TANYAS UMFASSENDES HANDBUCH

 

ÜBER CHRONISCHE NIERENINSUFFIZIENZ (CNI)

 

BEI KATZEN

 

 

 

MEINE DREI CNI-KATZEN: TANYA, THOMAS UND OLLIE

 

"And I'm going out of my mind

with a pain that stops and starts,

like a corkscrew to my heart

ever since we've been apart".

„Und ich werde verrückt

von dem Schmerz der kommt und geht,

wie ein Korkenzieher in meinem Herzen,

seitdem wir getrennt sind."

Bob Dylan

 

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Tanyas Geschichte


Thomas Geschichte


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WAS IST CNI?


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Akute Niereninsuffizienz


 

SCHLÜSSELTHEMEN


Erbrechen, Übelkeit, Appetitverlust und Magensäureüberschuss


Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts


Die Wichtigkeit der Phosphatkontrolle


Alles über Bluthochdruck


Alles über Anämie


Alles über Verstopfung


Kaliumungleichgewicht


Stoffwechselübersäuerung - metabolische Azidose


Nierensteine


 

UNTERSTÜTZUNG


Der Umgang mit CNI


Tanya's Support Group


Erfolgsgeschichten


 

SYMPTOME


Alphabetische Auflistung von Symptomen und Behandlungsmaßnahmen


Ungleichgewicht im Flüssigkeitshaushalt und den Harnwegen (Austrocknung, Wasseransammlung und Harnwegsprobleme)


Störungen im Stoffwechselhaushalt (Erbrechen, Appetitverlust, Magensäureüberschuss, gastrointestinale Probleme, Mundgeschwüre usw.)


Phosphat und Kalziumungleichgewicht


Verschiedene Symptome (Schmerzen, Verstecken usw.)


 

DIAGNOSE: WAS BEDEUTEN ALL DIE TESTERGEBNISSE?


Klinische Chemie: Nierenfunktion, Kalium, andere Tests (ALT, Amylase, (Cholesterin usw.)


Kalzium, Phosphat, Parathormon (PTH) und Sekundärer Hyperparathyreoidismus


Komplettes Blutbild: Rote und weiße Blutzellen: Anämie und Infektion


Urinanalysen (Urintests)


Andere Tests: Ultraschall, Biopsie, Röntgen usw.


Renomegalie (vergrößerte Nieren)


Welche Untersuchungen, und

wie oft


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Internationale und amerikanische Messsysteme


 

BEHANDLUNGS

MAßNAHMEN


Welche Behandlungsmaßnahmen sind unverzichtbar


Flüssigkeitshaushalt und Harnprobleme (Wasseransammlung, Infektionen, Inkontinenz, Proteinurie)


Regulierung der Stoffwechselabfälle (Mundgeschwüre, gastrointestinale Blutungen, Antioxidantien, Adsorbentien, Azodyl, Astro's CRF Oil)


Phosphat, Kalzium und Sekundärer Hyperparathyreoidismus (Calcitriol)


Verschiedene Behandlungsmethoden: Stammzellentransplantation, ACE-Hemmer (Fortekor), Steroide, Nierentransplantation


Antibiotika und Schmerzmittel


Ganzheitliche Behandlungsmaßnahmen, einschließlich Slippery elm bark (Ulmenrinde)


ESS (Aranesp, Epogen, Eprex, NeoRecormon) bei schwerer Anämie


Allgemeine Gesundheitsprobleme bei CNI-Katzen: Flöhe, Arthritis, Kognitive Dysfunktion (Demenz), Impfungen


Tipps, wie Sie Ihre Katze medikamentieren können


Wo Sie die notwendige Ausstattung günstig kaufen können


Zusammenarbeit mit Ihrem Tierarzt und das Führen von Aufzeichnungen


 

DIÄT UND ERNÄHRUNG


Ernährungsanforderungen von CNI-Katzen


Die B Vitamine (einschließlich Methylcobalamin)


Was können Sie füttern (und was Sie vermeiden sollten)


So motivieren Sie Ihre Katze zum Fressen


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Dosenfutterangaben


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DIE FLÜSSIGKEITS

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Intravenöse Infusionen


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Tipps, wie man subkutane Infusionen verabreicht


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Wie man subkutane Infusionen per Spritze verabreicht


Subkutane Infusionen - Wie Sie Ihren TA davon überzeugen können


Dialyse


 

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Überblick


  • Tanya, Thomas und Ollie waren drei unserer Katzen, die alle CNI bekamen.

