbst bei jenen mit hypertropher Kardiomyopathie.
Eine pharmakokinetische Studie zeigte jedoch, dass die Serumkonzentration
von Pimobendan bei Katzen, die die gleiche Dosis wie Hunde erhielten, zu
einer zehnmal höheren Pimobendankonzentration führte als bei Hunden.
Kardiale Pathologien zeigten sich aber bei Hunden, die die drei- bis
fünffache Höhe der empfohlenen Dosierung erhielten. Es ist
unwahrscheinlich, dass irgendeine Spezies, die eine ähnliche
Kalziumsensibilisierungseffizienz wie Hunde hat, eine zehnfache Dosis der
empfohlenen Dosis überleben könnte. Das deutet darauf hin, dass Katzen
irgendwie sehr viel anders sind. Das erfordert mehr Untersuchungen, bevor
vernünftige Empfehlungen in Bezug auf die Verwendung von Pimobendan bei
Katzen gegeben werden können. Anekdotisch und in einer retrospektiven
Studie wurde Pimobendan jedoch bei Katzen, die aus den unterschiedlichsten
Gründen an einer KHV litten, angewandt und erwies sich als klinisch
hilfreich. Daraus folgt, wenn eine Katze nicht mehr länger auf die
herkömmlichen Herzinsuffizienz-Therapien anspricht, kann Pimobendan (1,25
mg/kg/Katze 2 x täglich) versucht werden.“
The University of California at Davis School of
Veterinary Medicine
untersucht momentan (2017) den Einsatz von Pimobendan generell bei HCM
statt nur bei Katzen mit HCM und gleichzeitiger kongestiver
Herzinsuffizienz. Teilnehmer müssen einen Verdacht auf oder eine
bestätigte HCM haben. Katzen mit Herzgeräuschen, kongestiver
Herzinsuffizienz oder erhöhten NT-ProBNP im Blut (> 100 pmol/L) sind
zugelassen, aber Katzen mit anderen systemischen Erkrankungen (wie z.B.
CNE, Bluthochdruck oder mit bestimmten Herzmedikamenten) nicht. Der
Versuch dauert eine Woche, aber die Katzen können statt Pimobendan auch
nur ein Placebo erhalten. Kontaktieren Sie
sterngenetics@ucdavis.edu.
Dort erhalten Sie weitere Informationen.
Die Wissenschaftler
von Tufts fanden heraus, dass Pimobendan nicht nur bei kongestivem
Herzversagen half, sondern sich dadurch auch die Nierenwerte der Katzen
verbesserten. Seither wurden Forschungen über die Wirksamkeit bei der
Behandlung von CNE bei Katzen durchgeführt. Weitere Informationen dazu
finden Sie
hier.
2010 wurde der Katze
eines Mitglieds aus Tanya's CKD Support Group, die sowohl an CNE als auch
an HCM litt, von einer Veterinäruniversität Pimobendan verschrieben. Ihrer
Katze ging es damit sehr gut.
The Morris Animal Foundation finanziert
eine Studie an der North Carolina State University, die die Wirksamkeit
von transdermalem Pimobendan bei Katzen erforscht.
Bronchodilatoren
:
Theophylline
Bronchodilatatoren
öffnen verengte Luftwege in den Lungen. Bronchodilatatoren werden
normalerweise bei der Behandlung von Asthma eingesetzt, manchmal auch bei
KHV.
Pet Care Rx erklärt mehr über
den Einsatz von Theophyllin zu diesem Zweck.
Theophyillin wird
normalerweise in den USA eingesetzt und kann Ihnen auch in GB angeboten
werden. Millophyline-V (Etamiphylline) wird in GB ebenfalls eingesetzt. In
Deutschland wird man Ihnen Theophyllin oder Propentofyllin anbieten.