  • Obwohl sie am Ende alle daran starben, waren ihre Erfahrungen und ihre Lebensqualität während der Krankheit sehr verschieden.


Tanyas Geschichte                                                                                          Zurück nach oben


Tanya war eine blaue Perserkatze, die im Alter von nur zehn Wochen in unser Leben trat. Sie war eine fröhliche Katze, die sich guter Gesundheit erfreute, obwohl sie ziemlich zart war (ihr durchschnittliches Gewicht lag lebenslang bei ungefähr 6 Pfund). Ihr einziges wirkliches Gesundheitsproblem war hin und wieder ein Zahnabszess. Der quälende Zahn musste dann jedes Mal gezogen werden. Das geschah im Laufe der Jahre dreimal.

 

Als Tanya zwölf Jahre alt war, gingen wir mit ihr wieder zum Tierarzt für ihre jährliche Impfung und eine Gesundheitsüberprüfung. Bereits früher im Jahr war ihr Fell, das vorher sehr schön und glänzend war, trocken und schuppig geworden, was der Tierarzt jedoch auf ihr fortgeschrittenes Alter schob. Bei diesem Tierarztbesuch im September dachte der Tierarzt jedoch, dass sie erste Anzeichen einer CNI zeigen könnte. Er war aber der Meinung, dass man in diesem Stadium nichts machen könne – sie würde entweder noch fünf Wochen leben oder fünf Jahre. Das schockierte uns sehr. Da Tanya jedoch einen stabilen Eindruck machte, hofften wir natürlich, sie würde es schaffen und noch fünf Jahre leben.

 

Ende Oktober gingen wir wieder zum Tierarzt, da sie noch mehr Gewicht verloren hatte, und ihre Wirbelsäule herausstand und ganz knochig war. Dieses Mal gingen wir zu einem anderen Tierarzt, und zwar einer Tierärztin, die eine Blutuntersuchung veranlasste. Danach teilte die Tierärztin uns mit, dass Tanya an CNI erkrankt war. Sie war der Ansicht, dass Tanya kein Jahr mehr überleben würde – und ich war verzweifelt. Tanya wurde mit Steroiden, Antibiotika und Nierendiät behandelt.

 

Sie verfiel sehr schnell. Bald schon verlor sie ihren Appetit und viel Gewicht. Sie entwickelte üble Mundgeschwüre und eine Muskelschwäche. Außerdem traten Herzgeräusche auf. An besonders schlechten Tagen fütterten wir sie mit der Spritze ins Mäulchen. Trinken war für sie extrem wichtig geworden, vorzugsweise aus dem Spülbecken. Unglücklicherweise boten wir ihr keine wirkliche Therapie. Als einziges gaben wir ihr Diätfutter vom Tierarzt, das sie nicht essen wollte. Wir wussten nicht, dass auch andere Therapien möglich waren. Ich war damals nicht online, aber ich rief Tierheime und Beratungszentren an, auch ganzheitliche Apotheken, jeden, der mir nur einfiel, aber die Therapien in Großbritannien steckten noch in den Kinderschuhen, und niemand konnte mir etwas anderes raten. Ich weiß nicht, ob eine Therapie ihr Leben verlängert hätte, aber sie hätte es sicher angenehmer gestaltet.