Mar Vista Vet sagt:
„Theophyllin kann die Herzschlagrate eines Patienten erhöhen und bestimmte
Arten von Herzrhythmusstörungen verschlimmern oder die Füllfähigkeit des
Herzens beeinträchtigen. Insbesondere bei hyperthyreoten
Katzen oder Katzen mit hypertropher Kardiomyopathie
kann das zum Problem werden. Patienten mit Herzinsuffizienz neigen dazu,
Theophyllin langsamer als normale Patienten aus dem Körper auszuscheiden.“
Plumb’s Veterinary
Drug Handbook (2011) schreibt: „Theophylline sollten bei Patienten mit
schweren Herzerkrankungen, Neigungen zu Krampfanfällen, Magengeschwüren,
Schilddrüsenüberfunktion, Nieren- oder Lebererkrankungen, schwerem
Sauerstoffmangel oder massivem Bluthochdruck nur mit Vorsicht eingesetzt
werden.“
Das Institut
für Veterinärpharmakologie
Zürich bietet Informationen über Theophyllin an
und führt
Herz- und Nierenerkrankungen u.a. unter den Kontraindikationen bei
Theophyllin auf.
Ich habe schon lange
nicht mehr von jemandem gehört, der einen Bronchodilatator bei KHV
verwendet (ich hörte von Menschen, die sie einsetzen, als ich die Webseite
neu anlegte). Insgesamt denke ich, dass bessere Medikamente zur Verfügung
stehen, aber lassen Sie sich von Ihrem TA beraten.
Kongestives Herzversagen:
Ernährung
The relationship between body weight, body
condition, and survival in cats with heart failure (2010)
Finn E., Freeman L. M., Rush J. E. & Lee Y., Journal of Veterinary
Internal Medicine24(6) pp1369-1374 schreiben: „Katzen mit den
niedrigsten und den höchsten Körpergewichten hatten im Vergleich zu jenen,
deren Gewicht in den mittleren Bereichen lag, kürzere Überlebenszeiten.
Das lässt auf eine U-förmiges Verhältnis zwischen Körpergewicht und
Überleben schließen.“
Cachexia and sarcopenia: emerging syndromes of
importance in dogs and cats (2012)
Freeman L. M., Journal of Veterinary Internal Medicine26 pp3-17
schreibt: „Von den Katzen mit KHV überlebten die Katzen mit niedrigerem
Körpergewicht kürzer als Katzen mit mäßigem oder hohem Körpergewicht.
Diese Zahlen unterstreichen die Wichtigkeit der Vermeidung von Gewichts-
(und Muskel-)verlusten bei Hunden oder Katzen mit KHV durch sorgfältige
Beachtung sowohl der medizinischen als auch der ernährungsphysiologischen
Anforderungen ihrer Pflege. Eine Herzkachexie wird typischerweise erst
nach dem Auftreten von KHV erkannt.“
Feeding the aging heart (2010)
Freeman L. M .& Rush J. E., Vortrag auf dem 2010 Nestle Purina
Companion Animal Nutrition Summit gibt einige Ratschläge zur Auswahl
der Futtersorten für Katzen mit Herzerkrankungen, insbesondere „Diäten mit
reduziertem Proteinanteil sollten bei allen Tieren mit Herzerkrankungen
vermieden werden, es sei denn, es liegt eine schwere
Nierenfunktionsstörung vor.“ Sie sagen auch: „Eine Supplementierung mit
L-Carnitin könnte
durch eine Verbesserung der myokardialen Energieproduktion Vorteile haben,
selbst wenn kein Mangel daran vorliegt. Auch scheinen B-Vitamine und
„Omega-3-Fettsäuren
bei Tieren mit Anorexie oder Kachexie besonders hilfreich zu sein, sie
können aber auch für Tiere mit weniger fortgeschrittenen Herzerkrankungen
(z.B. DCM, KVH, HCM) hilfreich sein."
CEG formulary: cardiac medications for cats (2014)
Cardiac Education Group zeigt einen Überblick über häufig bei Katzen
eingesetzte Herzmedikamente und gibt Dosierungen für essentielle
Fettsäuren.
Nutritional aspects of heart disease (2012)
Di Tollo B. A., Veterinary Focus22(1) pp11-16 schreibt:
„Eine Anorexie und der Verlust wasserlöslicher Vitamine durch den Urin
während der Verabreichung von Diuretika begünstigt einen
Vitamin-B-Komplex-Mangel. Außerdem benötigen Katzen mit Herzerkrankungen
mehr B-Vitamine als gesunde Katzen, daher sollten im Futter von Katzen mit
Herzerkrankungen zwei- bis dreimal mehr wasserlösliche Vitamine vorhanden
sein als bei gesunden Katzen.“
Feeding the cardiac patient Vermont
Veterinary Cardiology erklärt die Fütterungsanforderungen von
Herzpatienten und bietet eine Liste möglicher passender Diäten an.
Managing concurrent kidney and heart disease
(2012) Tremayne J., Veterinary Practice NewsJan 2012
enthält einige Informationen über Diäten für Patienten, die sowohl nieren-
als auch an einer herzkrank sind.
Sauerstoff
Katzen mit KHV
benötigen möglicherweise Sauerstoff, mit dem TÄ sie versorgen können. Hat
Ihre Katze Atemprobleme, sollten Sie immer tierärztliche Hilfe suchen.
Aber manchmal kann ein Sauerstoffzelt zu Hause auch nützlich sein, z.B.
wenn Sie Ihrer Katze gerade ein Diuretikum gegeben haben und möchten, dass
sie sich wohl fühlt, während Sie darauf warten, dass die Wirkung des
Medikaments einsetzt.
Einige Mitglieder
von Tanya's CKD Support Group kauften den Buster ICU Käfig und fanden ihn
hilfreich. Jorgensen Labs verkauft
ihn für 292 US$ (zur
Zeit nicht erhältlich).
Ein Mitglied von
Tanya's CKD Support Group konnte ein Sauerstoffzelt von einer örtlichen
Firma für Medizingeräte auf Rezept ihres TA ausleihen.
Sie brauchen dazu
Sauerstoff von Ihrem TA oder ein Rezept dafür. Außerdem muss sie/er Ihnen
zeigen, wie Sie mit dem Sauerstoff und dem Zelt richtig umgehen können.
Coenzyme Q10
Leidet Ihre Katze an
Herzversagen, sollten Sie den Einsatz von Coenzym Q10 mit Ihrem TA
besprechen. Effect of coenzyme Q10 therapy in patients with
congestive heart failure: a long-term multicenter randomised study(1993) Morisco
C., Trimarco
B., Condorelli
M., Clinical
Investigation71 (8 Supp) pp134-6 zeigten, dass die „Ergänzung
von Coenzym Q10 zusätzlich zur herkömmlichen Therapie den Klinikaufenthalt
von Menschen mit einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz signifikant
reduziert, ebenso wie das Auftreten schwerer Komplikationen bei Patienten
mit chronischer kongestiver Herzinsuffizienz.“
(2013) S. A.
Mortensen, A. Kumar, P. Dolliner, K. J. Filipiak, D. Pella, U. Alehagen,
G. Steurer, G. P. Littarru, F. Rosenfeldt, European Journal of Heart
Failure15 (S1), S20 fanden heraus, dass „die
CoQ10-Behandlung bei Menschen sicher ist und die
Gesamtsterblichkeitsrate senkte. CoQ10 sollte als Bestandteil einer
Erhaltungstherapie von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz
integriert werden.“
CoQ10 ist
möglicherweise nicht angebracht, wenn Ihre Katze Blutverdünnungsmittel wie
Aspirin oder Clopidogrel bekommt.
Pennstate Hershey sagt:
„Es gibt Berichte, dass CoQ10 die Wirksamkeit von Medikamenten wie
Warfarin (Coumadin) oder Clopidogrel (Plavix) bei der Blutverdünnung
herabsetzt. Wenn Sie Blutverdünner nehmen, fragen Sie Ihren Arzt, bevor
Sie CoQ10 einnehmen.“
Entscheiden Sie sich
mit Zustimmung ihres TA dafür, CoQ10 auszuprobieren, setzen Sie es bitte
nicht plötzlich ab. Es gab mehrere Vorfälle bei Menschen und einer
herzkranken Katze, die einen Rückfall erlitten, als sie CoQ10 plötzlich
absetzten.
Die Überwachung von
Katzen mit KHV ist wichtig, falls die Flüssigkeitsansammlung zurückkehren
sollte. Halten Sie nach den
oben beschriebenen Symptomen Ausschau, und überwachen Sie die
Atemfrequenz und idealerweise
auch die Herzfrequenz Ihrer Katze.