 

Tanya hielt durch und erlebte Weihnachten (wo sie noch ihren Weihnachtstruthahn genoss) und auch noch Neujahr. Zu diesem Zeitpunkt erhielt sie jeden zweiten Tag Steroidinjektionen von der Tierärztin. Am 10. Januar mussten wir feststellen, dass sie plötzlich keinen Urin mehr absetzen konnte, ihre Nieren hatten völlig dichtgemacht. Die Tierärztin kam freundlicherweise zu uns nach Hause und schläferte Tanya ein. Wir haben sie in ihrem Garten begraben, den sie so sehr liebte. Als sie starb, wog sie nur noch drei Pfund. Und unsere Herzen waren gebrochen.


Thomas Geschichte                                                                                            Zurück nach oben


 

Thomas, ein EKH, war ein Streuner aus der Nachbarschaft. Er lebte bereits dort, als wir einzogen. Tanya ließ Thomas nicht in ihren Garten, und er rannte vor uns davon, wenn wir versuchten, uns ihm zu nähern. Unsere Nachbarin fütterte ihn täglich. Sie erzählte uns, dass er ein Wildling sei, und dass auch sie ihm nicht zu nahe kommen konnte.

 

Fünf Jahre später sagte uns die Nachbarin dass sie in ein Altersheim ziehen würde und Thomas nicht mitnehmen durfte. Da entschieden wir uns, dass wir versuchen wollten, Thomas einzufangen und wenn möglich zu zähmen, um ihm ein ordentliches Zuhause zu geben. Wir brauchten mehr als eine Woche, er war sehr gerissen. Während dieser Versuche fiel mir auf, dass er einen sehr durchdringenden Geruch verströmte.

 

Wir fingen Thomas ein und brachten ihn zur Tierärztin. Dort wurde dann festgestellt, dass der Geruch von seinen stark vereiterten Zähnen stammte, drei mussten ihm gezogen werden. Aber abgesehen davon war er ziemlich gesund. Seine Nierenwerte waren leicht erhöht, aber meine Tierärztin schob das auf die Aufregung des Einfangens und die Zahnprobleme. Die Werte normalisierten sich später auch wieder.

 

Bald darauf stellten wir fest, dass Thomas keineswegs ein Wildling war. Unsere Tierärztin bemerkte, dass er schon kastriert war und seine Zähne schon früher behandelt worden waren. Er lebte sehr gerne mit uns und fügte sich gut ein. Im November hatte er jedoch einen Unfall und musste operiert werden. Bei der voroperativen Blutuntersuchung fand meine Tierärztin heraus, dass Thomas Nierenwerte haushoch waren. Sie empfahl eine spezielle Nierendiät und regelmäßige Steroidinjektionen alle drei bis vier Wochen.

 

Seine erste Steroidinjektion bekam Thomas Anfang Dezember. Er weigerte sich beharrlich, das Nierendiätfutter zu fressen, und er verhielt sich völlig normal, zeigte keinerlei Anzeichen der Krankheit bis zum Wochenende vom 18. auf den 19. Dezember.

 

Am Samstag war er kaum mehr an seinem Futter interessiert, nur am Abend nahm er etwas Fisch zu sich. Am Sonntag verweigerte er jegliches Futter, und am Abend wollte er nicht einmal mehr trinken. Er saß in einer Kauerstellung da, und sein Atem hatte einen sehr ausgeprägten und unangenehmen Geruch. Er war zusammengebrochen, und wir hätten ihn über das Wochenende als Notfall stationär einliefern sollen, aber damals wusste ich noch nicht, dass es ein Notfall war.