Bitten Sie Ihren TA,
Ihnen zu zeigen, wie Sie das Herz Ihrer Katze abhören können, damit Sie
alle Veränderungen erkennen können, die auf eine bevorstehende Krise
hinweisen könnten. Im Idealfall kennen Sie die Grundwerte Ihrer Katze und
können dadurch sofort feststellen, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Kannten
Sie die Werte vor dem kongestiven Herzversagen nicht, dann messen sie sie,
sobald Ihre Katze wieder stabil ist, damit Sie die Normalwerte kennen,
wenn kein Flüssigkeitsstau vorliegt.
Außerdem würde ich
meine Katze täglich wiegen: Nimmt Ihre Katze über den Verlauf einiger Zeit
kontinuierlich an Gewicht zu, oder
erhöht es sich
abrupt, kann
das ein
Hinweis auf eine Flüssigkeitsansammlung sein.
Auch normale
Röntgenaufnahmen können hilfreich zur Vermeidung einer Krise sein, obwohl
Sie deren Nutzen gegen den Stress des TA-Besuchs
abwägen müssen.
Leider überleben
einige Katzen mit akutem KHV nur kurz. Können Sie aber die Ursache finden
und behandeln, steigen die Chancen Ihrer Katze. In der Regel lohnt sich
der Versuch, die Krankheit unter Kontrolle zu bekommen, denn ähnlich wie
bei CNE verarbeiten manche Katzen es besser als andere, insbesondere, wenn
die KHV noch vor einer Krise entdeckt wird.
Population and survival characteristics of cats with
hypertrophic cardiomyopathy: 260 cases (1990-1999)(2002) Rush
J. E., Freeman L. M., Fenollosa N. K. & Brown D. J.,Journal of the
American Veterinary Medical Association 220(2) pp202-207 fanden
heraus, dass „die durchschnittliche Überlebenszeit von Katzen, die die
ersten 24 Stunden überlebten, bei 709 Tagen (Spanne: 2 bis 4,418 Tage)
liegt.“ Das ist bereits eine ältere Studie, seither haben sich die
Behandlungsmaßnahmen vermutlich verbessert.
Association between survival time and changes in
NT-proBNP in cats treated for congestive heart failure(2017) Pierce
K. V., Rush, J. E., Freeman L. M., Cunningham S. M. & Yang V. K., Journal
of Veterinary Internal Medicine31(3) pp678-684 untersuchten
die NT-proBNP-Werte von Katzen mit KHV als Folge einer HCM. Die
durchschnittliche Überlebenszeit lag bei 109 Tagen, wobei fünf (von 31)
Katzen mehr als 709 Tage oder länger lebten (beinahe zwei Jahre). Die
Studie folgert: „Katzen mit einer höheren prozentualen Abnahme der
NT-proBNP-Konzentration vom Zeitpunkt der Aufnahme bis hin zur Entlassung,
überlebten signifikant länger im Vergleich zu Katzen mit einer geringeren
prozentualen Abnahme während des stationären Aufenthalts. Katzen, die bei
der Überprüfung sieben bis 10 Tage später keine Anzeichen einer aktiven
KHV zeigten, überlebten - verglichen mit den Katzen mit aktiver KHV - bei
der Überprüfung länger.“ Die Studie stellte auch fest, dass die
NT-proBNP-Spiegel bei Katzen, die Pimobendan
erhielten, sehr viel weiter abfielen. Aber die Studie kam nicht zu dem
Schluss, dass Pimobendan das Überleben von KHV-Katzen fördert, stattdessen
sagten sie, dass weitere Forschungen nötig sind.
Arterielle Thromboembolie (ATE): Sattelthrombose oder Blutgerinnsel im
Bein
Studien weisen
darauf hin, dass zwölf bis 28 Prozent der Katzen mit HCM eine arterielle
Thromboembolie (ATE) entwickeln. Leider ist bei vielen Katzen die ATE das
erste Anzeichen, dass die Katze an einer Herzerkrankung leidet.