 

Sobald die Tierärztin am Montagmorgen ihre Praxis öffnete, waren wir bei ihr. Thomas war ernsthaft ausgetrocknet, und meine Tierärztin schloss ihn an einen intravenösen Tropf an. Sie testete seine Blutwerte, sie waren unglaublich hoch (Harnstoff 86 mmol/L oder BUN 241 mg/dl); außerdem er war stark anämisch (sein Hämatokritwert lag bei 20 Prozent. Da er aber ausgetrocknet war, lag der Wert vermutlich in Wirklichkeit noch sehr viel niedriger, weil der PCV oder HCT bei Dehydrierung viel höher ausfällt als er tatsächlich ist). Sie war der Meinung, dass Thomas sterben würde, wenn wir ihn nicht zum Fressen überreden könnten. Und selbst wenn er fräße, stünde es immer noch auf Messers Schneide. Sie befürchtete, dass er, sobald er nicht mehr am Tropf war, wieder einen Zusammenbruch erleiden würde.

 

Als Tanya so krank war, waren wir noch nicht online, jetzt aber schon. Ich ging also nach Hause, suchte im Internet und fand dort Hilfe. Mir wurden subkutane Infusionen empfohlen, sobald Thomas nach Hause kam. Ich sprach mit meiner Tierärztin darüber, die der Idee anfangs ziemlich skeptisch gegenüberstand, letztlich gab sie dann aber ihre Zustimmung und brachte mir bei, wie ich sie zu Hause verabreichen konnte.

 

Thomas hing vier ganze Tage und Nächte am Tropf. Leider sanken seine Werte nicht. Sein Harnstoff war immer noch bei 86 mmol/L oder BUN 240 mg/dl). Wenigstens hatte er aber wieder angefangen, etwas zu essen. Heiligabend holten wir ihn dann wieder nach Hause, er fraß gut und schien einigermaßen gesund zu sein. Alles ging gut, aber zu Silvester bekam ich leider die Grippe und war nicht mehr in der Lage, ihm seine Infusionen zu geben. Das Ergebnis war, dass er erneut zusammenbrach und am 6. Januar wieder an den intravenösen Tropf angeschlossen wurde. Diesmal für drei Tage.

 

Nachdem Thomas wieder zu Hause war, war seine Anämie sehr ernst geworden, er war äußerst schwach, und alles, was er essen wollte, war Schinken. Einige der Behandlungsmethoden, die wir gelernt hatten, hielten wir durch, und bis Mitte Februar ging es Thomas wirklich gut. Seine Blutwerte hatten sich verbessert, und die CNI Support Group betrachtete seinen Krankheitszustand als „medium" (sein Kreatininspiegel lag bei 300 µmol/L oder 347 mg/dl). Dank Eprex war seine Anämie vollkommen unter Kontrolle. Er fraß gut, putzte sich selber, ging spazieren, und wenn Sie ihn gesehen hätten, hätten Sie nie gedacht, dass er an einer unheilbaren Krankheit litt.

 

Thomas ging es mehrere Monate gut. Ende Juli brachten wir ihn zu einer Routineuntersuchung zur Tierärztin. Wir waren entsetzt, als wir merkten, dass sein Kreatininwert nun bei 650 µmol/L lag (US: 7.3 mg/dl) – er zeigte überhaupt keine äußeren Anzeichen einer Krankheit. Seine Anämie war nicht zurückgekommen, aber seine Phosphatwerte waren zu hoch.

 

Am 10. August brach Thomas plötzlich zusammen, und wir trafen die schmerzliche Entscheidung, ihn am 11. August gehen zu lassen. Es war offensichtlich, dass er diesmal nicht mehr kämpfen konnte; wie Tanya konnte er keinen Harn mehr absetzen. Die Tierärztin kam zu uns nach Hause und half ihm über die Brücke – es war sehr friedlich. Bis zum 10. August hatte er sich wie eine völlig gesunde Katze benommen. Am 9. August hatte er sogar noch einen sehr langen Spaziergang unternommen, und wieder zu Hause zurück, genoss er ein sehr umfangreiches Abendbrot (Thomas‘ Appetit war immer sehr gut, abgesehen von der Zeit, als seine Anämie so ernst war). Obwohl es für uns ein Schock war, bin ich doch froh für Thomas, dass er bis zu seinem Ende das Leben genießen konnte, und dass er den letzten Tag damit verbrachte, in den Garten zu schauen, den er so liebte.