Eine arterielle
Thromboembolie ist ein Blutgerinnsel, das sich im Atrium (einer der
Herzkammern) bildet. Das Gerinnsel bewegt sich durch die Aorta
(Hauptschlagader des Körpers) bis zu einem Ort, an dem es zu groß ist, um
ihn zu passieren und setzt sich dort fest. Häufig geschieht das dort, wo
sich die Arterie teilt und jeweils in einem Bein weiter verläuft. Siedelt
sich dort ein Blutgerinnsel an, nennt man das Sattelthrombus. Abhängig
davon, wo genau es sich festsetzt, unterbricht es die Blutzufuhr entweder
zu einem oder zu beiden Beinen. Pet Education erklärt
genauer, wie das passiert (mit Diagrammen).
Concurrent diseases and conditions in cats with
renal infarcts (2014)
Hickey M. C., Jandrey K., Farrell K. S. & Carlson-Bremer D., Journal of
Veterinary Internal Medicine28(2) pp319–323 fanden heraus,
dass Katzen, bei denen per Ultraschall entdeckte renale Infarkte
(abgestorbenes Nierengewebe aufgrund von Durchblutungsstörungen) vorlagen,
ein mehr als achtmal erhöhtes Risiko tragen, an einer ATE zu erkranken,
als Katzen ohne renale Infarkte.
Eine arterielle
Thromboembolie ist eine lebensgefährliche Situation, daher sollten Sie
schnellstmöglich einen TA aufsuchen.
Pet Place bietet
einen guten Überblick über Sattelthromben.
Mar Vista Vet bietet
ebenfalls hilfreiche Informationen an.
Tiermedizinportal
stellt
Informationen über Aortenthromben bei Katzen auf Deutsch zur Verfügung.
Ihr TA wird die
Beine Ihrer Katze überprüfen und möglicherweise die Blutwerte testen. Mar Vista Vet schreibt:
„Die Diagnose wird häufig durch einen Blutglukosevergleich zwischen der
Körpervorderseite und dem Hinterbein getroffen.“
Röntgen und
Ultraschall können ebenfalls durchgeführt werden, insbesondere, wenn bei
der Katze bisher noch keine Herzerkrankung diagnostiziert wurde.
Infrared thermography: a rapid and accurate
technique to detect feline aortic thromboembolism (2017)
Pouzot-Nevoret C., Barthélemy A., Goy-Thollot I., Boselli E., Cambournac
M., Guillaumin J., Bonnet-Garin J. M. & Allaouchiche B., Journal of
Feline Medicine and Surgery Epub ahead of print verwandten eine
Spezialkamera, um die Temperatur aller vier Gliedmaßen von Katzen zu
messen, die mit einer Rückenlähmung eingeliefert wurden und fanden heraus,
dass bei Katzen mit einer ATE ein bedeutender
Temperaturunterschied zwischen den Vorder- und Hinterbeinen vorliegt,
insbesondere bei den linken Beinen. Die Studie schließt daraus: „Ein
minimaler Unterschied von 2,4°C zwischen ipsilateral betroffenen und nicht
betroffenen Gliedmaßen wies eine ausgezeichnete Spezifität und hohe
Sensitivität für die feline ATE-Diagnose auf. Die Infrarot-Thermografie
scheint daher eine vielversprechende, einfache, nicht-invasive und
schnelle Methode zum Nachweis einer Aortenthromboembolie bei Katzen zu
sein, insbesondere in Notfallsituationen."
Arterielle Thromboembolie:
Behandlungsmaßnahmen
Die Hauptpunkte der
Behandlung sind Schmerzbehandlung und Herzmedikamente. Ihre Katze sollte
anfangs stationär aufgenommen werden, um diese Behandlungsmaßnahmen zu
erhalten.
CEG
formulary: cardiac medications for cats (2014)
Cardiac Education Group zeigt einen Überblick über bei Katzen häufig
eingesetzte Herzmedikamente und die gebräuchlichen Dosierungen an.