 

Obwohl wir Thomas ganz schrecklich vermissen, haben wir keine Schuldgefühle. Wir wissen, dass wir unser Bestes für ihn getan haben, und sowohl er als auch wir haben die acht Monate zusammen genossen, von denen wir zuerst befürchtet hatten, dass er sie gar nicht mehr erleben würde. Wenn ich gewusst hätte, dass er uns zu dieser Zeit verlassen würde (es schien so unwahrscheinlich zu dem Zeitpunkt, als ich anfing, diese Website zu schreiben), dann hätte ich diese Seite nicht ausschließlich Tanya zu Ehren benannt. Thomas hat mir soviel über das Leben und die Liebe und über Stärke und Nicht-Aufgeben beigebracht. Meine Tierärztin sagte, dass er die tapferste Katze war, die sie je gekannt hatte. Auch Thomas ermöglichte es mir, alles über CNI zu lernen, was ich jetzt weiß. Und diese Website ist ebenso ein Tribut an ihn wie an Tanya.

 

Hier ist Thomas im Mai 2000 (in Wirklichkeit hat er Ohren, ich habe sie ihm nur versehentlich abgeschnitten!)

 

Diese Fotos von Thomas wurden ungefähr eine Woche vor seinem Tod aufgenommen. Ich glaube, sie zeigen, wie gut eine Katze ausschauen und sich fühlen kann, wenn sie eine Therapie bekommt, sogar gegen das Ende zu.

 

 

 


Ollies Geschichte                                                                                                 Zurück nach oben


 

Ollie war ein cremefarbener Perserkater, wie unser erster Kater, Harpsie. Ein Mitglied unserer Familie war so hingerissen von Harpsie, dass er in ein Tierheim ging, um einen Perser zu adoptieren, und schließlich mit zweien zurückkam, mit Ollie und seiner Mutter Cleo.

 

2006 wurde Ollie erfolgreich wegen eines Mammakarzinoms operiert und erholte sich gut, aber 2007 war ein sehr wechselhaftes Jahr. Zuerst starb seine Mutter Cleo an Krebs, und Ollie musste sich daran gewöhnen, zum ersten Mal in seinem Leben eine Einzelkatze zu sein. Dann zog sein Mensch zu seiner Verlobten, also musste Ollie mit in ein neues Zuhause umziehen und sich an drei neue Menschen gewöhnen, darunter zwei Kinder. Die Kinder liebten Ollie, aber er hatte noch nie mit Kindern zusammengelebt. Und die Verlobte hatte Ollie nicht sehr gern. 

 

Im Januar 2008 musste Ollies rechtes Auge entfernt werden. Er hatte schon seit Jahren unter Herpes gelitten, und das Auge quoll einfach heraus. Ollie war 15 Jahre alt und sehr anämisch, aber er überstand die Operation und gewöhnte sich daran, mit einem Auge zu leben.

 

Bedauerlicherweise trennte sich im März 2008 Ollies Mensch von seiner Verlobten. Er hatte kein Zuhause, und Ollie auch nicht. Wir boten an, Ollie aufzunehmen, sobald wir aus den USA zurückgekehrt waren. In der Zwischenzeit kam Ollie für drei Monate in eine Katzenpension, die wir benützen, wenn wir in Urlaub fahren.

 

Als wir aus den USA zurückkehrten, kam Ollie zu uns, Ende Juni 2008, eine Woche vor seinem 16. Geburtstag. Als ich ihn zum ersten Mal sah, war er nur blond und hübsch und flauschig. Und dann hob ich ihn auf. Er war so dünn, dass ich mit meinen Händen, die ziemlich klein sind, seinen Bauch leicht umspannen konnte! Ich konnte sein Rückgrat fühlen, obwohl er wie ein Pferd fraß. Er pinkelte und trank auch eine Menge. Ich wusste sofort, dass er krank sein musste. Ich ließ mir für den nächsten Tag einen Termin bei meiner Tierärztin geben.