Schlägt Ihr TA einen
Behandlungsplan vor, dann stellen Sie sicher, dass Schmerzmittel enthalten
sind, denn es ist eine äußerst schmerzhafte Erkrankung. Arterial thromboembolism: risks, realities and a
rational first-line approach (2012)
Luis Fuentes V., Journal of Feline Medicine and Surgery14(7) pp459-470
sagt: „Schmerzfreiheit hat oberste Priorität, und schwere Schmerzen
sollten mit Methadon oder einer Fentanyl-Dauertropfinfusion behandelt
werden.“
Feline arterial thromboembolism a serious
consequence of cardiac disease...but not always a lost cause!Kent A ., sagt:
„Schmerzfreiheit zuerst! Anfangs werden stärkere Analgetika wie Fentanyl,
Hydromorphon, Morphin oder Buprenorphin empfohlen. Butorphanol sollte nur
bei leichten Schmerzen eingesetzt werden, oder wenn es keine andere
Möglichkeit gibt. Im Allgemeinen klingt der Schmerz nach 24 bis 48 Stunden
ab, dann kann die Analgesie langsam reduziert und nach und nach
ausgeschlichen werden.“
Blutverdünner: Clopidogrel (Plavix) und Aspirin
Üblicherweise werden
Medikamente zur Blutverdünnung gegeben, und um das Risiko der Bildung
weiterer Blutgerinnsel zu vermeiden (antithrombotisches Management). Arterial thromboembolism: risks, realities and a
rational first-line approach (2012)
Luis Fuentes V., Journal of Feline Medicine and Surgery14(7) pp459-470
schreibt: „Eine thrombolytische Therapie wird nicht empfohlen, aber eine
antithrombotische Behandlung sollte schnellstmöglich beginnen. Aspirin und
Clopidogrel werden gut vertragen.“
Pimobendan bei Katzen, Clopidogel anstatt Aspirin? - Neue Therapieansätze
bei Kardiomyopathie der Katze
ist ein
deutschsprachiger Forschungsbericht von Dr. Alan Kovačević von der
Vetsuisse-Fakultät Bern, in der er zu dem Schluss kommt, dass die Therapie
mit Clopidogrel die durchschnittliche Überlebenszeit von Katzen nach einer
Thromboembolie im Vergleich zu Aspirin deutlich verlängert. Die
prophylaktische Wirkung wurde nicht untersucht.
Die übliche Dosis
Clopidogrel für Katzen ist 18,75 mg (ein Viertel einer 75 mg Tablette)
täglich. Aber halten Sie sich an die Anweisungen Ihres TA.
The Morris Animal Foundation finanziert
die Forschung an der Washington State University über die
Verstoffwechslung von Clopidogrel bei Katzen.
Aspirin
Aspirin wird immer
noch von einigen TÄ zur Blutverdünnung eingesetzt, obwohl Clopidogrel
mittlerweile für diesen Zweck immer beliebter wird. Plumb's Veterinary
Drug Handbook schreibt zu Aspirin: „Das ist vermutlich eine schwächere,
aber preiswertere Option als Clopidogrel.“
Manchmal werden für
Katzen mit HCM auch Niedrigdosierungen von Aspirin eingesetzt, reagiert
die Katze jedoch darauf negativ, wird Aspirin abgesetzt.
Manchmal wird
Aspirin auch zur Behandlung einer Proteinurie
eingesetzt.
Ein Grund, warum
Aspirin immer weniger beliebt ist, liegt darin, dass es für Katzen toxisch
sein kann, denn sie können es nur sehr langsam verstoffwechseln. Wird es
verabreicht, dann für gewöhnlich in sehr niedriger Dosierung und nur jeden
drittenTag.
Plumb's Veterinary
Drug Handbook
empfiehlt,
zur Behandlung einer arteriellen Thromboembolie laut einer Studie 5 mg pro
Katze jeden dritten Tag;aber
eine spätere Studie schlägt 81 mg (das entspricht einem Babyaspirin) alle
72 Stunden vor, das ist eine viel höhere Dosierung. Um Thromboembolien zu
verhindern, empfiehlt
sie eine hohe Dosis von 40 mg pro Katze oder eine niedrige Dosis von 5 mg
pro Katze, beides oral alle 72 Stunden.
Nachdem Katzen
unfähig sind, Aspirin gut zu verstoffwechseln, sollten Sie sorgsam auf
Vergiftungssymptome achten. Pet MD schreibt:
„Das Voranschreiten der Symptome kann schnell gehen. Eines der ersten
sichtbaren Anzeichen ist Appetitverlust. Andere Symptome sind Erbrechen,
Durchfall und intestinale Blutungen aufgrund von Geschwüren in Magen und
Dünndarm. Auch das zentrale Nervensystem kann betroffen sein und
verursacht bei Katzen Laufprobleme, sie sind schwach und unkoordiniert
oder erleiden sogar einen Zusammenbruch bis hin zu Bewusstlosigkeit und
plötzlichem Tod. Sie weisen außerdem darauf hin, dass „sogar
nicht-toxische Mengen diese Symptome hervorrufen können“.
Plasma homocysteine, B vitamins, and amino acid
concentrations in cats with cardiomyopathy and arterial thromboembolism (2000)
McMichael M. A., Freeman L. M., Selhub J., Rozanski E. A., Brown D. J.,
Nadeau M. R., Rush J. E., Journal of Veterinary Internal Medicine14(5) pp507-12
fanden heraus, dass Katzen mit Herzerkrankungen, die einen Thrombus
geworfen haben, signifikant erniedrigte Vitamin B6-, Vitamin B12- und
Argininwerte
(eine Aminosäure) haben. Die Studie schließt: „Wir interpretieren die
Ergebnisse dieser Studie dahingehend, dass Vitamin B12 und Arginin eine
Rolle bei chronischen Myopathien und arteriellen Thromboembolien von
Katzen spielen könnten.“ Vielleicht möchten Sie deshalb mit Ihrem TA über
die Verwendung von Methylcobalamin (Vitamin B12)
sprechen.
Leider ist die
Prognose schlecht, insbesondere für Katzen mit mehr als einem betroffenen
Bein. Manche Katzen erholen sich aber wieder, obwohl ein Rückfall möglich
ist.
Aortic thromboembolism associated with feline
hypertrophic cardiomyopathy (2002)
Rodriguez D. & Harpster N., Veterinary PracticeCompendium24(6)„Auch
wenn die Prognose vorsichtig ist, ist eine Genesung von TE mit erheblichen
krankheitsfreien Zeiten bei richtiger Behandlung möglich.“
Arterial thromboembolism in 250 cats in general
practice: 2004 - 2012 (2014)
Borgeat K., Wright J., Garrod O., Payne J. R. & Luis Fuentes V., Journal
of Veterinary Internal Medicine28 pp102-108 untersuchten die
Aufzeichnungen von 250
Katzen, die
mit ATE bei britischen Tierärzten behandelt wurden. Über 61 Prozent der
Katzen wurden sofort eingeschläfert. Mehr als 44 Prozent der verbleibenden
Katzen lebten mindestens sieben Tage, obwohl nicht alle Katzen behandelt
wurden. Die Studie kommt zu dem Schluss: „Bei Katzen, die mehr als sieben
Tage überlebten, betrug die mittlere Überlebenszeit 94 (95 % Cl, 42 - 164)
Tage, wobei sechs Katzen noch ein Jahr nach der Behandlung lebten.“
Wer weiß, wie viele
Katzen überlebt hätten und wie lange, wenn sie behandelt worden wären?
Diese beiden Studien berichten über Katzen mit ATE von vor fünf bis 28
Jahren. Seither haben sich die Behandlungen verbessert. Bekommt Ihre Katze
Clopidogrel, sind die Überlebenschancen wahrscheinlich höher, siehe
oben.
Ich hörte von einer
kleinen Anzahl von Menschen, deren Katzen mehrere Jahre nach einer
arteriellen Thromobembolie ohne bekannte Rezidive lebten. Nicht alle
dieser Katzen erhielten Clopidogrel.
Arterial Thromboembolism
Forschung
Bosentan
The efficacy of Bosentan, a mixed ETa ETb receptor
antagonist, in cats with arterial thromboembolism (2015)
Rozanski E. &
Buckley G., Winn Feline Foundation (2015) Rozanski E. & Buckley G.
berichten über den Einsatz eines Medikaments namens Bosentan, um
herauszufinden, ob es Katzen mit einer Sattelthrombose hilft. Zehn Katzen
mit ATE erhielten Bosentan, während acht ATE-Katzen es nicht bekamen. Der
Zustand von fünf der Katzen, die Bosentan (50 Prozent) erhielten,
verbesserte sich innerhalb von 24 Stunden, während er sich nur bei zwei
der Katzen, die kein Bosentan bekamen (25 Prozent), verbesserte.
Meines Wissens nach
ist Bosentan momentan noch nicht weit verbreitet.