 

An diesem Abend stellte sich heraus, dass Ollie noch mehr Probleme hatte, er war sehr wackelig, erbrach sich, hatte Durchfall und kotete außerhalb des Katzenklos. Letzteres war der Hauptgrund, warum die Verlobte Ollie nicht gemocht hatte. Ollie wurde in unserem Gästezimmer untergebracht, mit saugfähigen Unterlagen überall am Bett und auf dem Teppich, damit man leicht saubermachen konnte. Er wirkte wie ein sehr entspannter kleiner Kerl, aber andererseits wirken blonde Perserjungs grundsätzlich so. 

 

Die Untersuchungen bei der Tierärztin am nächsten Tag zeigten, dass Ollie 5,3 Pfund wog, während die Tierärztin fand, er sollte zumindest 8,5 wiegen, und 9 wäre wohl sein Idealgewicht. Er hatte Herzgeräusche der Stufe 4 und CNI. Sein BUN lag bei 80 mg/dl, der Kreatininwert bei 2,81mg/dl, Phosphat bei 8,04 mg/dl und Kalium bei 3,5. Er war auch anämisch, mit einem HKT von 23 Prozent. Das Blut für den Test auf eine Überfunktion der Schilddrüse wurde ins Labor geschickt.

 

Ollies größtes offensichtliches Problem waren seine schwachen Hinterbeine. Er konnte nicht normal laufen, zuckte oft zusammen, und während die Tierärztin telefonierte, fiel der arme Ollie vom Fensterbrett. Ich fragte die Tierärztin, ob wir ihm gleich ein Kaliumpräparat geben sollten. Sie glaubte nicht, dass es notwendig war, weil sein Wert genau an der unteren Grenze des Labors lag, mit dem sie arbeitete, aber sie war damit einverstanden, dass ich ihm eins gab. Nach zwei Tagen Kaliumpräparat konnte Ollie wieder normal gehen! Ollie bekam auch einen Phosphatbinder, Vitamin B, Eisen und ein Diätfutter, das er tatsächlich zu mögen schien.

 

Überraschenderweise war Ollies Schilddrüsentest normal. Aber er zeigte so viele Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion, dass ich das nicht glauben konnte. Also machten wir einen anderen Test (Freis T4), der zeigte, dass Ollie tatsächlich eine Schilddrüsenüberfunktion hatte. Wir gaben ihm nun auch dagegen ein Medikament.

 

Nach fünf Wochen Behandlung hatten Ollies Erbrechen und Durchfall weitgehend aufgehört, und er hatte 0,8 Pfund zugenommen. Er aß gut und wirkte glücklich – er war ein sehr gelassenes, freundliches, hübsches Kerlchen, das sich gerne knuddeln ließ. Er kam ziemlich gut mit seinen neuen Schwestern Indie und Karma aus.

 

Ollie nahm weiter zu und genoss den Sommer. Schließlich erreichte er ein Gewicht von 6,8 Pfund, eine große Verbesserung gegenüber den 5,3 Pfund, die er gewogen hatte, als er zu uns gekommen war. Er bekam erhöhten Blutdruck, aber den konnten wir mit Medikamenten in den Griff kriegen. 

 

Leider hatten wir mit Ollies Anämie zu kämpfen. Sein HKT stieg ein bisschen an, dann ging er wieder zurück. Wir entdeckten, dass sein HKT tatsächlich extrem niedrig gewesen war, nur bei 18 Prozent im Oktober 2007, aber seine Tierärzte hatten das damals seinem Menschen gegenüber nicht einmal erwähnt! Seine Anämie war chronisch, aber wir mühten uns ab, die Ursache zu finden. Meine Tierärztin hatte den Verdacht auf Krebs, aber Ollie war noch zu schwach für invasive Tests.

 

Gegen Ende Oktober 2008 kam Ollie zur Tierärztin, um seinen Blutdruck und seine Anämie zu kontrollieren. Sein Blutdruck war normal, aber seine Anämie hatte sich weiter verschlechtert, von 23 auf 18 Prozent. Ich bat die Ärztin, Ollies Krallen zu stutzen, weil er mit ihnen oft hängenblieb. Da bekam Ollie einen Kollaps! Er musste ins Sauerstoffzelt, um sich zu erholen. Die Ärztin sagte, dass er wegen der Anämie und seiner Herzprobleme einfach nicht genug Blut durch seinen Körper pumpen konnte, um mit dem Stress fertig zu werden. Sie sagte, es steht auf Messers Schneide.

 

Ollie kam nach Hause und schien nicht schlechter dran zu sein als vor seinem Kollaps. Das Foto rechts wurde am 4. November 2008 aufgenommen, als es ihm gut zu gehen schien (Ollie ist rechts, Indie links). Ein paar Tage später wirkte er jedoch niedergeschlagen, knirschte mit den Zähnen und aß nicht viel, also gingen wir am nächsten Tag zur Tierärztin. Ollies HKT war wieder auf 24 Prozent, was ermutigend war. Wir fanden aber Blut in seinem Urin, also musste er ein Antibiotikum bekommen.

 

Mit dem Antibiotikum schien es Ollie etwas besser zu gehen, obwohl er augenscheinlich weiter Blut im Urin hatte. Ich machte mir Sorgen um ihn und vereinbarte einen Arzttermin für den 13. November. Leider erlitt Ollie am Abend des 12. November plötzlich einen Zusammenbruch. Er kämpfte um jeden Atemzug und verbrachte die Nacht im Sauerstoffzelt. Tests am 13. November zeigten, dass sein armer kleiner Körper den Betrieb einstellte. Sein Herz war am Versagen, und seine Nierenwerte hatten sich auf einmal dramatisch verschlechtert, während sein HKT den ganzen Tag weiter sank. Sein Blutdruck wurde immer niedriger. Die Tierärztin sagte, wir könnten versuchen, ihm zu helfen, wenn es sein Herz wäre oder seine Nieren, aber beide Probleme gleichzeitig zu behandeln, während Ollie so anfällig war, würde einfach nicht funktionieren. Sie half Ollie an jenem Abend hinüberzugehen, wir und sein ursprünglicher Mensch waren bei ihm. Er war innerhalb von fünf Sekunden gegangen, also hatte er eindeutig alles gegeben und keinerlei Reserven mehr übrig.

 

Ich fühle mich immer noch ein bisschen betrogen mit Ollie. Wenn seine früheren Tierärzte seine Anämie und seine anderen Krankheiten schon 2007 behandelt hätten. Wenn er nicht durch die nicht diagnostizierte Schilddrüsenüberfunktion, die man erst mit einem zweiten Test festgestellt hatte, so dünn geworden wäre. Wenn wir früher aus den USA zurückgekommen wären, sodass er früher zu uns gekommen wäre. Aber wir haben unter den gegebenen Umständen unser Bestes getan, und ich glaube, er hat sich bei uns sicher und glücklich und geliebt gefühlt. Ich vermisse mein niedliches kleines Kerlchen.

 

*****

 

"Cause I miss you, body and soul, so strong

That it takes my breath away.

And I breathe you into my heart

And pray for the strength to stand today.

'Cause I love you, whether it's wrong or right,

And though I can't be with you tonight,

You know my heart is by your side."

„Weil ich dich vermisse, Körper und Seele, so sehr,

Dass es mir den Atem raubt.

Ich atme dich ein in mein Herz

Und bete um die Stärke, es auch heute zu ertragen.

Weil ich dich liebe,

sei es nun richtig oder falsch,

Und obwohl ich nicht bei dir sein kann heute Nacht

weißt du, dass mein Herz bei dir ist"

 

Daniel Bedingfield

 

 

 

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Diese Seite zuletzt überarbeitet: 18. April 2012

 

   

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