Gewebe-Plasminogen-Aktivatoren (Tissue Plasminogen
Activators oder TPA)
Gewebe-Plasminogen-Aktivatoren werden bei Menschen mit Schlaganfällen
eingesetzt. TPA ist eine thrombolytische Behandlung im Gegensatz zu einer
antithrombotischen Behandlung, d.h., es wird der Versuch unternommen, das
Blutgerinnsel aufzulösen.
Frühere
TPA-Behandlungsversuche bei Katzen mit ATE verliefen nicht
vielversprechend. Prospective evaluation of tissue plasminogen
activator in 11 cats with arterial thromboembolism (2010) Welch
K. M., Rozanski E. A., Freeman L. M. & Rush J. E., Journal of Feline
Medicine and Surgery 12 pp122–128 untersuchten die Verwendung
von TPA bei elf Katzen und „der Puls
konnte bei 40 Prozent
der
Gliedmaßen innerhalb von 4 Stunden wieder gefühlt werden, bei 53 Prozent
innerhalb von 24 Stunden.“ Aber: „Bei 11 von 11 Katzen traten
Nebenwirkungen auf“ und „die Studie wurde aufgrund der großen Anzahl
unerwünschter Nebenwirkungen abgebrochen“.
Cats with blood clots ist
eine Forschung am Ohio State University College of Veterinary Medicine
über den Einsatz von TPA bei Katzen mit ATE. Teilnahmeberechtigt an der
Studie sind Katzen, bei denen mindestens zwei Gliedmaßen (aber nicht alle
vier) betroffen sind. Die Thromboembolie wird überwacht, damit mit der
TPA-Behandlung (Infusion) innerhalb von sechs Stunden nach Auftreten der
ATE begonnen werden kann. Sterbende
Katzen oder solche mit instabilem konzessiven Herzversagen werden nicht
aufgenommen. Ebenso Katzen, die vorher bereits TPA bekommen hatten oder
die nicht 48 Stunden stationär aufgenommen werden können. Es muss darauf
hingewiesen werden, dass für an der Studie teilnehmende Katzen eine 50:50
Chance besteht, statt TPA ein Placebo zu erhalten.
The Morris Animal Foundationfinanziert die
Forschung an der University of Georgia über die Verwendung eines
Gerinnungshemmers namens Rivaroxaban zur Vorbeugung von Blutgerinnseln bei
Katzen.
Herzschrittmacher
Katzen haben in der
Regel keine Herzerkrankungen, bei denen Ihnen ein Herzschrittmacher helfen
könnte (verlangsamter Herzschlag oder Arrythmien), aber die Katze eines
Mitglieds aus Tanya's CKD Support Group bekam einen
Anfang 2017, es geht ihr gut damit.
Blick berichtet von einem siebenjährigen
Kater, dem ein Herzschrittmacher in Italien eingesetzt wurde
Unterstützung
Feline Heart Gruppeist
eine Unterstützergruppe für Menschen mit herzkranken Katzen einschließlich
HCM. Die Archive der Gruppe sind offen, das bedeutet, jeder kann lesen,
was Sie schreiben. Das ermöglicht es Ihnen jedoch auch, wenn Sie das
vorziehen, ähnliche Fälle wie die Ihrer Katze zu lesen, ohne dass Sie der
Gruppe dafür beitreten müssen.
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zuletzt überprüft: 01. Juni 2018
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Ich habe mich sehr bemüht sicherzustellen, dass alle
Informationen auf dieser Website richtig sind. Aber ich bin KEIN Tierarzt,
nur eine ganz normale Person, die mit drei ihrer Katzen chronische
Nierenerkrankungen durchlebt hat.
Diese Website dient nur Informationszwecken und nicht dazu,
Diagnosen zu erstellen oder eine Katze zu behandeln. Bevor Sie irgendeine
der hier beschriebenen Behandlungsmaßnahmen ausprobieren, MÜSSEN Sie einen
Tierarzt aufsuchen und sich professionellen Rat für die richtige
Behandlung Ihrer Katze holen und ihre individuellen Anforderungen. Sie
sollten auch keine der hier beschriebenen Behandlungsarten ohne Kenntnis
und Zustimmung Ihres TA einsetzen.
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